07.03.2010

Henryk M. Broder puscht Neonazi-Aufmärsche (update)

wie henryk m. broder nazi-(aufm-)ärsche puscht, die gegenbewegung aber trotzdem obsiegt
6. märz 2010:  in chemnitz rufen nazi-kreise jeweils am tag der bombardierung (5. märz) zu grossen aufmärschen und demonstrationen auf. so auch diesmal. journalist henryk m. broder heizte die stimmung am montag (in chemnitz) professionell mit einem vortrag zum thema falsche toleranz kräftig an. seine statements fand der npd-kreisverband chemnitz so toll, dass er tags darauf eine euphorische pressemitteilung veröffentlichte (siehe politblogger-link unten) 

 

die chemnitzer behörden verboten zuerst den nazi-aufmarsch, zogen dann aber den schwanz ein.  immerhin gelang es einer friedlichen gegendemo (die wenigen links-chaoten einmal ausgenommen) den neonazis den rang abzulaufen. sogar die piratenpartei rief dazu auf, die nazi-demo zu verhindern.


update: 7. märz 2010
durch die kommentatoren "manfred" und "christian" wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass henryk m. broder sich in einer persönlichen stellungnahmen (siehe text im kommentar) in aller deutlichkeit von der aussage der npd-pressemitteilung distanzierte. dies in einer typischen, ausfälligen broder-manier. motto: gerne selbst austeilen, aber nicht einstecken können. ein auszug daraus:

"das wort “überfremdung” gehört zu ihrem vokabular, nicht zu meinem. es ist weder während der lesung noch in der anschliessenden diskussion gefallen. ich habe weder implizit noch explizit gegen diejenigen “gewettert”, die in ihren kranken phantasien die hauptrollen spielen, also ausländer, migranten und andere nicht-deutsche."

"sumpfnoodle" hat im kommentar richtig bemerkt, dass, wenn der brief echt sei, broder 

"... sicherlich so klug ist, gewisse Formulierungen wie "Überfremdung" gschickt zu umschreiben, so dass klar ist, was er meint. Und Broder wäre nicht Broder, wenn er nicht genau gewusst hätte, wenn er vier Tage vor dem Naziaufmarsch im gleichen Ort eine Rede hält, dass dies der Nazi-Veranstaltung Auftrieb gibt."

diese auffassung teile ich voll und ganz. wenn broder zusagt, vier tage vor dem nazi-aufmarsch vor ort ein broder-typisches referat zu halten, dann weiss er um die wirkung seines auftrittes, um die wirkung seiner worte. broder ist ja nicht dumm, oder etwa doch.
...... und wenn der vortrag bei der npd so toll angekommen ist, so hat broder mit sicherheit nicht zu toleranz gegenüber muslimen, gegenüber ausländern aufgerufen, um es mal moderat auszudrücken.

................
blogger zum chemnitzer-nazi-aufmarsch:
Die Geister die Broder rief (politblogger)
................
satirisches und anderes über nazis und co:
Ausländer raus aus PISA!
Genmais macht rechtsradikal und dick (Studie)
Video: Anti-NPD-Song (Sag Nein!)
Helfen wir den armen Nazis (Video)
.....

14 Kommentare:

Manfred hat gesagt…

Broder eine Nähe zu Nazis anzudichten ist völliger Quatsch. Broder hat auf die entsprechende Nachricht mit einem Brief an Frau Köhler reagiert. Auszug:
"frau köhler,
im pressedienst der halbkriminellen vereinigung, der auch sie angehören, war gestern zu lesen:
“Chemnitzer NPD-Stadträtin applaudiert Broders Überfremdungskritik”.
(http://www.npd-sachsen.de/index.php?s=9&aid=700)
sie waren bei meiner lesung nicht dabei. dafür bin ich ihnen dankbar. allein die vorstellung, im selben raum mit ihnen zu sein, lässt mir das essen von gestern hochkommen. ihre abwesenheit hat sie freilich nicht davon abgehalten, sich zu meinem auftritt zu äußern. nach der lektüre ihres statements könnte man sich fragen, ob sie dumm oder bösartig sind. ich finde, sie sind beides.
das wort “überfremdung” gehört zu ihrem vokabular, nicht zu meinem. es ist weder während der lesung noch in der anschliessenden diskussion gefallen. ich habe weder implizit noch explizit gegen diejenigen “gewettert”, die in ihren kranken phantasien die hauptrollen spielen, also ausländer, migranten und
andere nicht-deutsche.
und ich sage es ihnen gerne noch einmal, so klar und unmissverständlich, dass es sogar ihr bezopftes spatzenhirn begreifen sollte: wenn es die möglichkeit gäbe, sie und das rechtsradikale pack, das sie repräsentieren, gegen ausländer - egal welcher provenienz - auszutauschen, würde ich mich sofort dafür aussprechen."

lupe hat gesagt…

at manfred:
mit diesem "brief" hättest du einen eigenen satire-post machen können.

