17.12.2011
Sinnvolle Weihnachtsgeschenke für Social-Media-Süchtige
25.11.2010
BaZ: Wechselt Somm zur Schaffhauser Nachrichten?
verleger martin wagner hat alle überrascht. noch vor tagen nahm man an, dass wagner als grosser verlierer des ganzen rechtsrutsches bei der basler zeitung den hut nehmen würde und einem blocher noch naher stehenden verleger platz machen werde. blocher hätte dann unter der strammen redaktionsleitung seines adlaten markus somm, vormals rechtsausleger bei der weltwoche, in kürze eine eigene schweizer zeitung angestrebt. doch blocher hat in seinen allmacht-träumen einmal mehr unterschätzt, welch schlechtes image er ausserhalb der eigenen wählerschaft hat. die baz-belegschaft fürchtete zurecht, dass treue abonnenten verloren gingen, wenn blocher offiziell einsteigt. und dies traf auch ein, geschätzte 1500 abonnenten hätten ihr abonnement gekündet, 18'000 haben eine online-petition gegen blocher unterzeichnet.
wie nun weiter: markus somm will - zumindest offiziell - chef-redaktor der baz bleiben. die ganze entwicklung sei kein problem für ihn, meint er nach aussen. auch die redaktionsvertretung äusserte sich in ersten stellungnahmen bezüglich somm versöhnlich. doch hört man, dass redaktions-intern bereits wetten abgeschlossen werden, wie lange somm bleiben werde. gesucht werde beidseitig, so hört man weiter, nach einer abgangsmöglichkeit ohne gesichtsverlust für somm. somm sei, so wird gemunkelt, bereits im gespräch mit norbert neininger, dem besitzer des schaffhauser medienmonopols (schaffhauser nachrichten, radio munot, schaffhauser fernsehen, klettgauer zeitung). neininger steht der svp sehr nahe, hat blochers teleblocher lanciert und dessen biographie herausgegeben.
reaktionen der anderen medien: der blocher-freundliche schaffhauser nachrichten-chef norbert neininger stellte als einziger medienschaffender den wechsel an der baz-spitze als erfolg blochers dar. so meint er in seinem kommtar zum geschehen in der basler medienlandschaft: "mit der basler lösung haben tettamanti und blocher nun beste voraussetzungen für das medienunternehmen geschaffen."
für alle anderen schweizer medien ist der wechsel eine klare niederlage blochers. die meisten können sich eine gewisse schadenfreude gegenüber blochers rauswurf nicht verkneifen. die nzz rühmt sich aktuell einmal mehr, dass sie die ganze entwicklung durch die aufdeckung des blocherschen mandates bei der baz, ins rollen gebracht habe. dabei macht sich die zeitung über die standfestigkeit von tettamanti und wagner lustig.
bekannt wurde nun auch, dass der tagesanzeiger für den newsnetz-online-auftritt einen filter installiert hatte, der sämtliche artikel, die die begriffe basler-zeitung oder baz enthielten, herausfilterten. offengelegt hat dies der ehemalige baz-online-chef manfred messmer in seinem blog.
roger köppel, weltwoche-chefredaktor - so hört man - bereite einen videokommentar vor, in welchem er sich vor allem darüber mokiere, dass er nicht vor redaktionsschluss vom wagner/tettamanti-entscheid informiert worden sei. somm habe ihn bisher sonst immer rechtzeitig informiert. weiter werde im videolog von köppel über eine verpasste chance für basel gesprochen.
früherer beitrag zur baz-krise:
BaZ-Expansions-Ziele offengelegt. Ziel: Medienhaus "Nordschweiz" (wagner äusserte sich vor bekanntgabe des wechsels zu suter gegenüber lupe)
15.03.2010
Stimmt ab: Wie soll "News1.ch" neu heissen?
gleichzeitig sucht er via lupe-blog einen neuen namen für das nachrichten-portal. aus all den eingegangenen leser-vorschlägen habe ich 11 ausgewählt und euch in der rechten spalte zur abstimmung freigegeben. klickt auf euren favoriten.
