."Ein Blog oder auch Weblog, ist ein auf einer Website geführtes und damit – meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal. Häufig ist ein Blog „endlos“, d. h. eine lange, abwärts chronologisch sortierte Liste von Einträgen. Der Blogger steht, anders als etwa bei Netzeitungen, als wesentlicher Autor über dem Inhalt und häufig sind die Beiträge in der Ich-Perspektive geschrieben. Das Blog bildet ein für Autor und Leser einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen. Meist sind aber auch Kommentare oder Diskussionen der Leser zu einem Artikel zulässig. Die sächliche Form ('das Blog') wird im Duden als Hauptvariante und die maskuline Form ('der Blog') als zulässige Nebenvariante genannt."
.seit einiger zeit finden sich im web vermehrt "gemischtwarenläden", die sich der bezeichnung "blog" bedienen, weil sie von der faszination der blogosphäre profitieren wollen. meiner ansicht nach gibt es drei haupttypen, die auf der blogwelle mitreiten, die ich als pseudoblogs bezeichnen würde:
- blogs von medien (zeitungen, online-auftritten, tv oder radio) wie jener der berliner zeitung. oft ist dabei die kommentarfunktion abgeschaltet, weil der aufwand, die kommentare nach verletzenden oder rassistischen stellen zu durchforsten, zu gross wäre. kommentare auf medienblogs werden in der regel vom autoren nicht beantwortet oder kommentiert. zudem muss man sich meist registrieren. die sogenannten "blogbeiträge" jener medien könnten genauso gut in der kommentarspalte der zeitung stehen. andere zeitungen, wie der "tagesanzeiger", sind wenigstens so ehrlich, diese blog-ähnlichen beiträge als kommentare oder kolumnen zu verkaufen und nicht unter einem blog-mäntelchen laufen zu lassen.
- business-blogs von unternehmen oder firmen, die mit einem blogauftritt zusätzlich kunden gewinnen oder schlicht auf diese art die kommunikation mit der öffentlichkeit pflegen wollen. oft wird allerdings zu auffällig die wahre absicht des blogs sichtbar (eigene produktwerbung in den spalten, dauernde hinweise auf eigene erzeugnisse, wenige beiträge pro woche oder monat).
- blogs mit mehreren autoren, die von der aufmachung her online-medien ähneln, sich aber als blog verkaufen, um durch einen gewissen exoten-faktor zusätzlich besucher zu generieren.
um die diskussion anzuregen, stelle ich fünf mehr oder weniger provokante thesen auf, die ich sehr gerne mit euch diskutieren will:
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für mich ist ein blog dann ein blog, ...
- wenn er von nur einer person betrieben wird (gastautoren möglich).
- wenn ich auf dem blog kommentieren kann.
- wenn der autor kommentare auch beantwortet oder kommentiert.
- wenn beiträge chronologisch angeordnet sind.
- wenn bei jedem beitrag die datumsangabe vorhanden ist.
- wenn in beiträgen oder blogrolls auf andere blogger verlinkt wird.
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die diskussion ist lanciert, was meint ihr zu den blog-definitions-kriterien? kreuzt auch in der umfrage (rechten spalte) an, welche kriterien für euch zwingend dazu gehören.
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update: ergebnis der umfrage:
ergänzung zu den im ergebnis schlecht sichtbaren kriterien:
- keine kommentarmöglichkeit mit registrierzwang
- mindestens 2 beiträge pro woche
- blogger ist nicht angestellt
.......
blogger-tipps von bloggern:
von der Idee zum Blog, ein Leitfaden (Lupe)
Weblog-Handbuch (krusenstern)
Richtig bloggen Teil 1 - Was ist ein Blog? (blogtipps)
Firmen-Website oder Firmen-Blog? (selbständig im netz)
Bloggen: 200 Verklinkungen pro Tag! Die Tricks der Booster (lupe)
blogger und klassische medien
Schöner sterben mit dem SZ-Magazin (stefan niggemeier, mai 09)
Das Schreien im Walde (print vs. online; spiegelfechter, mai 09)
Gibt es nur noch Bla- Bla- Blogger? (lupe)
27 Kommentare:
In deinem Text sagst du so ziemlich alles aus. Bei meinem Blog, habe ich leider keine Blogroll, da ich nicht weiß wie ich sie dort hin bekommen soll.
Aber kurz gesagt, möchte ich dir Recht geben, in dem was du schreibst. Was mich an den "pseudoblogs" stört ist. Das sie sich in jeden Blogregister eintragen können. Anstatt die Betreiber der Register sich auch dagegen stellen.
