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08.04.2010

Höherer Lohn nur für Gewerkschafter

von erfolgreichen lohnverhandlungen sollen in zukunft vorallem mitglieder der gewerkschaften profitieren. damit wollen die arbeitnehmervertreter den mitgliederschwund stoppen.

die dienstleistergewerkschaft "verdi" geht neue wege. fortan sollen nur noch mitglieder der gewerkschaften von erfolgreichen lohnverhandlungen profitieren. nichtmitglieder, also trittbrettfahrer in den betroffenen unternehmen, müssen mit einbussen rechnen. für die dienstleistungsgewerkschaft verdi ist dies eine "strategie", den abwärtstrend bei den mitgliederzahlen zu stoppen.

aktuellstes beispiel: die verhandlungen ende märz zwischen verdi und der damp holding. verdi erreichte, dass es für alle beschäftigten einen lohn- und gehaltszuwachs von drei prozent in zwei schritten gab. wer nicht mitglied der gewerkschaft ist, muss den zuwachs mit kräftigen einbußen von 550 euro beim weihnachtsgeld "bezahlen".

alles kein problem, meint der tarifkoordinator bei verdi-nord, ralf schwittei gegenüber den medien. er könne nichts anrüchiges an solchen vereinbarungen finden und gibt die neue strategie seiner gewerkschaft offen zu.

lupe meint: die versuche vieler gewerkschaften, via erfolge mehr mitglieder zu gewinnen, stossen bei vielen trittbrettfahrern auf taube ohren. es ist bequemer und billiger, nicht dabei zu sein, aber trotzdem von tarifverhandlungen zu profitieren. der versuch von verdi ist darum ein interessanter ansatz. persönlicher profit ist allerdings nur ein grund für eine mitgliedschaft. die gewerkschaften sollten bei dieser gelegenheit auch gleich ihr beitragsreglement und die ausgaben für gewerkschaftsspitze und verwaltung überarbeiten. und dann wären da noch die schwarzen schafe unter den langjährigen gewerkschaftsfunktionären, denen es in ihrem amt schon zu wohl ist. auch gegen untätige sesselkleber in den chefetagen der gewerkschaften sollten darum strategien entwickelt werden.
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zum thema:
Weniger Lohn für Nichtgewerkschafter (shz.de)

29.03.2010

Neuer Beruf: Postbriefkasten-Leerer

die schweizer post zeigt sich von der innovativen seite. sie macht nicht nur 728 mio gewinn oder baut massiv poststellen ab, sie schafft indirekt auch ganz neue berufe: den "postbriefkasten-leerer".  wie seit einiger zeit zu beobachten ist, werden die gelben postbriefkästen nicht mehr durch pöstler geleert. da kommen turnschuh-behaftete personen in simpler strassenkleidung und leeren die sendungen in ihre adidas-sporttaschen. der veridenst dieser briefkastenleerer liegt im bereich einer putzfrau.

was ist geschehen? die post lagerte das leeren der postkästen an private firmen aus. diese stellen zu tiefstlöhnen taglöhner als sogenannte postbriefkasten-leerer ein.

02.02.2010

Zukunft am Morgen


in loser reihenfolge werde ich diese woche drei gastbeiträge veröffentlichen. der heutige gastautor "manfred von beinen" betreibt die seite http://www.froehliche-weisheit.com/.

