wurde die erste finanzkrise in amerika durch hochrisiko-spekulationen gieriger investmentbanker ausgelöst, so sind es diesmal erneut die banken, die mit dubiosen cds-wetten schuldenbelastete staaten wie griechenland und portugal in den ruin trieben. federführend waren bislang die grossbanken jp morgan, goldman sachs, morgan stanley, deutsche bank und barclays. sie trieben griechenland mit finanz-zockereien in den bankrott und sahnten dabei gleich doppelt ab. zweifach profitiert man mit diesem system, wenn es gelingt, einen staat durch finanzwetten noch tiefer in die schuldenfalle zu reiten. das system ist einfach: die kreditspezialisten der banken verkaufen cds (versicherungspapiere für staatsanleihen) auf griechenland an kunden. gleichzeitig zocken eine tür weiter händler derselben bank gegen griechenland - auf rechnung der bank - und treiben so die preise für cds in die höhe. der clou der investoren: man kauft nicht einen, sondern mehrere cds (versicherungen) auf staats-obligationen des betreffenden landes. die obligationen selbst muss man dabei gar nicht mal besitzen. man setzt sein geld alleine auf die versicherung, also auf den bankrott griechenlands. jetzt kommen die ratingagenturen ins spiel. meist sind diese stark verbandelt mit erwähnten grossbanken. durch die herabstufung der kreditwürdigkeit eines landes durch die rating-agentur können cds-versicherungen auf deren staatsanleihen wesentlich teurer verkauft werden. zugleich steigen die zinsen, die ein land wie griechenland für staatsanleihen zahlen muss. die banken profitieren also so oder so.
da der ganze handel mit solch verwerflichen, wenn nicht verbrecherischen finanzkonstrukten nicht reguliert ist, können die banken diesbezüglich schalten und walten, wie sie wollen. dass der chef der deutschen bank, josef ackermann, findet, griechenland müsse durch die eu gerettet werden, geschieht nicht aus purer nächstenliebe. wird griechenland gerettet, kann die bank die zinserträge aus den griechischen staatsanleihen in ein paar jahren einstreichen und hat zudem an den verkauften cds massiv verdient, ohne die versicherungssummen auszahlen zu müssen.
da der ganze handel mit solch verwerflichen, wenn nicht verbrecherischen finanzkonstrukten nicht reguliert ist, können die banken diesbezüglich schalten und walten, wie sie wollen. dass der chef der deutschen bank, josef ackermann, findet, griechenland müsse durch die eu gerettet werden, geschieht nicht aus purer nächstenliebe. wird griechenland gerettet, kann die bank die zinserträge aus den griechischen staatsanleihen in ein paar jahren einstreichen und hat zudem an den verkauften cds massiv verdient, ohne die versicherungssummen auszahlen zu müssen.
ackermanns rechnung dürfte aufgehen, denn griechenland wird gerettet werden müssen, will man die zweite, noch verheerendere finanzkrise im letzten moment noch verhindern. allerdings, wenn griechenland mit finanziellen mitteln gerettet werden muss, und dies scheint unumgänglich, so müssen die mitverursacher der griechenlandkrise, die erwähnten banken, massiv in die pflicht genommen werden. schuldenerlasse in mia-höhe müssen griechenland durch die banken gewährt werden.
vermutlich ist es allerdings für eine rettung bereits zu spät. denn heute haben ratingagenturen erneut die kreditwürdigkeit griechenlands und portugals herabgestuft und damit die tödliche abwärtsspirale in jenen ländern weiter angeheizt. sowohl die börsen, wie auch der euro kamen danach massiv unter druck.
und noch einmal zur erinnerung: ende 2008 ritten spekulanten aus dem investmentbanking in amerika ein unternehmen mit der cds-methode in den ruin. die investmentbank lehman brothers ging darauf konkurs und löste die finanzkrise aus.
vermutlich ist es allerdings für eine rettung bereits zu spät. denn heute haben ratingagenturen erneut die kreditwürdigkeit griechenlands und portugals herabgestuft und damit die tödliche abwärtsspirale in jenen ländern weiter angeheizt. sowohl die börsen, wie auch der euro kamen danach massiv unter druck.
und noch einmal zur erinnerung: ende 2008 ritten spekulanten aus dem investmentbanking in amerika ein unternehmen mit der cds-methode in den ruin. die investmentbank lehman brothers ging darauf konkurs und löste die finanzkrise aus.
frühere lupe-beiträge zum thema:
Banken treiben Griechenland in den Bankrott (update) (lupe-blog, 9.3.2010)
Der schmutzige Finanzkrieg der Grossbanken gegen EU-Staaten (lupe-blog, 25.3.2010)
andere blogger zum thema:
Der griechische Bankrott (aktueller kopzeiler-beitrag zum thema)
Nutzt Griechenland-Bankrott dem internationalen Bankensystem? (der beissigel)
Ackermann: Griechenland angreifen, dann retten (abzocker-watch-blog)
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4 Kommentare:
Kleine Korrektur. Die FINANZkrise wurde nicht durch die Lehman-Geschichte ausgelöst und auch nicht durch die Hypothekenkrise, die seit spätestens 2005 sicher vorhersagbar war. Allenfalls die aktuelle BANKENkrise wurde so ausgelöst. Wobei bei inzwischen schon wieder Milliarenbonizahlungen und dem zweitbesten Quartal der Geschichte der Deutschen Bank fragwürdig ist, ob die Banken überhaupt noch eine Krise haben. Die hat inzwischen nämlich der Steuerzahler.