MfG
darki
at darki:
zum blogroll: hat dein blogsystem keine diesbezüglichen bausteine, die du automatisch einbinden kannst. schon in google gesucht? aber vermutlich wird dir in den folgenden kommentaren einer eine lösung geben.
ich selbst bin kein programmierer, suche jeweils passende "fertiggerichte" via google oder welche meines blogsystems. diese fremdprodukte verlangsamen leider oft den webseiten-aufbau.
zu den register-eintragungen: es gibt halt keine verbindliche blog-definitionen. da kann sich jeder eintragen, auch wenn er vielleicht nur eine der kriterien erfüllt, oder sich schlicht "blog" nennt.
was Du als Blog definierst ist Deine private Meinung und die sei Dir unbenommen ;)
Weblog - kommt vom Logbuch und dieses war früher keineswegs in der ICH Form noch privat - ;)
und völlig egal ob ein Gesetzgeber definieren tät was ist ein Blog oder nicht, als Katalogbetreiber hat man (noch) das Hausrecht, um zu entscheiden welche Seite man aufnimmt oder nicht ..
lg
at monika:
dann gibt es für dich keine grundanforderungen an einen sogenannten "blog"? könnte sich jeder webauftritt so nennen?
Angenommen, Weblogs existieren seit etwa 15 Jahren ist das für die Epoche der EDV im weitesten Sinn eine ungeheuer lange Zeit. Nicht nur die Form eines Blogs auch dessen «Ethik» haben sich in der Zeit stark gewandelt, insbesondere auch mit dem Anwachsen technischer Möglichkeiten.
So ist gleich eine Zentralfrage entstanden: «Existiert eine Blog-Ethik bzw. Blogger-Ethik»? Ums gleich zu sagen: Ich weiss darauf keine Antwort.
Beim Teufel: Genau «huffingtonpost» war das erste Blog, das ich vor Jahren in meine Favs aufnahm und dabei konstatierte, im Alleingang niemals so was kreieren zu können.
Auch @lupe überfordert sich bereits mit dem Anspruch «…wenn er von nur einer person betrieben wird (gastautoren möglich)… »:
Bis zu welchem Grad ist ein möglicher Zweit-Autor noch Gast, wann hat er sich etabliert?
Und vor allem: Wie sollte das überprüft werden können?
Muss ein Gast-Autor vom Ur-Blogger rausgeschmissen werden, wenn jener mehr und «bessere» Beiträge schreibt?
Gefühlsmässig habe ich mich mit der enormen Spannbreite an Blog-Arten arrangiert und nehme es relativ gelassen, wenn ich statt auf Inhalte auf reine Business-Mache treffe.
Ich habe noch nicht abgestimmt, muss jetzt lange, lange nachdenken ;)
at quantensprung:
unter einem gastautoren verstehe ich keinen zweitautoren, der regelmässig schreibt. sondern einen, der vielleicht einmal, oder alle paar wochen oder monate mal einen beitrag schreibt.
Ich denke, dass es durchaus Überschneidungen gibt. Z.B. würde ich spreeblick.de schon als Blog bezeichnen, obwohl dort mehrere Autoren mitarbeiten. Ich selber betreibe zwar auch ein Blog, das aber mehr magazinmäßig rüberkommt, deshalb habe ich eine eigene Kategorie "Weblog".
Als Kriterien würde ich vor allem die chronologische Auflistung (Logbuch), sowie die Kommentarmöglichkeit gelten lassen.
Ansonsten denke ich, dass die Grenze künftig immer mehr verschwimmen wird. Schon jetzt kann man Zeitungsartikel kommentieren, den Blog-Platzhirsch WordPress kann man wiederum als CMS ausbauen.
Kommetarmöglichkeit ja. Nicht mit Pseudonamen kommentieren weil sonst wertlos, Blogger : viele sind berufen, nur wenige bestimmt,
at aro:
"... dass die Grenze künftig immer mehr verschwimmen wird. Schon jetzt kann man Zeitungsartikel kommentieren"
... dagegen habe ich nichts. finde ich sogar sehr gut, wenn man newsartikel kommentieren kann. nur sollen sich jene online-medien nicht blog nennen. denn sie sind und bleiben eine "web 2.0-zeitung".
genau wegen dieser fortschreitenden verwässerung wäre es wichtig, wenn es gewisse standards gäbe, die einen "blog" ausmachen. liest man den wikipedia-eintrag zum thema "blog", dann gibt es die zumindest dort.