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hintergrundinfos zur news1-entwicklung hier: Nachrichtenportal "News1" sucht neuen Namen (Wettbewerb)
11.03.2010
Internet 2009 - die Jahresrechnung (Zahlen, Facts, Statistiken)
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web, internet, social-seiten, blogs:
News-Portal News1.ch sucht neuen Namen (Wettberwerb)
Web 2.0 - Selbstmord-Dienste
Von der Idee zum Blog. Ein Leitfaden mit 20 Tipps für Einsteiger Internet-Kosten weltweit
10.03.2010
Nachrichtenportal "News1" heisst neu "nixnöies.ch" (Wettbewerb)
als das news-portal verschiedener schweizer medienhäuser "news1.ch" am 1. april 09 offiziell online ging, kam ich nicht umhin, zu titeln: News1 ab heute offiziell online - magere Kost
an der mageren kost hat sich nicht viel verändert. ich muss offen zugeben, ich hatte sogar vergessen, dass es dieses portal noch gab. vor tagen wurde nun bekannt, dass der einjährige versuch gescheitert und die nzz-töchter neue luzerner zeitung, st. galler tagblatt, zürichsee-zeitung, zürcher ober- und unterländer, abgesprungen seien. norbert neininger, projektleiter und schaffhauser medienmogul, hat die beiden online-redakteure entlassen, will aber trotzdem weiter fahren. ab sofort gibt es nur noch automatisierte, maschinell eingestellte meldungen auf dem news-portal.
norbert neininger sucht für news1 neuen namen. "news1" passe nicht mehr, da der begriff impliziere, dass hier eine online-news-redaktion selbst produzierte primeurs bringe, so neininger gegenüber lupe. dies sei nun ja nicht mehr der fall. dem mann kann doch geholfen werden:
wettbewerb: schreibt ideen für den neuen namen des news-portals in den kommentar. möglichst einen, der "impliziert", dass hier nur automatisiert gearbeitet wird und keine eigenständigen news veröffentlicht werden, dass maschinell artikel verschiedener zeitungen online gestellt werden.
preis:
norbert neininger versprach, als preis für die kreativste wortschöpfung, dem sieger ein kleininserat (minibanner) für dessen eigenen webauftritt auf news1, oder wie immer das board dann auch heissen mag, zu schalten.
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umfrage-entscheidung gefallen: "news1.ch" heisst ab april "nixöies.ch":
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zum thema:
27.01.2010
Wenn es der ältesten Internet-Kolumne an den Kragen geht
der rotstift wird in der medienbranche knallhart angesetzt. nach der netzeitung ging es vor kurzem der ältesten deutschen internetkolumne "netzgeflüster" an den kragen, zumindest teilweise. die wöchentliche rubrik der hannoverschen allgemeinen zeitung wurde aus dem onlineangebot gekippt, um ein paar euro monatlich zu sparen.
in der printausgabe bleibt die kolumne erhalten. doch ein web-urgestein wie ernst corinth gibt nicht auf. corinth führt nun einen eigenen blog unter dem namen eco2001. darin pickt er insbesondere multimediale kuriositäten aus dem netz auf und präsentiert diese in süffiger art und weise.
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ernst corints neuer blog: eco2001
ein beispiel der abgesetzten online-kolumne: Die Berlusconi-Verschwörung:
mehr über den verfasser bei wikipedia:
09.01.2010
Online-Game-Sucht: Schüler (16) verlässt Eltern wegen WoW-Spielerin (42)
es gibt immer mehr onlinegame-süchtige, chat-süchtige, web-süchtige, die mit ihrer sucht beruf und familie aufs spiel setzen. damit du weisst, ob du süchtig bist, hier der grosse selbst-test: Internet-Sucht (net addiction) 21 Bilder. hintergrundinfos, videos, erfahrungsberichte, hilfemöglichkeiten zur online-sucht kriegst du via ersten link, aber auch hier: World of Warcraft, der Existenzen-Killer (inkl. Videos)