„Guten Morgen!" - Irritiert und ein bisschen erschrocken wende ich mich von meiner Kaffeemaschine weg und drehe mich der zarten aber deutlichen Stimme zu. Ungläubig starre ich das Kind an, das da urplötzlich in meiner unaufgeräumten Küche steht. Ich muss wohl noch ein wenig schafsblöder aussehen als sonst um diese frühe Stunde eh schon üblich. „Kannst du nicht ‚Guten Morgen’ sagen?" fragt der kleine blonde Kerl und blitzt mich aus hellen Augen verschmitzt und herausfordernd an. „Wer bist du? Wo kommst du her?" stottere ich in meinem Bemühen, die Fassung wieder zu finden. Der Knirps bläst die rosigen Wangen auf und lässt mit die aufgestaute Luft mit einem unanständig klingenden Laut entweichen. „Du bist ja wirklich so dumm, wie du aussiehst. Wer soll ich schon sein? Ich bin deine Zukunft." Jetzt bin ich aber platt. Wenn ich mir alle Mühe gebe und die Kaffeemaschine richtig und sorgfältig befülle und sie einschalte und dann wieder in Richtung Küchenfenster blicke – dann ist die Kindeseinbildung bestimmt verschwunden, denke ich.
Nein, hat nicht geklappt. Der fröhlich grienende Zwerg in blauer Latzhose steht immer noch da, während die Kaffeemaschine hinter mir sanft vor sich hingluckert. „Meine Zukunft? Was soll das?" Ich habe noch nie mit einer Erscheinung geredet, schon gar nicht vor neun Uhr morgens. Deshalb fühle ich mich reichlich unsicher. „Liest du keine Zeitung? Hörst du keine Politikerreden? Die sagen: ‚Kinder sind unsere Zukunft.’ Also: Da bin ich. Ich bin ein Kind. Ich bin deine Zukunft." Das verblüfft mich ordentlich. Meine Zukunft, persönlich gegenwärtig, schon vorm Frühstück.
„Donnerwetter" bringe ich schließlich heraus, „das ist ja ein Ding." Fahrig stecke ich zwei Scheiben Toast in den Toaster. „Ich gieß mir jetzt einen Becher Kaffee ein, zwei Stück Zucker dazu, dann kräftig umrühren, drüber blasen und wenn ich die Augen wieder aufmachen, ist es verschwunden" beruhige ich mich. Huldvoll lächelnd sieht der Knabe zu mir herüber, die hellbraunen Stiefel nachdrücklich in den alten Flokati gestemmt, auf dem sich sonst mein dicker Kater wälzt. Freiwillig scheint meine Zukunft nicht verschwinden zu wollen.
„Hast du sonst nichts zu tun" frage ich ein wenig barsch, „keine Vorschule, keinen Kindergarten, keine Lehrerin, die du ärgern könntest?" Der Kleine schaut beleidigt. „Da macht man sich die Mühe" schmollt er, „ und dann so was von Undank! Blöder Erwachsener! Freu dich, dass du mich hast, freu dich, dass du eine Zukunft hast!" Ich schrecke zusammen, als das Weißbrot aus dem Toaster springt. „Von wegen!" gebe ich gereizt zurück, „meine Zukunft habe ich mir nämlich ganz anders vorgestellt." Jetzt ist der Zwerg ernstlich sauer. „Zukunft!" brüllt er mich an, „du brauchst mich, du brauchst Zukunft!" Zukunft, ha! Was ich im Moment brauch ist ein sauberer Kaffeelöffel. „Knirps, du nervst!" poltere ich los und greife überhastet und ungeschickt nach dem Kaffeebecher, der einiges von seinem heißen Inhalt über die Spüle spritzt. „Kann ich mir wenigstens was wünschen, wenn du schon mal da bist?" knurre ich das Kind an und schäme mich fast für meine ruppige Tonart. „Wie kann man nur so egoistisch sein!" Fassungslos schüttelt der Junge seine Locken. „Sei froh, dass du überhaupt Zukunft hast!" Das leuchtet mir nicht ein und Dankbarkeit am frühen Morgen ist auch nicht mein Ding. „Wie heißt du überhaupt?" Ich mache einen schwachen Versuch der Annäherung, möchte meine Zukunft kennen lernen oder ich tue zumindest so. „Meinen Namen sag ich nicht, den musst du raten" sagt der Zwerg listig.
Moment mal! Das Stück ist mir bekannt. Sogleich ergreife ich die Gelegenheit. „Rumpelstilzchen!" Ich höre den schrillen Klang meiner Stimme mit Missbilligung. „Du heißt Rumpelstilzchen!" Mit offenem Mund starrt der Knirps mich an, die Röte schießt ihm ins Gesicht, unkindlicher Zorn funkelt in seinen Augen. „So du blöder Affe im Nachthemd, jetzt bist du deine Zukunft los! Ich lasse mich nicht beleidigen!" Wütend stampft er mit seinem rechten Füßchen auf und ist im nächsten Moment erst durch den Flokati, dann durch den Fußboden verschwunden. Zurück bleibt ein Handteller großer Fleck auf dem Teppich. Der Einfachheit halber schreibe ich diese Verunzierung meinem Kater zu.
Irgendwie ist mir die Lust am Frühstücken vergangen. Stattdessen mache ich mich viel zu früh auf den Weg ins Büro. Ich fühle mich zu schwach für die Treppe und drücke den Fahrstuhlknopf. Im 3. Stock steigt ein jungendlicher Punker zu. Sein rot-gelber Hahnenkamm streift knapp die Fahrstuhldecke. Zur Begrüßung lächelt er mich kurz mit zweifach gepiercten Lippen an. Das Lächeln kommt mir bekannt vor. „Bist du meine Zukunft?" frage ich höflich. „Hey Alter, was ist mit dir los? Komm mal klar, Mann! Ich bin meine eigene Zukunft." Spricht es und steigt aus. „Recht so!" rufe ich ihm hinterher. Kann doch noch ein guter Tag werden heute.
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die beiden anderen gastbeiträge:

Asyl für politisch verfolgte Deutsche in den USA
Meuterei am Kundus

15.06.2009

Arschkriecher-Geschenk (Kauftipp)

habt ihr einen kollegen, der sich im betrieb immer wieder bei den vorgesetzten liebkind macht, obwohl er, bevor der vorgesetzte erscheint, jeweils über eben diesen lästert? wir haben das passende geschenk für dessen nächsten geburtstag:

vorbereitung: ein kollege bemerkt zum betreffenden, es sähe so aus, als ob er eine stark belegte zunge habe, er solle sie doch rasch zeigen. währenddessen fotografiert der andere kollege heimlich den zunge-zeigenden. und voilà: ab zum passenden druckereigeschäft.

gelingt dieser ablenkungstrick nicht, so kann man ein bestehendes bild einscannen und dem tollen kollegen mit photoshop eine möglichst grosse zunge unterjubeln.

alternative:..anstelle des überreichens eines geschenkes, kann man diese wc-rolle unauffällig in die betriebs-toilette hängen. je eine ins damen- und herren-wc.

eventuell wäre es noch von nutzen zuvor eine rechtsschutzversicherung abzuschliessen. könnte ja sein, dass der kollege daraufhin wegen mobbing klagt.

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weitere kauftipps:
Kauftipp: Saftpresse Angela Merkel
Schweinegrippe: 30 lustige Atemschutz-Masken
Crazy Houses (Big Buildings, 20 Pics)
Aktion: Kauf dir einen Politiker
Luftgitarren bei eBay und Brack zu kaufen
Koma-Säufer-Jeans als letzter Mode-Schrei
Ein Leben lang Meerschweinchen kaufen

01.06.2009

Radio-DRS-Mitarbeiter im Hungerstreik

das schweizer radio drs soll mit dem schweizer fernsehen fusionieren. dies passt vielen mitarbeitern nicht. seit donnerstag letzter woche befinden sich die mitarbeiter von radio drs im hungerstreik und verweigern jegliche nahrungsaufnahme. bereits werden sendungen von radio drs, nicht nur durch den kommentar des moderators, sondern auch durch lautes magenknurren begleitet.
die nahrungsverweigerung findet allerdings nur in der betriebseigenen kantine statt. auslöser war die versetzung zweier langjähriger, beliebter kantinen-mitarbeiterinnen, wie die sonntagszeitung berichtete. man werde zusammen eine lösung suchen, liess sich die drs-leitung vernehmen. eine krisensitzung sei geplant.

02.03.2009

World Economy: "The day before"

sie alle kennen vermutlich den schockierenden film "the day after", der die welt nach der atomaren katastrophe schildert. wir stehen vor einem ganz anderen tag: "the day before". der tag davor, bevor die welt noch ganz in die niederungen einer verheerenden wirtschaftskrise gerissen wird. wir werden eine woche erleben, in der die finanzmärkte kollabieren.

wir werden in diesen tagen erleben, dass das vertrauen in die wirtschaftsführer, die wirtschaftsunternehmen , die banken, die börsen, den nullpunkt erreichen wird.
die neuerlichen hiobsbotschaften der einst weltgrössten unternehmen in ihren sparten; "citigroup" (bank, soll teilverstaatlicht werden) und "aig" (versicherer, erhält eine weitere milliardenspritze des staates) bringt das ganze neoliberale denksystem von "mehr freiheit und weniger staat", den ganzen kaptialismus in seiner reinkultur noch vollständig zum einstürzen. , aig .

