abbruchpolitiker westerwelle hielt am traditionellen dreikönigstreffen der fdp eine aufbruchrede. darin war von selbstkritik allerdings keine spur zu hören. auch kein wort zur fdp-krise. auf rezepte, wie man aus der krise rauskommen soll, wartete man vergebens. nach dem echo auf die reden von lindner, westerwelle und co, will die fdp nun immerhin ihre parteizentrale in ein heissluftkraftwerk umbauen. antrieb: eine westerwelle.
mehr über das schicksalshafte dreikönigstreffen der fdp in stuttgart:
Video: Umfragewerte der FDP einfach erklärt
Geheimes Protokoll: Westerwelles Bedingungen für den Rücktritt
PRO-Westerwelle-Facebook-Gruppe, damit der FDP-Trend anhält
Vom Spassmobil zur Verstimmungskanone
PRO-Westerwelle-Facebook-Gruppe, damit der FDP-Trend anhält
Vom Spassmobil zur Verstimmungskanone
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foto gefunden via Dreiprozenttreffen
2 Kommentare:
Ich bin kein Zirkusmensch. Wollte aber eigentlich sagen, dass ich im Grunde kein Freund circensisch-akrobatischer Darbietungen bin.
Weshalb sollte es mich in Begeisterung versetzen, wenn sich jemand umdreht, bis zu den Knien herabbeugt und mich durch seine Beine anschaut. Vielleicht dann noch in dieser Haltung zu mir spricht. Wenn ein solcher Mensch sich gar zu der Forderung versteigt, nach vorne zu schauen, schaue ich zur Seite und beiße mir in den Arm. Denn dieser Mensch meint was er sagt ernst. Oder tut so. Oder tut so als ob er nicht so tun möchte. Oder weiß es im Moment nicht. Mein Lieblingspolitiker ist aber nicht mehr Guido Westerwelle. Es sind bis zur Selbstverfleischung und Alswurstaufverstehung die als Politik kostümierten Frauen an seiner Hüfte, die ihn wie in Raserei beklatschen. Es ist nicht allein diese Ekstase beim Guidojubeln. Niemand reißt dabei sich selbst so mit wie Cornelia Pieper, die im Bundesland Halt an, Sachsen, als Asche ins Feuer springen soll. Aber nur Birgit Homburger machte, dass ich an einem Bundestagtag von meinem Arm ließ und einfach losprusten musste.
„Wir haben…“ brüllte sie am Pult in versteinert sitzende Reihen, „…wir haben… wir wollen… wir haben“, und ich wusste plötzlich, dass ich so etwas haben wollte. Ein unglaubliches Kraftpaket, das jedes denkbare Nichts mühelos nochmal zerreißt.
Es ist das nicht jedermanns Sache, ich weiß, und weiß sehr wohl, dass es nicht kostenlos ist, solches Amüsement. Ich werde nie ein Freund der gliederverknoteten Verrenkungskunst werden. Aber es hat was symphatisch-freiwilliges an sich. Fast so wie unfreiwilliger Humor.
Das war der Applaus eines Parteivolkes, das sich von Mumm, Ehrlichkeit und Verantwortung gedrückt hat.
In diesem minutenlangen, peinlichen Applaus zeigt sich Hilflosigkeit, Machtlosigkeit und Aussitzertum
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