hilfen: radikale methoden gescheitert. china hatte bis vor einem halben jahr eine, nach eigen angaben, höchst erfolgreiche methode:
heilen mit militärischen drillcamps und elektroschocks! wer süchtig war, kam via zwangseinweisung in eine militärische anstalt, in der die süchtigen mit drill, therapie, sport und elektroschocks auf das nach-web-leben vorbereitet werden. im oktober 2004 wurde in einem pekinger militärspital die erste suchtklinik eröffnet. nebst der volksarmee, die in der nähe von peking ein drillcamp für internetsüchtige betreibt, gibt es inzwischen mehrere online-entzugskliniken, die jugendliche u.a. mit elektroschocks "heilen". mehrere monatslöhne kostete eine solche therapie. wer sie abbrach, bezahlte noch einmal soviel als strafe für das abbrechen. eltern lockten ihre online-süchtigen kids mit tricks in spitäler und übergaben sie dort den drillmeistern, resp. elektroschockern. wer die therapie nicht abbrach, musste mit bleibenden psychischen schäden rechnen. immerhin sei die sucht danach vergangenheit.
vor einem halben jahr verbot china elektroschock-heilmethoden. was gibt es für alternativen? vielleicht diese klinik im us-staat washington? sie bietet einen speziellen Kurs an, einen World of WarCraft-Entzug namens ReSTART, der abhängigen Zockern einen neustart im richtigen leben ermöglichen soll. man muss alerdings tief in die tasche greifen: 14.000 dollar sollte man vor dem entzug auf der seite haben.
Elektroschocks für Online-Junkies in China (mai 09, tagesanzeiger)
China verbietet Elektro-Schocks gegen Online-Süchtige (heise)
03.01.2010
Adios Netzeitung! Ich brauche keine Web-Pendlerzeitung
ich habe ja schon mühe, wenn webauftritte, die von mehreren autoren, einer redaktion oder gar einer zeitung betrieben werden, sich blog taufen oder unter blogs eingestuft werden wollen, die funktionen eines blogs dann aber nicht angewendet werden. da wollen medienverlage oft einfach nur auf der web 2.0 - welle mitsurfen, betreiben die seite dann aber halbpatzig web20-like. was am meisten fehlt, ist oft das blogger-herzblut. viele projekte scheitern nach ein bis zwei jahren. zuerst antworten die autoren nicht mehr auf kommentare, dann wird die kommentarfunktion gänzlich abgestellt, die beiträge fallen spärlicher und lustloser aus und irgendwann wird das projekt ganz eingestellt.
doch auch reine web-zeitungen erleiden das gleiche schicksal. auch hier fallen aus zeitgründen (zeit kostet bei bezahlten redakteuren geld) plötzlich kommentarfunktionen weg, finden sich die gleichen beiträge plötzlich auf mehreren, ähnlichen webauftritten. und wenn weiter gespart werden soll, rationalisiert man einfach die autoren weg, wie nun bei der netzeitung.de geschehen. ab morgen werden offiziell die ganzen news und beiträge nur noch automatisiert eingestellt.
adios netzeitung! ich brauche keine pendlerzeitung im netz. weg aus den favoriten, weg aus dem feedreader, weg aus dem ticker. besuchen werde ich die seite kaum noch.
hintergrund zur geschichte der netzeitung:
Geschichte und Idee der Netzeitung
Redaktion der Netzeitung sagt Tschüss
22.09.2009
Journalisten = "Kurtisanen der Mächtigen"
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da kanzelt einer der 7 höchsten schweizer, bundesrat ueli maurer, an einem verleger-kongress die medien ab, schlimmer geht es kaum: bundesrat maurer liest den medien die leviten (nzz).
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stichworte seiner rede über die heutige journalistische arbeit: "pfusch / unsauber recherchiert / sofort-journalismus / vermischung von berichterstattung und kommentar / kurtisanen und noch vieles mehr.

