.Herr Ospel
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Sie dürfen heute beruhigt sein, ich übergebe Ihnen nichts. Das Ihnen an der ausserordentlichen GV überreichte Obligationenrecht dürfen Sie Ihrem Nachfolger gleich selbst weiterreichen. Konsultieren Sie jedoch vorher Artikel 678, welcher die zu unrecht bezogenen Vergütungen an den Verwaltungsrat regelt. Wenn es stimmt, dass Sie anscheinend noch eine Millionenabfindung bekommen sollten, dann sorgen wir Aktionäre mit einem Musterprozess, dass dies nicht passiert. Das wäre ja der totale Wahnsinn! Eine Millionenabgangsentschädigung würde zwar noch ins aktuelle Bild passen, denn der Jahresbericht hat ein paar andere wahnsinnige Tatsachen ans Licht gebracht, welche wohl kaum jemand in diesem Saal begreift.
Tatsache 1) Dass wir heute nicht über die Décharge abstimmen, obwohl es sich um eine unentziehbare Aufgabe des Aktionärs handelt, ist eine bodenlose Frechheit. Dies ist eine grosse Missachtung der wenigen Rechte, welche der Aktionär besitzt. Die Absicht ist offensichtlich. Man will ein positiveres Umfeld erzwingen um später doch noch eine Entlastung zu erhoffen.
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Tatsache 2) Der soeben veröffentlichte Bericht an die EBK bestätigt, dass das Chairman-Office von Herr Ospel bereits im August 06 von den Subprime Schwierigkeiten in den USA wusste. Die Gier, einen möglichst hohen Jahresgewinn auszuweisen und die damit verbundenen Boni zu kassieren, war jedoch grösser, als diese Positionen einer vertieften Risikoanalyse zu unterziehen..
Tatsache 3) Sollen wir wirklich einer erneuten Kapitalerhöhung zustimmen um wiederum die horrenden Boni im laufenden Jahr zu finanzieren? Wenn das so weiter geht, dass die Kapitalerhöhungen jedes Malf ür Bonus-Zahlungen verwendet werden, können wir ja gleich heute noch über eine dritte Kapitalerhöhung, um die Eigenkapitalbasis zu stärken, abstimmen. Liebe Aktionäre, sind Sie sich bewusst, dass jede Kapitalerhöhung ihre Dividende verwässert?
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Tatsache 4) An die Mitarbeiter wurde Ende Februar 12.5 Milliarden Bonus bezahlt, mit der Begründung, sie würden die Unternehmung sonst verlassen. Wie verträgt sich das mit den bereits beschlossenen und noch kommenden Entlassungen? Eigentlich fehlen mir die Worte, das zu kommentieren. Angesichts des Milliardendebakels und den anstehenden Massenentlassungen sind diese Bonuszahlungen betriebswirtschaftliche Selbstbefriedigung.
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Tatsache 5) .Im 2007 wurden 83 Millionen an Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder ausbezahlt. Dies, obwohl imVergütungsbericht steht, es würde Lohn für Leistung und für mehr Aktionärswert bezahlt. Beides ist im '07 klar nicht passiert! Wenn die nebenamtlichen Verwaltungsräte 100% fix entlöhnt werden, im Durchschnitt mit 630'000 SFr., heisst das wirklich, sie würden Verantwortung übernehmen? Diese Herren bekommen immer gleich viel, unabhängig vom Geschäftsergebnis – da stimmt doch etwas nicht! Horrende Entscheidungsfehler haben keinenEinfluss auf den Lohn – das gibt es nur im Manager- nicht im Unternehmertum. Swatch Chef Hayek meinte dazu (ich zitiere:)”die unersättliche Geldgier gekoppelt mit riesigen Führungsfehlern ist unverzeihlich”.
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Tatsache 6) 7 nebenamtliche Verwaltungsräte figurieren mit sage und schreibe 681 Millionen Kredit im Geschäftsbericht. Doch es kommt noch unverständlicher: Die Bank gewährt Kredite, Hypotheken, Zahlungen, Kreditzusagen, Ausleihungen, Eventualverpflichtungen an Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsmitglieder und deren nahestehenden, assoziierten Personen und Gesellschaften wie Stadler Rail, Fiat, Bertarelli Investment, BMW etc. im Umfang von 1.75 Milliarden Franken. Da soll mir noch einer sagen, der Verwaltungsrat sei unabhängig! Keiner geht doch mit seinen Geldgebern hart ins Gericht. Bei so viel Homogenität, Kollegentum, und insbesondere Filz im VR ist mir klar, warum vom Chairmain-Office alles abgenickt wird und Milliardenfehler passieren. Kurz und bündig: Sau Häfeli - sau Deckeli!