einerseits ist es zu begrüssen, dass den neoliberalen turbos mal klipp und klar aufgezeigt wird, was ein unkontrollierter kapitalismus, gesteuert aus egoistischen einzelinteressen, bewirken kann.

nur leider werden die direkten verursacher, die investmentbanker, die angeblichen top-kader, aber auch die wirtschafts-ideologisten, die liberalen parteien, die diese entwicklung erst ermöglichten, nicht die hauptleidtragenden der grössten wirtschaftskrise sein, die die welt je erlebte. die meisten von ihnen werden nicht einmal rechtlich belangt werden. wer eine parkzeit überschreitet, wird gebüsst, wer milliarden verzockt, nicht.

die wahren leidtragenden werden einmal mehr die angestellten, die arbeiter, und überhaupt jener teil unserer bevölkerung sein, der jetzt schon zu den am schlechtesten gestellten zählt.

aber vielleicht irre ich mich ja ... und das blatt wendet sich im letzten moment zum besseren. hoffen wir es.
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mehr zur wirtschaftskrise und dem fehlgeleiteten liberalismus:
Oswald Grübel - Manie (14 Fotos)
Mit Bierdeckeln die Finanzkrise erklären (Video)
Neoliberale schliessen sich zu Sekten zusammen
Wer falsch parkt, wird bestraft. Wer Milliarden verlocht, kaum
Wie dumm sind deutsche Wähler?
Opel-Krise: zwei Meldungen - eine Idee
FDP-Wahlslogan 2009: FDP, für alle, die mehr wollen.
Neoliberale bauten riesige Titanics, die nun untergehen

21.02.2009

Post definiert Lohnerhöhung neu

post-chef appel schlägt für 2010 reformen vor.

die produktivität der briefzustellung könne nur gesteigert werden, wenn jeder 10 minuten por tag mehr arbeite. dies sei zumutbar und bedeute auch gleich eine lohnerhöhung, da die 10 minuten bezahlt würden. welch tolle definition von "lohnerhöhung".

wie man hört, hatte man zuerst geplant, die 10-minütige produktivitätssteigerung durch eine kürzun der gesamtpausenzeit um 10 minuten zu erreichen. dies hätte die gesamt-anwesenheitsdauer der mitarbeiterinnen nicht verlängert.
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quelle: spiegel-online 21.2.09
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mehr über arbeitsbedingungen:
Warum die DDR doch besser war
Automatische Online-Lohnverhandlung
Billigjobs belasten Psyche
Video: Mindestlohn satirisch erklärt

08.02.2009

Jobangebot: 20'000 Franken pro Arbeitsstunde

das jobangebot war natürlich ein scherz, denn daniel vasella tritt noch nicht zurück. von den drei top-abzockerchen ospel (ubs) , vasella (novartis) und grübel (cs) ist nur noch einer übriggeblieben: daniel vasella (mitte)
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daniel vasella, novartis-chef, verdiente (wobei der begriff "verdiente" eigentlich deplatziert ist) im vergangenen jahr alles in allem 43 mio franken. nimmt man einmal an, dass vasella im jahr 48 wochen, 5 tage die woche und 9 stunden pro tag arbeitet, so kriegt er pro arbeitsstunde rund 20'000 schweizer franken, was einem stattlichen monatslohn von aufgerundet 3.6 mio franken entspricht.
an der novartis-generalversammlung vom 24.februar soll es zum showdown kommen, wie einige novartis-aktionäre und kritiker dieser abzocker-saläre ankündigten. mal schauen.
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über abzocker:
aus früheren jahren:
Lupe interviewt Oswald Grübel (jahreseinkommen: 60 mio)
Super-Nanny bei CS-Managern