als ich gestern die süffig zu lesenden spiegel-beiträge über die bundeskanzler-wahl las (printausgabe), musste ich ueli maurer zum teil recht geben. da wird liederlich gearbeitet. in einem einzigen beitrag (als beispiel die titelgeschichte über kandidat steinemeier) werden bericht, hintergrund, kommentar, zynismus, meinung, spekulation, ironie und lächerlichmachen wild durcheinander gemischt und nicht - wie man es früher lernte - sauber voneinander getrennt. dito beim analogen beitrag über angela merkel: dumm hinstellen, hintergrund, sachwissen und häme finden in einem einzigen text platz.
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damit keiner den erguss alleine auslöffeln muss, ist es usus geworden, dass sich hinter einzelnen spiegel-beiträgen vier bis fünf journalisten verstecken. so können zynische oder lächerlichmachende stellen keinem einzelnen zugeordnet werden. das kollektiv trägt die verantwortung.
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der zerfall des qualitativ hochwertigen journalismus findet im online-journalismus noch viel stärker statt. siehe link zu einem früheren lupe-beitrag unten.
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mehr über medien:
Klickhuren im Internet: Spiegel, Welt, 20Min, SZ und Co
Haben klassische Zeitungen ausgedient?
Journalisten-Arbeit im Jahre 2009
Deutschland: Unmögliche Zeitungsformate
Zeitungen verlinken regelmässig zu Bloggerbeiträgen
Aufgedeckt: Sonntagsblick verletzt Ehrenkodex erneut
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Viktor Giacobbo unterrichtet Akt-Malen (Exklusiv-Foto)
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dank dieser seite weiss ich nun aber die antwort auf eine andere frage (2). männiglich, sorry fraulich, hatte mich schon gefragt, wann eigentlich die satire-sendung giacobbo-müller die sommerpause beende. ich wusste bislang die antwort nicht. denn inzwischen beginnen nächste woche in vielen kantonen die herbstferien und von der satire-sendung ist noch nichts zu sehen. nun weiss ich dank spiegel: viktor giacobbo hat einen zweitjob. er betätigt sich an der uni als akt-zeichnungs-professor. .
mehr über humor und satire :
Von der Leyen's Baby-Laufgitter
TV-Duell Bundestagswahl: Nacht-Moderatoren stinksauer
Merkel und Steinmeier versprachen Schlafmittel-Herstellern Körpersekrete
Politiker-Würstchen (Sag mir, wie du isst, und ich ...)
Auslöser aller Tier-Grippen bekannt (Schweine-, Vogelgrippe und Co)
06.09.2009
Sonntagszeitung will Leserzuwachs mit "mehr Sex" erreichen (update)
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die sonntagszeitung reagiert nun mit mehr sex: sie widmet den bund "trend" dem thema "sex in der öffentlichkeit". die sz weiss, dass es "immer mehr sex in der öffentlichkeit" gibt, dass jene lustbetätiger es sogar "wünschen, dass man ihnen dabei zuschaue" und es begrüssen, wenn man das gefallen am gesehenen mit "schnellen handbewegungen" zum ausdruck bringe (ich kann das wort mastru-dingsbums nicht richtig schreiben). die "harten triebe", auch das hat die sz beobachtet, würden "im winter in den kinos ausgelebt".
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wow, wenn so die leserzahlen nicht gesteigert werden, womit könnte man es dann noch versuchen? vielleicht mehr qualität?
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nachtrag, 8. sept.09: soeben sind die neusten leserzahlen der printmedien veröffentlicht worden: sonntagszeitung und 20 minuten haben wieder zugelegt. bei 20 minuten scheint allerdings das maximum bald erreicht, denn der zuwachs ist - trotz einstellung eines anderen gratisblattes und einschränkung des verbreitungsgrades eines weiteren konkurrenten - eher tief.
bleibt anzufügen, dass der leserzuwachs bei der sonntagszeitung wohl noch nicht auf der ausweitung des themas "sex" beruht, da die messungen im monat april durchgeführt wurden. erfreulich, dass das jüngste sonntags-blättchen "sonntag.ch" deutlich zulegte, obwohl die zeitung in vielen kantonen (leider und unverständlicherweise) nur am kiosk bezogen werden kann. aber vielleicht bietet der hersteller, motiviert nach diesen erfreulichen zahlen, nun den abonnements-bezug schweizweit an.
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zum thema printmedien:
Haben klassische Zeitungen ausgedient?
mehr sex in online-medien:
Klickhuren im Internet: Spiegel, Welt, 20Min, SZ und Co
28.06.2009
Internet-Sucht (net addiction) 21 Bilder
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damit es nie so herauskommt ...