Sumpfnoodle hat gesagt…

Manfred, nehme ja an, dass diser Brief ein Fake ist.

Da Broder manchmal tatsächlich ausfällig wird, könnte es sogar noch zutreffen. Dann allerdings müsste man sagen, dass er sicherlich so klug ist, gewisse Formulierungen wie "Überfremdung" gschickt zu umschreiben, so dass klar ist, was er meint.

Und Broder wäre nicht Broder, wenn er nicht genau gewusst hätte, wenn er vier Tage vor dem Naziaufmarsch im gleichen Ort eine Rede hält, dass dies der Nazi-Veranstaltung Auftrieb gibt.

Christian hat gesagt…

Der Brief von Broder ist kein Fake. Der steht so auch auf seiner Homepage. Siehe hier:
http://henryk-broder.com/

lupe hat gesagt…

at sumpfnoodle und christian:

vielen dank für eure kommentare, habe darum den beitrag gleich aktualisiert.

Anonym hat gesagt…

Wer die Schreiberlinge der "Achse des Guten" in die rechtsextreme Schmuddelecke stellt, dem fehlt es einfach an "Diferenziertheit". Tja. Sie gehören nicht dazu, sie liefern doch bloss die ideologische, pseudointellektuelle Unterfütterung für die "schweinischen Positionen". (Wilders ist ein hochanständiger, samftmütiger Mensch..etc.)

Nein, nein. Die Broders dieser Welt sind keine Nazis. Sie erklären nur deren schweinisches "Gedankengut" als koscher und machen es gesellschaftsfähig. Die Broders dieser Welt sind die "wirklichen, göbbelschen Kotzbrocken", denn sie wissen, was sie tun.
Ein "Gutmensch".

lupe hat gesagt…

die kreide fressenden wölfe im schafspelz (in der schweiz svp-nationalrat christoph mörgeli oder verleger und herausgeber der weltwoche, roger köppel) sind die schlimmsten.

und wenn sich dann diese noch, wie broder und co in deutschland, als "achse des guten" tarnen, ...

Anonym hat gesagt…

Köppel? Nein. Der Mann ist doch bloss grenzdebil. Wer sich davon selbst ein bild machen möchte, schaut sich am besten den heutigen Videokommtar zur Abstimmung über das BVG an.
Da spricht einer, der sich selber gerne als Unternehmer sehen möchte, über die "strukturelle sozialistische Mehrheit" die auf Staatskosten lebt und natürlich keine Steuern bezahlt. Der Mann kann nur grenzdebil sein. Ansonsten müsste man ihn zum Satiriker des Jahres küren!

lupe hat gesagt…

vielleicht ist er dies ja, satiriker, zumindest realsatiriker, mit seinem blättle

Anonym hat gesagt…

Naja. Sein "Blättle" wird ja inzwischen wohl tatsächlich nur noch von "Sozialhilfebezügern" gelesen. Und diese müssen dann auch langsam sparen. Zum Glück für Köppel wird seine "geschützte Werkstatt" aus der Steckdose von einigen ehemaligen "Abzockern". Damit kann er vielleicht noch ein Weilchen "Satire" betreiben. (Grenzdebilität lässt Realsatire ganz von selbst spriessen) Giaccobbo/Müller müssen sich diese "erarbeiten"...gegen Köppel sind sie chanchenlos..

;-))

basta!

moslaemm hat gesagt…

Ihre fehlgeleiteten Ansichten über Henryk Radovan Broder als "Satire" zu bezeichnen, ist, gelinde gesagt, einfach nur niederträchtig. Wie können Sie nur den Fäkalsprachen-Papst HMB in die Nähe von Nazis rücken? Doch nur wegen seines hohen Alters und weil noch nicht alle ausgestorben sind!
Sie schmähen Broders Verdienste um dieses Land aufs Schlimmste. Niemand sonst hat soviel gegen die Moslemgefahr getan wie er.

Aber wer schon extra den Terminus "Satire" in seiner Blogzeile verankern muss, zeigt ja bereits deutlich seine Impotenz ...

Lupe, der Satire-Blog hat gesagt…

at moslaemm:
der beitrag "Das Rätsel um Henrik M. Broder" gefällt mir gut. weiter so.

Anonym hat gesagt…

Nehmen Sie einem Blick wundervolle Web site über Hitler-NaziHakenkreuz in http://www.naziat.org, das es das sehr gute gelesene Kapitel ist 4, zum mehr über Hitler versteckten Betrieb zu wissen… Kalki Avatara.

Anonym hat gesagt…

Guter Artikel.

Nur das Ignorieren der Orthografie geht leider auf Kosten der Lesbarkeit.

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