20.01.2009

Personenfreizügigkeits-Horror-Märchen widerlegt

ob schwarze raben, schwarze schafe, messerstecher: wenn es um ausländer geht, so hat die grösste partei der schweiz, die rechtsaussenpartei svp, keine skrupel. im zusammenhang mit der personenfreizügigkeit wird schon seit mehreren jahren mit schauermärchen operiert. zeit, diese ammenmärchen, fünf Jahre nach inkrafttreten der personenfreizügigkeit, in der luft zu zerrreissen.
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die sieben horrormärchen und ein traummärchen der svp und was tatsächlich eintraf:
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horrormärchen 1:
massenarbeitslosigkeit nach masseneinwanderung:
beides fand nicht statt. die erlaubten kontingente wurden bei weitem nicht ausgeschöpft und die arbeitslosigkeit ist seit der vollständigen personenfreizügigkeit von 3.6% auf 2.6% gesunken.
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horrormärchen 2:
ausländer nehmen uns die arbeitsplätze weg
das gegenteil traf ein. die wirtschaft wurde durch die zugewanderten angekurbelt. es wurden wesentlich mehr arbeitsplätze geschaffen, als leute zuwanderten. +250'000 arbeitsplätze in den letzten 5 jahren. die ausländer übernahmen die arbeit, bei denen es an schweizer arbeitskräften mangelte oder die schweizer nicht ausführen wollten oder konnten.
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horrormärchen 3:
polenschwemme:
trat nicht ein. auch hier wurden die kontingente, wie auch bei den anderen 10 neuen ländern, bei weitem nicht ausgeschöpft.
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horrormärchen 4:
lohndruck durch billiglohn-arbeitskräfte:
das gegenteil ist der fall. mit ausnahme einiger missbrauchsfälle im tessin und in genf (bau, gastronomie und reinigung) stiegen insbesondere die tiefsten löhne noch nie so stark, wie in den letzten 5 jahren. die prognose der rechten, die löhne würden bei grosser zuwanderun sinken, traf nicht ein.
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horrormärchen 5:
sozialwerke werden durch ausländer geplündert
das gegenteil ist der fall. die sozialwerke machten in den jahren seit der einführung der personenfreizügigkeit ein riesen geschäft mit den zugewanderten. dies weil diese viel mehr einzahlten, als leistungen bezogen.
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horrormärchen 6:
arbeitsbedingungen werden massiv schlechter:
das gegenteil ist der fall: dank den "flankierenden massnahmen" (war das minimum, was die linken und gewerkschaften verlangten, um nicht gegen die freizügigkeit anzutreten) bescherten uns den besten arbeitnehmerschutz, den wir in der schweiz je hatten. 22'000 kontrollen bei arbeitgebern werden zur zeit durchgeführt. 27'000 werden es in zukunft sein. zum schutz der schweizer löhne und arbeitsbedingungen
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horrormärchen 7:
mit den rumänen und bulgaren wird die kriminalität massiv ansteigen:
rumänen und bulgaren und somit auch die fahrenden können bereits seit 2004 visumsfrei in die schweiz einreisen. fact: keine zunahme der kriminalität seit damals. es ist daher nicht einzusehen, weshalb dies nun passieren sollte. die 2008 zu recht verschärften rückübernahme-abkommen sowie der zugriff auf die europaweite verbrecherdatenbank haben die sicherheit in der schweiz sogar erhöht.
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traummärchen 1:
bei einem nein bleibt alles beim alten:
bei einem nein fallen personenfreizügigkeit wie auch die restlichen 6 übereinkommen der bilateralen abkommen dahin. somit sind die flankierenden massnahmen hinfällig und wir wären in der ganzen eu völlig isoliert. wirtschaftlich würden wir im abseits stehen (warum treten wohl wirtschaft, bauernverband und gewerbe so stark für ein Ja ein?). wir müssten mit einer halben million arbeitslosen rechnen (viele unternehmen würden ihre produktion ins ausland verlegen). einziger ausweg: ein eu-beitritt. dies will die svp nicht.
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glaubt nicht an märchen, seht was die personenfreizügikeit uns bisher brachte und stimmt JA am 8. februar zur personenfreizügigkeit.