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dein baby schläft auffallend oft nur noch auf deinen knien:

du benutzt während des spitalaufenthaltes alle möglichen mittel, um ins netz zu kommen:

du zählst zum einschlafen keine schafe mehr:

du wirst von deinem vater ins ferien-auto gezerrt,

es schleichen sich desöftern merkwürdig weiss gekleidete personen in deiner umgebung herum:

du gehst nie mehr ohne deinen pc auf wanderungen :

du schläfst mit deinem kollegen oft unter tischplatten:














Internetsucht: Reliabilität und Validität in der Online-Forschung (studie hahn jerusalem)
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05.05.2009
Haben klassische Zeitungen ausgedient?

die neusten erhebungen scheinen den trend zu bestätigen. seit monaten rückläufige leserzahlen für die meisten tageszeitungen. einzig die kurzfutter-pendlerzeitungen "20 minuten" (hauptsache kurz und süffig) mag noch zulegen. gewinner sind internetauftritte von medienhäusern.
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das problem ist kein rein schweizerisches. weltweit büssen tagsezeitungen an attraktivität und abonnenten ein. erste medienhäuser konzentrieren sich nur noch auf den online-auftritt.
in amerika stirbt eine zeitung nach der anderen . es gibt bereits amerikanische tageszeitungen die die redaktionelle oder layout-arbeit nach indien auslagern. regionale senioren wurden angestellt, die mit ihren handykameras parlamentsdebatten und andere anlässe filmen und diese aufnahmen sofort nach indien übermittlen. die indischen redakteure verfassen dann für 5 - 7 euro pro tag aus mumbai berichte darüber, die am folgetag in der örtlichen amerikanischen tageszeitung erscheinen. andere verlagshäuser interessieren sich bereits brennend für diese kostensparenden modelle. das wallstreet-journal hat alle grossen zeitungen des landes auf einer karte zusammengefasst. fährt man mit der maus über die landschaft, so erhält man zusätzliche infos zu den zeitungen.
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haben klassische printmedien ausgedient?
grosse, nationale zeitungen, die hauptsächlich gewichtige nationale oder internationale beiträge und berichte bringen, werden weiter leser oder abonnenten verlieren. denn die leser der zukunft - insbesondere junge leser - haben die wichtigsten news bereits am vortag oder noch am morgen, bevor sie die tageszeitung am frühstückstisch oder im betrieb lesen, via tv, radio oder internet abgerufen. in den grossen und nationalen zeitungen finden sie dementsprechend nicht viel neues. es sei denn, die grossen bauen ihre lokalen fenster massiv aus und reduzieren den gemeinsamen mantelteil, den sie mit partnerzeitungen führen.
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nebst den pendlerzeitungen (sofern es nicht bereits zu viele verschiedene hat), haben grössere lokale tageszeitungen durchaus eine chance, vorausgesetzt, sie wissen synergien mit anderen printmedien zu nutzen (druckerei, verteilsystem, fotografenpool, freelancer, korrektorat, inserate etc.).
verstärken müssen jene lokal-orientierten zeitungen folgende schwerpunkte:
- lokalnachrichten und -berichte
- primeurs (egal ob lokal oder national)
- pro und kontras oder klare personalisierte stellungnahmen
- interviews (weniger fragen, kürzere antworten)
- lesermeinungen
- humor (karikatur, kolumnen, satire, schnappschüsse)
- längere berichte nur über regionale ereignisse (mit viel bildmaterial)
massiv gekürzt (nicht unbedingt gegestrichen) werden muss in folgenden bereichen:
- nationale, internationale berichte zu allen themenbereichen
- jegliche artikel, die eh in allen nationalen oder internationalen zeitungen oder in den pendlerzeitungen stehen.
- berichte, über erreignisse, die am vortag bereits von radio, tv oder internet abgehandelt wurden.
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fazit: printzeitungen haben durchaus potenzial, sie müssen sich nur richtig positionieren. grössenwahn und fusionen en masse sind gift. gefragt sind wieder mittelgrosse regionale blätter, deren themen in radio, tv, internet und pendlerzeitungen zu kurz kommen.
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rund um medien:
«Neue Luzerner Zeitung» streicht 20 Stellen (tagesanzeiger)
Klickhuren im Internet: Spiegel, Welt, 20Min, SZ und Co
Deutschland: Unmögliche Zeitungsformate
das meinen blogger über die medienkrise:
USA: Zeitungen in der Krise (wortgefecht)
Umfrage zur Qualität von Tageszeitungen (textguerilla)
Die Krise: eine Chance fürs lokale Web? (webriting-magazin)
Überlebenskritik online (meckel-blog)
26.03.2009
News1 will im April offiziell online gehen