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Tatsache 7) Im vergangenen Jahr wurden 1.3 Millionen an ehemalige Verwaltungsräte bezahlt. Davon, man höre und staune, 820'000 Franken an den früheren Verwaltungsrat Alberto Togni. Herr Togni ist uns noch allen bestens bekannt durch seinem total missglückten Auftritt am Fernsehen anlässlich des Swissair Groundings. Und sogar die Herren Studer und Blum bekommen zusammen noch jährlich 350'000 Franken, obwohl sie bereits vor 10 Jahren(!) als Verwaltungsräte zurückgetreten sind. Herr Ospel, werden Sie jetztauch noch 10 Jahre lang auf der UBS-Lohnliste stehen? Herr Spuhler, wenn man diese Lohnsummen Jahr für Jahr hört, dann fragt man sich wirklich, was Sie eigentlich in diesem Vergütungsausschuss machen. Seit Sie da mit tun, spürt man keine Mässigung – ganz im Gegenteil. Die ausbezahlten Millionen für die Organmitglieder, 250 Millionen im 06, 83 Millionen im 07, die 26 Millionen von Herrn Ospel im 06, aber auch die 60 Millionen-Abgangsentschädigung an drei Konzernleitungsmitglieder im letzten Jahr versteht niemand. In der Arena- Sendung 2004 haben Sie noch gross geprotzt, Sie würden Vernunft in die Lohnhysterie bringen. Davon ist weit und breit nichts zu sehen. Das Entlöhnungssystem der Bank ist schwerst krank. Herr Spuhler, Sie sind genauso verantwortlich für den Malus, nicht nur für den Bonus. Ihre Leistung, (wohl verstanden in Klammern), die mit 525'000 Franken belohnt wird, ist mutlos. Unabhängig vom Geschäftsergebnis bekommen Sie immer gleich viel. Sie als Unternehmer, sollten das doch wissen: heisst das Verantwortung übernehmen? Herr Spuhler, was die UBS angeht, sind Sie für mich ein Blender: Sie bewilligen Millionengehälter trotz unvorstellbaren Milliardenabschreibern. Herr Spuhler, setzen Sie sich im Vergütungsausschuss mal durch, so wie Sie das als SVPler und Hockeyaner gelernt haben. Gehen Sie mal in die Opposition! Ihr Hauptproblem – Sie sind nicht unabhängig. Von der UBS kriegen sie günstigen Kredit für Ihre Stadler Rail und für Ihre Aebi AG. Mittlerweile hält Sie sogar Alt Bundesrat Friedrich für eine Fehlbesetzung.
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Herr Ospel, ich bitte Sie, dem Aktionariat die folgenden, Ihnen vorgängig schriftlich zugestellten Fragen zu beantworten:
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1. Wie begründen Sie die netto 163 Milliarden Franken Aktien Handelsbestände? Was passiert mit diesen Positionen, wenn der Aktienmarkt um 20% einbrechen würde? Dann wäre nämlich das Eigenkapital bei null!
2. Wie viele Mitarbeiter werden im 2008 entlassen?
3. Wie werden die Entschädigungen von 1.3 Millionen im letzten Jahr an ehemalige
Verwaltungsräte begründet?4. Wie hoch ist der Unternehmenskredit an Herrn Spuhler bzw. an seine Stadler Rail / Aebi AG?
5. Bezahlt die UBS Ihnen persönlich eine Abgangsentschädigung oder eine Lohnfortzahlung?
6. HSBG, City Bank und andere haben bereits Abschreibungen auf Kreditkarten getätigt, wie sieht das bei der UBS aus?
Thomas Minder
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dass verwaltungsrat peter spuhler nicht mehr einfluss nahm, ist wohl verständlich. vermutlich fehlte er ähnlich oft, wie im nationalrat. wäre interessant, viea vr-protokolle zu sehen, wer wieviele male fehlte.
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werde mal nachforschen, ob minder auf seine fragen antwort bekam.
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zur ubs-krise:- Ausgeospelt! Auch für den Verwaltungsrat der UBS?
- dies sind die Verwaltungsräte der UBS
- UBS-Schieflage immer schiefer (soviel kriegen die ubs-verwaltungsräte)
- Neuer UBS-Chef ausgebuht, aber als Chef gewählt (tagesanzeiger)
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