....................
at infomagazin:
wenn einer konstant das gleiche pseudonym verwendet, auf allen blogs, so habe ich gar nichts gegen diese anonymität. ich lasse ja sogar pseudolose kommentieren.
obwohl man jene, die sich nicht einmal trauen, ein ständiges pseudonym (ist ja auch anonym) zu verwenden, ewigentlich gar nicht kommentieren lassen sollte. wobei diese mutlosen dann halt einfach das pseudonym dauernd wechseln würden. also lassen wir es.
Ein Blog ist für mich ein Blog, wenn ein Beitrag veröffentlicht wird, um über ihn diskutieren zu können - inkl. Autor des Beitrags.
Wo der Autor nicht mitredet, gilt die Kommentarfunktion (welche unabdingbar ist für ein Blog) nur als "Feature", allenfalls als "Leserbindungsaktion". Von den Lesern gestellte Fragen oder beanstandete Punkte bleiben unbeantwortet (sehr gängig bei Medienblogs).
Persönlich finde ich an einem Blog wichtig, dass man erkennt, ob es ein rein privates oder geschäftliches und ob es ein kommerzielles oder nicht-kommerzielles Blog ist. Bei einem privaten Blog ist der Ton etwas anders als z. B. bei einem Firmenblog. Und bei einem kommerziell geführten Blog muss man sich bewusst sein, dass man Teil der Kommerzialisierung ist...
Weiter ist wohl noch zu unterscheiden zwischen berichtenden Blogs und solchen, in welchen eine Meinung wiedergegeben wird.
Ob Ich-Form oder nicht finde ich kein Kriterium. Ich versuche bewusst darauf zu verzichten, um der Sache im Beitrag mehr Gewicht zu geben als dem "mich".
Hallo Titus
erstmal gratulation zu deinem blogstart. werde dich nächstens mit einer verlinkung (die mir nicht schwer fällt), beim start unterstützen.
deine wichtige überlegung mit dem kommentieren oder beantworten der kommentare vergass ich ganz, werde den blogbeitrag diesbezüglich aber noch ergänzen.
man hätte ebenfalls noch anfügen können, dass der autor die kommentare auch selbst kommentieren sollte und nicht, wie einzelne promis - aus zeitgründen - dazu mitarbeiter dazu anstellen.
wer, z.b. wie bundesrat leuenberger, nur alle 2 -3 wochen einen neuen beitrag schreibt, der könnte zumindest einen grossen teil der rund 40 kommentare pro post selbst kommentieren. Dazu bleibt selbst einem bundesrat zeit.
so, die von titus gemachte "kommentare kommentieren - anforderung" habe ich an den passenden stellen im blogbeitrag nachgetragen. in der umfrage lässt sich dies leider nicht mehr nachtragen. aber ich vermute eh, da sind wir uns alle einig.
ein Blog ist ein Blog, wenn da jemand seine Meinung oder seine Erfahrungen aufschreibt, andere Leute das lesen und kommentieren können.
In diesem Sinne gebe ich Dir recht. Ein Blog ist aber auch ein Blog, wenn er Informationen im Netz vernetzt, nicht "nur" für die Menschen, sondern auch sichtbar für die Suchmaschinen. In diesem Sinne fällst Du aus dem Raster. Deine Kommentarlinks sind unisono nofollow. :P
Gruss
Christian
at meinereiner:
nofollow bei kommentaren ist keine absicht, ich kann es bei bloggers blogspot nicht einstellen oder auswählen. bin auch kein programmierer. ich würden noch einiges änder, wenn ich programmieren könnte.
wie ist es eigentlich mit jenen bloggern, die den blogroll auf eine unterseite oder gar auf eine webseite auslagern und dort verlinken? zählen diese verlinkungen genauso und genauso lange, wie jene auf der startseite?
Ich finde nicht, dass man so klar abgrenzen muss, was ein Blog ist und was nicht. Es gibt im Internet die grosse Freiheit an Publikationsformen, Darstellungsformen, Zusammenschlüssen, Verlinkungsstrategien, Diskussionsangeboten – jeder ist frei zu wählen, was ihm passt. Die Grenzen sind fliessend, und das soll auch so sein. Wer sein Produkt das Blog nennen will, soll es Blog nennen, wer es Magazin nennen will, soll es Magazin nennen, und wer es Online-Zeitung nennen will, soll es meinetwegen Online-Zeitung nennen, auch wenn Zeitung für mich mit Papier verknüpft ist. Es bringt nichts, sich voneinander abgrenzen zu wollen.
@Lupe
Dann organisier Dir doch Deinen eigenen Blog? Ist keine Sache mehr...
Eigentlich habe ich mir schon lange überlegt, mal etwas von meinem Webspace zur Verfügung zu stellen für Blogs, die noch auf Bloggerhalden laufen. Ist doch schade, die ganzen Artikel für den Aufbau von blogger.com usw. zu erstellen.
