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"pointen im säurebad" - titelt daniel haas den aktuellen spiegel-beitrag über einen anscheinend humorlosen - wenn, dann höchstens im genitalbereich agierenden - deutschen humoristentrupp.
.frauen unter den komödianten oder kabarettisten seien dünn gesäht oder brächten nicht das, was man erwarten dürfte. wenn es hoch komme, ein wenig intellekt-freien ulk. die grosse ausnahme sei anke engelke. von ihr schwärmt haas mehrmals im beitrag in den höchsten tönen. ihre neue staffel "ladykracher" sei genial. anke sei "die einzige virtuosin unter den witzfiguren".
.alles bestens in amerika (kommt mir irgendwie vom blogger-bashing her bekannt vor). etliche us-frauen täten im comedy-bereich brillieren. dort würden "bitches", wie die us-komikerin fey, die sarah palin ein ums andere mal genial kopiert,von erfolg zu erfolg eilen, würden zeitschriften-cover zieren, hätten mit ihrem intellektuellen humor grossen einfluss.
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in deutschland sei alles flau: "von so viel einfluss können deutsche fernsehkomikerinnen nur träumen. sie liegen immer noch im dornröschenschlaf des korrekten ulknudel-humors." die einzige deutsche bitch sei "oliver pocher".
daniel haas basht nicht nur, er verrät immerhin noch, anhand der amerikanischen kabarettistin sarah silverman, welche witze er gut findet:
- silverman: "letzte nacht habe ich marmelade vom penis meines mannes geleckt und plötzlich dachte ich: oh gott, ich werde meiner mutter immer ähnlicher."
- silverman: "es ist mir egal, ob ihr denkt, ich sei rassistin. ich will nur, dass ihr denkt, ich sei dünn."
und warum er ladykracher von anke engelke lustig finde, erläutert haas an folgendem beispiel:
- "zum beispiel, wenn sie in einer rolle als hausfrau auftritt, die ihrem mann nach 10 jahren eröffent, sie sei prostituierte. gefragt, ob sie dennoch mitkomme, zum grillieren bei den nachbarn, sagt sie: grillen kostet extra."
habt ihr gelacht? bei einem haas-beispiel wenigstens? zumindest geschmunzelt? nicht? wenn ich mich richtig erinnere, habe ich anke engelkes ladykracher auch einmal gesehen, zumindest fast ganz. so richtig gekracht haben die ladykracher in meinen lachgrübchen nicht. aber eben, jeder hat seine vorlieben, was humor anbelangt. der spiegel-journalist scheint zumindest andere zu haben, als ich.
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weitere, frühere spiegel-bashings:
5 Kommentare:
Ja, das Spiegel bashing auf unterem Niveau war längst überfällig! Du kannst ja nicht auf dir sitzenlassen, dass der Spiegel Blogs langweilig findet!
Da wird zurückgeschossen! Am Besten ganz tief bei etwas Privatem, wie zum Beispiel die Art des Humores eines Menschen. Bravo!
huch Anonymus!
"zurückgeschossen ... ganz tief bei etwas Privatem, wie zum Beispiel die Art des Humors eines Menschen".
Erstaunlich,dass jener Journalist dieses "tief Private" so offenherzig von sich gibt, in der vielleicht sogar grössten Wochenzeitschrift im deutschsprachigem Raum. War wohl ein Versehen, dass er es im Spiegel öffentlich machte. :-)
Lies doch mal die Formulierungen, wie der die deutschen "Witzfiguren",seine Bezeichnung für deutsche Komiker, abkanzelte. Dagegen sind Lupes ironischen Andeutungen harmlos.
Nur nicht so empfindlich, Anonymling, der Spiegeljournalist teilte hart aus, da muss er Ironie einstecken können.
äh anonym: wo genau ist das tiefe nievau meines beitrages über den spiegel-beitrag?
aber wie auch immer, wenn du es so aufgefasst hast, ist es so rübergekommen und das tuuuut mir leid.
und ja, ich war zutiefst beleidigt über das blogger-bashing und habe sofort aufgehört zu bloggen.
Wenn man die schlechten Beispiele außen vor lässt, hat Haas aber leider recht. Die deutschen Komödianten, die wirklich was taugen, kann man an einer Hand abzählen. Da bewegen sich die Amis in einer ganz anderen Welt.
ein wenig mehr mut zu pointierten auftritten mit aktualitätsbezug dürfte schon sein. da hat haas recht.
scheibenwischer, richling machen vor, wie dies möglich ist.
es ist tatsächlich etwas zu viel seichte klamaukkultur anzutreffen. auch die gürtellinienproblematik trifft zu.
es gibt aber die alternativen, über die auch die medien berichten könnten, aber man muss sie finden wollen.
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