nachtrag: wenn jetzt die svp mit einer zunahme der arbeitslosigkeit in den letzten zwei monaten angst und schrecken verbreiten will, so ist dies die schuld der unverbesserlichen abzocker auf den teppichetagen, die die internationale finanzkrise herbeigeführt haben, und nicht jene, der personenfreizügigkeit. firmen, die nun arbeiter entlassen, die werden auch keine neuen arbeitskräfte aus dem ausland holen (siehe punkt 2, 4 und 6)
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Links zum Thema:
Schlagt die (SVP-) Raben (Satirische Kolumne zur Abstimmung)
Pro-Personenfreizügigkeits-Blog: Bila-Blog
Argumente Pro: Dossier Economiesuisse, SP-Kurzargumente

22.12.2008

Nationalbank senkt Leitzins auf -0.05%

die schweizer nationalbank geht einen völlig neuen, revolutionären weg, um die wirtschaft anzukurbeln und die drohende rezession in grenzen zu halten. sie senkte heute den leitzins auf -0.05%. diese senkung bedeutet nicht wie sonst eine rein expansivere geldpolitik, um kredite billiger zu machen. das ziel der nationalbank ist diesmal, die konjunktur mit einem weltweit bisher einmaligen anreizsystem anzukurbeln.
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für die kreditinstitute und banken wird es diesmal nicht einfach nur billiger oder gratis, kredite aufzunehmen, um mit dem geld investistionen zu tätigen. sie werden sogar belohnt. wenn die finanzgesellschaft das darlehen innert dreier jahre (rückzahlungsklausel der nationalbank) zurückzahlt, erhält sie einen bonus von 0.05% der kreditsumme ausbezahlt. kredite, die nach dieser zeitspanne zurückgezahlt werden, fallen unter den alten leitzinssatz.
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wie jean-pierre roth, präsident des direktoriums der nationalbank auf anfrage mitteilte, rechnet die nationalbank durch diesen coup damit, dass finanzinstitute in grossem ausmasse den schweizer unternehmen, betrieben und gesellschaften sehr günstige kredite gewähren werden. investitionen würden sich verdoppeln und die von der seco prognostizierte arbeitlosenrate für 2009 könnte mit dieser massnahme halbiert werden.
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zur finanzkrise:
Top Ten der Versager - Banker
Staatshilfe an UBS wird eingeklagt
UBS - "Schmiergelder" an Parteien waren erfolgreich!
Traumberuf für arbeitslose Banken-Spekulanten
Neoliberale bauten riesige Titanics, die nun untergehen

07.12.2008

Wenn ein Blog-Kommentar zur Entlassung führt (Update)

eigentlich ging es nur um eine simple grafik aus dem spiegel, die ich bereits im mai 07 unter dem beitrag Macht Multimedia dumm? (Fakten und Studien) veröffentlichte. ein vergleich von kinderzeichnungen:
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der erfahrene blogger peter hogenkamp, gründer des blogwerks, hat vor kurzem dieselbe grafik unter dem titel "geist oder glotze" gebracht. daraufhin hat ein kommentator mit dem nik-namen "hans hansen" sich zu einer anspielung auf die körpergrösse hogenkamps hinreissen lassen:
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ein fieser kommentar, insbesondere, weil niemand sich wünscht, dick zu sein und niemand diesen zustand einfach so über nacht ändern kann. ich begreife, wenn sich betroffene über solch süffisante, überhebliche kommentare aufregen, auch darüber, dass sich der andere noch mit einer falschen berufs- und firmenbezeichnung schmückte. ich begreife, wenn man dann ärgerlich reagiert. dass sich allerdings blogger in den kommentaren zu diesem fall darüber aufregen, dass andere blogger in der arbeitszeit kommentare schreiben, da hört mein verständnis auf.
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zurück zum besagten hansen-kommentar. klug wäre gewesen, mit ironie oder schlagfertigkeit die anspielung und damit die situation zu entschärfen ("ich hatte mich dazu anerboten, aber sie nahmen mich nicht"), oder mit einer prise zynismus über "durchtrainierte sportler" zu kontern, oder einfach den kommentar zu löschen. aber hinterher ist man immer klüger.
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peter hogenkamp entschied sich, der sache auf den grund zu gehen und fand heraus, wer der schreiber war und wo er arbeitete. ebendieser hansen entschuldigte sich daraufhin in einem späteren kommentar mit einer nicht ganz gelungenen variante.
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hogenkamp nahm darauf mit dem zürcher marketingbüro kontakt auf. folge: herr "hansen", der in probezeit war, wurde entlassen. gewollt war dies von hogenkamp nicht, freuen kann sich darüber niemand so richtig, ausser einem sonntagszeitungs-journalisten, der eine gewisse privatfehde mit einigen bloggern führt - sich dabei aber immer auf die ganze blogosphäre beruft - und genüsslich über die geschichte berichtete (selbstverständlich anonym):
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krampfhaft suchte ich via google im netz nach der feiernden blogosphäre. vergeblich.
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wie der chef der marketingfirma gegenüber blogging tom verkündete, habe die entlassung nicht mit dem vorfall zusammen gehangen. im kommentar bei hogenkamp liess sich die aussage des vorgesetzten allerdings etwas anders deuten. wie auch immer ...

