07.07.2008

UBS-Krise läutet Ende vom Bankgeheimnis ein

dank einer steuergutschrift von über 3 mia franken konnte die ubs dieser tage einen unerwartet geringen verlust aufweisen. nichts also mit verlusten von weiteren 4,56 milliarden, die die amerikanische citigroup der ubs prophezeit hatte.

doch diese verschnaufpause wird keine vier wochen anhalten. denn der aktienkurs sinkt weiter. die börsengurus prognostizieren für die nächsten wochen einen weiteren aktiensturz um rund 20%. gerechnet wird mit einem ubs-kurs von 16 franken (momentan 20 sfr, vor nicht allzu langer zeit noch 70 sfr).

die dramatische entwicklung dürfte weitere gehen, denn eine studie der "bridgewater associates", dem zweitgrössten hedge fund der welt, rechnet mit gesamtkosten (-verlusten) der banken- und kreditkrise von 1600 milliarden dollar. (bericht dazu in der gestrigen sonntagszeitung). die banken- und kreditinstitute hätten bislang erst einen drittel dieser verluste eingestanden. man müsse mit weiteren massiven einbussen rechnen.

weit schlimmer für die ganze schweizer finanz- und bankenwelt dürfte die tatsache sein, dass die ubs nun daten vermuteter steuersünder gegenüber amerikanischen steuerbehörden offenlegen muss. dies als ergebnis eines strafrechtlichen verfahrens. es ist sehr wahrscheinlich, dass nach dem erfolg der amerikaner, steuerbehörden anderer länder auf den geschmack kommen, und den gleichen rechtlichen schritt gehen. nebst der ubs werden weitere finanzinstitute mit ähnlichen klagen rechnen müssen. da nützt ein medialer aufschrei des schweizer finanzministers
wenig.
die bankiersvereinigung der schweiz macht auf schadensbegrenzung: schönwetterreden sind angesagt. alles halb so schlimm, dies habe keine auswirkungen auf das bankgeheimnis. thomas sutter, mediensprecher der schweizerischen bankiersvereinigung zur datenauslieferung: die schweiz werde lediglich bei steuerbetrug, aber nicht bei steuerhinterziehung mit anderen staaten kooperieren. welch differenzierter und moralischer unterschied! das interesse dieser verharmlosungs-pr-aktion: mögliche bankkunden nicht abschrecken, bisherige kunden nicht zum abwandern bewegen. klar ist jedoch, mit dem erfolg der amerikanischen steuerbehörde wurde die tür weite geöffnet für weitere forderungen, für weitere rechtlich verfahren.
....
beiträge zum thema ubs-krise:

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also eine beruhigende Lage sieht wirklich auch anders aus... Die UBS rutscht auch wirklich ganz schön in die Krise rein. Und mit der Übernahme von Merrill Lynch macht ihr die Bank of America nun auch noch den Titel der größten Vermögensverwalterin der Welt streitig. Ich bin gespannt, wie die UBS die Krise überstehen wird.

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