15.02.2009

UBS-Geheimplan: Banker müssen in den Sozialeinsatz

ubs-topbanker kriegen einen monat sozialeinsatz verordnet. denn bei ihnen herrsche "reines profitdenken, verrachtung und anhaltender realitätsverlust" vor, meint vr-präsident kurer als begründung in einem internen mailverkehr.

ein top-vertrauliches verwaltungsrats-internes email verrät: die ubs-führung will drastische massnahmen ergreifen, um dem imageverlust, den die bank durch den finanzskandal, durch das verhalten ihrer topbanker und die neuerlich ausgezahlten boni erlitt, entgegen zu wirken.

wie in einem internen verwaltungsrats-email von vr-präsident kurer zu lesen ist (mailverkehr wurde lupe von einem entlassenen kadermitglied zugespielt) habe sich "leider gezeigt, dass viele unserer topbanker lernresistent sind und weiterhin in der kundenarbeit nur ein ziel vor augen haben: die optimierung des persönlichen profites". verdeckte, geheime tests hätten ergeben, dass "zu 85% den kunden jene transaktionen, anlagestrategien oder börsengeschäfte empfohlen werden, die dem banker längerfristig den grösstmöglichen profit oder boni bringen". kurer geht noch weiter und wird deutlich: bei brokern und investmentbankern sei "die soziale ader auf die champagner-cüpli-momente nach erfolreichen börsengeschäften beschränkt". ansonsten herrsche "verachtung und anhaltender realitätsverlust" vor. dies sei absolut schädlich in der heutigen situation der bank.
kurer schlägt darum im mail vor, "dass, um mitgefühl und soziales denken zu fördern, ubs-banker (anlageberater, broker, investmentbanker) im jahre 2010 zwei monate unbezahlte sozialeinsätze leisten müssen". durch diese pflege- und betreuungseinsätze in heimen und spitälern könne man "soziales denken, mitgefühl und nächstenliebe lernen und fördern" und auf ubs-seite die zahl der entlassungen leicht vermindert werden. wer nicht bereit sei, diese fronarbeit zu leisten, müsse mit der entlassung rechnen.

wir sind gespannt auf die reaktionen der ubs-banker auf die pläne des verwaltungsrates.

So viel verdienen Banker wirklich (Video) wirtschaftsmagazin des schweizer fernsehens
.............
mehr über banken:
witze:
Investmentbanker-Witze (grosse sammlung)
und noch ein job-angebot aus einem anderen grossunternehmen:

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Idee wäre gar nicht schlecht. Schaden würde es mit Sicherheit nicht. Zwei Monate finde ich sinnvoll, denn die Einarbeitungszeit in einem Heim benötigt auch ein paar Tage. Solche Sozialeinsätze werden in anderen Berufen während der Ausbildung verlangt. Warum nicht auch für Banker. Nur dürfte man den Direktoren dieses Angebot nicht vorenthalten. :-)

Anonym hat gesagt…

at Sven:
"Angebot Direktoren nicht vorenthalten"

bei anderen, sprich untergebenen den hebel ansetzen ist immer einfacher.
aber ich sähe da durchaus eine möglichkeit: die direktoren und verwaltungsräte sollten bereits im jahr 2009 die heime und spitäler durch einen arbeitseinsatz von zwei monaten evaluieren.

toller nebeneffekt: die bank würde feststellen, dass es auch ohne die direktoren gar nicht mal so übel läuft, wenn nicht gar besser.

Anonym hat gesagt…

Mich stört an dieser Diskussion, dass man immer nur von der UBS, allenfalls noch von der CS spricht.

Gewiss, das Bankenwesen hat's sicher übertrieben mit der Salär- und Boni-Politik. Aber wir täten gut daran, den Horizont zu öffnen und auch andere Unternehmen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Novartis, Nestlé, BioCare, ...

Denn mehr Sozialkompetenz täte allen HSG-Absolventen gut... ;-)

Anonym hat gesagt…

völlig einverstanden mit dir, titus. am besten die ganze übung ausweiten auf alle grossunternehmen, auf alle Verwaltungsräte.

dann hätten wir das problem mit der personalsuche im pflegebereich auch gelöst, denn da wird von patientinnen oft bemängelt, dass man gar nicht mehr schweizerdeutsch sprechen könne, wenn man seiner pflegerin schmerzen erklären müsse.

die paar englischsprechenden kaderleute müssten halt dannzumal zuerst einen obligatorischen sprachkurs machen, wie man es im ausländergesetz als integrationsmassnahme ja eh vorsieht.

Anonym hat gesagt…

Bitte beachtet, dass die Höhe der Boni mit der Länge der Sozialeinsätze korreliert.

Unknown hat gesagt…

..... kann Titus in seiner aussage nur unterstützen.....
..... habe selbst schlechte erfahrungen mit HSG-absolventen gemacht und spreche diesen rundweg auch nur irgendswie geartete sozialkompetenz ab.....

Anonym hat gesagt…

ät web-kommentator:

dann machen wir es doch so, dass pro tausend franken boni ein tag sozialarbeit geleistet werden muss.

da kämen zwar die direktoren kaum mehr zum arbeiten in der ubs, was vielleicht gar nicht allzu schlimm für die entwicklung der bank wäre.

at kopfchaos:
bin keiner von denen, aber da gibt es, wie überall, solche und solche.

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