jeder von uns hat schon einmal falsch oder überreagiert. "hans hansen" hat falsch reagiert, peter hogenkamp überreagiert. die entlassung schien mir auch eine etwas übereilte kurzschlussreaktion der marketingfirma gewesen zu sein. hogenkamp hat als letzter kommentierer seines posts fast durchs band weg selbstkritisch die richtigen schlüsse aus der geschichte gezogen. wie blogging tom im oben erwähnten beitrag weiter berichtete, unterstützt hogenkamp den kommentierer nun bei der jobsuche.

fazit für mich: in unseren kommentaren tummeln sich immer mal wieder "neider", "stalker" oder anonyme lästerer, die freude daran haben, uns zu provozieren, uns zu ärgern oder uns zu beleidigen. oft nutzt dabei wirklich nur eine prise humor, ironie oder zynismus als konter. werden die kommentare verletzend, dann ab in den delete-ordner. bislang musste ich dies zum glück allerdings erst wenige male tun.
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foto-quellen:
grafik aus dem spiegel (20/2007)
kommentarausschnitt via geist oder glotze
zeitungsausschnitt (sonntagszeitung 7.nov.08)

24.10.2008

Bankenkrise: Das Brettspiel (Video)

banken gehen bankrott, werden mit milliarden überhäuft oder verstaatlicht. börsen crashen, die grössten automobilhersteller in amerika sind auf der intensivstation. kleine und mittlere unternehmen kriegen keine kredite mehr, die löhne jener unternehmen sind gefährdet. pensionskassen stehen kurz vor dem kollaps, die zinssätze für pensionskassen werden zu ungunsten der rentner massiv verschlechtert und in kürze stehen die ersten kreditkartenfirmen vor dem konkurs. unternehmen und betriebe werden die sparschraube brutal anziehen müssen. arbeitsplätze werden massiv abgebaut werden. die arbeitslosenzahl wird steigen.

wer arbeitslos ist, hat viel zu viel freizeit. was tun, mit dieser zeit?

genau für solche zwecke, aber auch für arbeitslose börsenabzocker stellen wir hier ein relativ neues brettspiel vor:

bankenrise, das brettspiel für finanzkrisen-arbeitslose:



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zur ganzen finanzkrise:

Warum die Finanzkrise den 3. Weltkrieg auslöst

Wer falsch parkt, wird bestraft. Wer Milliarden verlocht, kaum.

Spendenaufruf für "Aktion Sorgenbänker"

Banken-Slogans, kurz vor dem Kollaps

15.10.2008

Bin ich der unordentlichste PC-Freak? (Fotos)

eigentlich müsste ich rund um meinen computer-arbeitsplatz wieder mal aufräumen, bin aber zu müde und gehe zuerst kissen horchen. damit ihr wisst, wovon ich spreche, der ist-zustand abgebildet:

... hier aus einer anderen perspektive:wer gerne mehr vom ordnungs-ist-zustand meiner ganzen wohnung sehen will, hier ist eine riesige bilderserie darüber: ordnung ist das halbe leben, oder auch nicht

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gebe zu, es ist nicht meine wohnung. nun kann ich aber dank dieser bilder meiner frau mal zeigen, dass es noch viel unordentlichere menschen gibt, als mich.
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weiteres über geordnete unordnung:

Foto: Lieber Al Gore, da bin ich aber froh.