Ob der Blogroll nun auf einer Unterseite ist oder nicht ist mir eigentlich egal. Es geht ja darum zu zeigen, wo man gerne mitliest oder wessen Meinung einem wichtig ist. Für mich gehört eine Blogroll zum "about", einfach an anderer Stelle angebracht.
at meinereiner:
ich machte die bemerkung bezüglich ausgelagerter blogrolls nur, weil du "nofollows" bemängelt hast.
als eifriger blogger und "nichtprogrammierer" bin ich doch froh, dass mir google ein system zur verfügung stellt und ich mich nicht noch um programmieren auch noch kümmern muss. da nimmt man halt mängel in kauf.
at david:
du hast sicherlich recht, man soll das web nicht reglementieren.
trotzdem, wenn einer praktisch alle der kriterien, bei denen eine grosse einigkeit besteht, weglässt und das ganze dann trotzdem "blog" nennt, habe ich mühe.
ich nenne meinen blog auch nicht "newsticker", "forum" oder "social-bookmark-dingsbums".
Na klar, ein Forum Blog zu nennen, macht nicht viel Sinn. Die Poll zeigt eigentlich ganz gut, was wirklich essenziell ist, um noch einigermassen als Blog durchzugehen. Was meiner Meinung nach aber auch nicht fehlen darf: ein RSS- oder Atom-Feed.
@Lupe
nofollow "bemängele" ich nur in den Kommentaren ;)
@Lupe: ein Blog ist ein Blog, wenn Blogsoftware eingesetzt wird. Wenn ich mich nicht irre, ist das zuvorderst Wordpress. Was den Vorteil hat, dass die Software Open Source ist und sehr einfach selber installiert werden kann.
Ob dann durch den Autor das Layout geändert wird, Features abgeschaltet werden etc., das tut eigentlich nichts mehr zur Sache. Auch nicht, ob der Blog nun kommerziell ist. Ein Blog bleibt er trotzdem. Allerdings: Keiner, den ich lesen würde ;-)
Die Bloghoster wie google, den ja auch Du nutzt,verwenden dieselben Features wie die freie Software. Mit dem Nachteil, dass es eine Insellösung ist - der Blogger ist schon mal durch die url an blogger.com gebunden, und wenn ich mich nicht irre, kann auch die Datenbank nicht exportiert werden, um beispielweise auf eine andere Plattform zu migrieren.
@Lupe, Dir würde ich sogar einen Blog installieren ;)
@david:
feed-möglichkeit werde ich gleich noch im artikel ergänzen.
@meinereiner:
herzlichen dank für das angebot. wir müssten uns wohl mal zusammensetzen und über vorteile und nachteile eines wechsels debattieren. denn bis jetzt habe ich die abhängige unabhängikeit vom programmieren genossen. dann dazu habe ich schlicht nicht auch noch zeit.
@bruderbernhard und meinereiner:
ich hatte versuchsweise mal für einige zeit unter wordpress einen blog betrieben, um den unterschied zu erahnen. aber ich liess es dann wieder (warum weiss ich auch nicht mehr genau. zu wenig vorteile oder waren es wp-updates oder formatierungsprobleme? - ich weiss es nicht mehr) aber eben, ich bin ein reiner anwender und ein absoluter laie, was programmieren etc. angeht.
@bruder-bernhard:
einen blog importieren könnte ich :-)
exportieren ... müsste ich mal nachschauen.
..... export eines blogger-blogs is' einfach, nur unter "einstellungen --> grundlegend --> blog-extras --> blog exportieren" anklicken und man erhält eine xml-datei zum download, welche dann in anderen system bequem importiert werden kann.....
..... über den umgekehrten weg kann man aber auch blogs aus anderen systemen bei blogger importieren..... *grin*
Morgen
schon alleine um G ans Bein Pinkeln zu können und Bloggern mehr Unabhängikeit zu gewährleisten würde ich einen Teil meines Servers zur Verfügung stellen... nicht allen Bloggern, aber den meisten.
Installieren und schreiben ist das einfachste... Udates in der Regel auch, da mache ich mir eigentlich nur mit der Masse Gedanken. Aber wenn die Mitmacher einander gegenseitig helfen, sollte es funktionieren. 1x Upgrade? Macht dann CHF 10.- oder ein Kaffee um die Ecke ;)
und was sind die grössten vorteile eines umstieges, resp. ausstieges aus bloggers blogspot.
@lupe:
das nofollow läßt sich bei blogspot einfach abstellen.
Eine bebilderte deutschprachige Anleitung gibts hier:
no-nofollow bei blogspot Blogs
Gruß Marco
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