Die FINANZkrise aber hat ihren Ursprung im Sich-Erschöpfen des kapitalistischen Systemes in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aufgrund von Massenmotorisierung und Massenkonsumwirtschaft hatte der Kapitalismus nämlich von Anfang bis Mitte des 20.Jh. eine bis dahin - und seitdem beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Eine Expansion, die ständiges REALES Wachstum ermöglichte. Und mit dem realen Wachstum wuchsen die Geldmengen.
Dann aber erschöpfte sich dieses Wachstum. Die Märkte expandierten nicht mehr, jeder Expansion stand eine "Konsolidierung" gleichen Ausmaßes gegenüber. Der Kapitalismus war wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Wachstum hat gesamtwirtschaftlich seitdem nicht mehr stattgefunden Die Reallöhne stagnieren seitdem auch in den entwickelten Staaten bzw. sind rückläufig. Aber Kapitalismus ohne Wachstum, das geht nicht. Also griff man zu Finanztricks. Da alles und jeder sowieso in Geldwerten ausgedrückt wird, reicht ein reines Geldmengenwachstum aus, um weiterhin das Märchen vom Wachstum zu träumen.
Allerdings ging das naürlich nicht mit dem klassischen Gelddrucken, da dies eine Entwertung gleichen Umfanges erzeugt hätte. Man wählte einen anderen Weg. Man gab die Kontrolle über das Geld auf! Die Goldbindung des Dollars und die festen Wechselkurse fielen, die Finanzmärkte wurden völlig freigegeben. Seitdem "drucken" die Kapitalmarktakteure ihr eigenes Geld. Wenn eine Firma um 100% im Wert steigt, kann man mit diesem Wert, den nie jemand investiert hat, und den auch keiner real besitzt, ganz real Handel treiben. Zumindest in der virtuellen Welt des Kapitalmarktes. Es entstand die heutige Blasen- Spekulations- und Kasinoökonomie. Und leider muß man sagen, daß sie aus Sicht des Systemes nötig war und ist. Andernfalls hätte es nämlich schon seit den 70er/80er Jahren massive, existenzielle Krisen von Weltformat gegeben. Die wurden aufgeschoben, indem man das Wachstum, das real nicht mehr zu erzeugen war, virtualisierte, und aus diesem virtuellen Wachstum wiederum Impulse auf die Realwirtschaft abgab.
Irgendwann wird der Schwindel nicht mehr zu halten sein. Wenn heute die Finanzmärkte schon ein zig- bis hundertfaches der Realmärkte ausmachen (allein die täglich gehandelte Rohölmenge entspricht dem 200fachen der Fördermenge im gleichen Zeitraum!!), weiß eigentlich jeder, daß das nicht gutgehen kann. Aber jeder fürchtet sich vor dem Crash. Zu Recht. Aber er wird kommen!
at anonym:
wenn du es mit dem ursprung der finanzkrise schon so genau nimmst, soweit zurückgehen willst, dann wurde die finanzkrise durch die einführung des zinssystems ausgelöst. ;-)
wobei man natürlich sagen kann, der heutige typ investmentbanker hätte auch kniffe gefunden, sich in einem system mit brakteaten auf kosten anderer zu bereichern.
hier übrigens noch ein passender artikel zu deiner wachstumstheorie:
"wachstum ist über alles eine heilige kuh" http://www2.shn.ch/?rub=news&subrub=Zentrum&page=detail&detail=268530
Danke für den Link!
Wer sich mal einen Nachmittag in die Materie vertiefen will, dem empfehle ich diese dreiteilige Serie (jeweils mit mehreren Unterseiten) bei Telepolis:
"Kurze Geschichte der Weltwirtschaftskrise" von Tomasz Konicz
Teil 1:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29184/1.html
Teil 2:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29235/1.html
Teil 3:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29356/1.html
Der beschreibt die Geschichte dieser Krise, wie ich finde, sehr gut verständlich, auch für Nicht-Ökonomen und -Politologen.
Die Rolle der Rating-Agenturen ist wirklich ziemlich undurchsichtig. Da werden Analysen mit Meinungen vermischt. Die eine Rating-Agentur stufte heute Spanien zurück, für die anderen war, ebenfalls heute, Spanien immer noch ein Tripple-A.
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