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news1 wirkt immer noch sehr handgestrickt. so sind die neusten news in der linken spalte oft nicht chronologisch geordnet (screenshot oben von heute 06.00 uhr).
die links zu den einzelnenen regionen oder angeschlossenen partner enden irgendwo rechts, weit ausserhalb der eigentlichen seite und sind teils verdeckt von einer nicht zu entfernenden ottos-werbung (nachtrag 27.3.09: beide mängel nun behoben). einen eigentlichen news-ticker, der news aller angeschlossenen medienhäuser einbezieht, findet man nicht. einzig "nzz-online" hat einen ticker aufgeschaltet.
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news1 will aber, im gegensatz zur peniblen web2.0 - umsetzung des konkurrenten newsnetz, die fähigkeiten eines web 2.0 voll ausnutzen und die nutzer der seite wesentlich mehr aktiv einbeziehen, als sein konkurrent. so gibt es eine sparte "user-news", in der registrierte user nachrichten einstellen können. bislang sind allerdings unter der rubrik "neuste" wie auch unter dem reiter "meistgelesene" nur gerade zwei news desselben users aufgeschaltet, obwohl news1 seit monaten testweise online ist:

für einmal bin ich grosszügig und warte mit einer umfassenderen kritik noch ab, bis dann, wie neininger ankündigte, im april der auftritt von news1 offziell online geht. oder ist dies auch wieder nur eine, der vielen unerfüllten ankündigungen der letzten monate? oder wusste neininger gar nicht, dass news1 bereits seit dem 17. märz offiziell online ist, wie der pixelfreund zu wissen glaubt?
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news1 gehören folgende medienhäuser an:
azonline.ch
NZZ Online
Radio Grischa
Radio Munot
Schaffhauser Nachrichten
St. Galler Tagblatt
Südostschweiz Medien
Tele Südostschweiz
Zisch
Zürcher Oberländer
Zürcher Unterländer
Zürichsee-Zeitung
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links zum thema:
Harte Konkurrenz im Netz (schaffhauser nachrichten)
Fast wie am Ticker (spörri, woz)
2. “News1.ch: No News, aber etwas Social Dingsbums” (medienspiegel)
news1.ch: Aufbau der eigenen Redaktion ... (persönlich.com)
Mehr Community wagen (medienlese, nov.08)
Newsnetz enttäuscht: Web 1.0 Auftritt (lupe, aug.08)
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der medienspiegel umschrieb die web 2.0-fähigkeiten von news1 vor einiger zeit treffend mit social-dingsbums.