nicht nur unordentlichkeit kann ehekrisen auslösen:

Fussball EM: Anleitung zur Ehekrise in 12 Schritten

11.09.2008

Video: So werden Klofrauen reich

jetzt reicht es, abzocker in den chefetagen, wohin man schaut: seien es die atomstrom-bosse, die in den letzten drei jahren 30 prozent zulegten, oder der schweizer postchef, der dank poststellenabbau in den letzten 10 jahren 50% zulegte, oder all die bankenverwaltungsräte der ubs, die trotz kreditkrise gegen eine halbe million pro jahr kriegen.
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jetzt reichts. darum gibt lupe nun tipps, wie auch otto normalverbraucher zum abzocker werden kann, zum millionär werden kann. denn, geschickt abzocken könnt ihr alle!
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und da die lupe-leser "langweiliger troll" und "hobby-psychiater" per email immer wieder toiletten-beiträge wünschen, als erstes ein beispiel, wie man als klofrau pro tag locker mehrere hundert mäuse trinkgeld zusammen kriegt. aber schaut selbst:

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über abzocker und ähnliches:
Abzocker-Anleitung für Strombarone in 6 Schritten
Alle Schweizer Abzocker auf einem Plakat
Orgasmus der Kapitalisten

03.09.2008

Bürgerliche und Bankenmanager zerstören Finanzkraft der Stadt Zürich

  • 600 mio franken defizit, aufgrund von steuerausfällen, damit rechnet die stadt zürich bis ins jahr 2010.
  • dem kanton schaffhausen bleiben kaum noch gelder für investitionen oder attraktivierungsmassnahmen des kantons. sogar die svp-nahe tageszeitung "schaffhauser nachrichten" kritisiert die regierung deswegen heftig.

in zürich werden diese steuerausfälle in der staatskasse mit der bankenkrise begründet. sie hinterlasse bei den finanzen der grössten stadt dicke löcher. tiefrote zahlen soll es bis in drei jahren geben. anstelle eines überschusses von 59 mio rechnet finanzvorsteher vollenweyder mit einem defizit von 190 mio für das laufende jahr. die annahmen für diese entwicklung basieren auf einer umfrage unter den 200 grössten firmen.

ganz auszublenden scheint die finanzverwaltung von zürich, wie auch der kommentator in der schaffhauser nachrichten, dass die steuersenkungs-fetischisten der svp und fdp ihren teil zum desaster beigetragen haben. insbesondere die fdp-schaffhausen scheint sich in den letzten jahren zur einthemen-partei entwickelt zu haben. sie kommt einer reinen steuersenkungs-partei gleich. steuersenkungen, möglichst für die reichsten oder für die unternehmen, versteht sich. wer zur zeit durch den kanton schaffhausen fährt, sieht überall fdp-wahlplakte mit steuersenkungs-slogang. doch auch in zürich haben steuersenkungsrunden hochkonjunktur.

sicherlich ist es höchst bedenklich, wenn das missmanagement geldgieriger spekulanten in den obersten etagen von "ubs" und "cs" dem staat defizite in mio-höhe aufzwingen. doch die systematischen aushöhler der staatskasse, die steuersenkungen um jeden preis wollen, gehören in die gleiche kategorie. in guten zeiten die staatskasse durch steuersenkungen aushungern, so dass nichts mehr für investitionen übrig bleibt, so dass in schlechten zeiten das geld fehlt.

kommt es anschliessend, bei unerwarteten schlechtwetter-perioden zu defiziten, wie jetzt in zürich, so wird die bevölkerung das ganze ausbaden müssen: sparrunden, leistungen werden abgebaut, gebühren im gegenzug erhöht, das städische wie das kantonale personal wird kaum mehr in den genuss von lohnerhöhungen kommen. die reichsten hingegen können ihre steuergeschenke behalten.
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infos über zürcher finanzkrise via: nzz
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zur bankenkrise:
Kaufkriterien der Börsenhändler (Karikatur)
Finanzkrise perfekt: Manager verkaufen ihre Firmenaktien
UBS-Krise läutet Ende vom Bankgeheimnis ein
UBS-Verwaltungsräte mit günstigen Krediten ruhig gestellt?
UBS vor dem Aus? Übernahme?