10.01.2011

Waffennarren der Schweiz fallen auf Journalisten-Trick rein

in amerika (arizona) läuft ein bürger amok, schiesst wild um sich, tötet 6 menschen, verletzt 12 schwer, ein 9/11 kind stirbt. sein ziel, die parlamentarierin giffords überlebte schwer verletzt. möchtegern-präsidentin sarah palin hatte diese zuvor auf ihrer webseite zum abschuss frei gegeben, resp. mit einem fadenkreuz auf einer landkarte markiert. 
in der schweiz bestimmt im februar das stimmvolk über ein verschärftes waffengesetz. soldaten und ex-soldaten dürften danach ihre pistole, ihr sturmgewehr nicht mehr zuhause im kleiderschrank lagern.

jeder weiss, dass er sich, wenn er gegen zu hohe arbeitsbelastung ankämpft, nicht von medienfotografen gemütlich auf einem bänkli am see ablichten lassen sollte. jeder weiss, dass das foto eines polizisten, der radarfallen aufstellt, schlecht ist, wenn man für mehr lohn des staatspersonals ankämpft. trotzdem fallen immer wieder leute auf die einfachsten tricks der medien-journalisten rein. so geschehen in einem beitrag der sonntagszeitung zur anstehenden abstimmung über das waffengesetz. damit will man erreichen, dass nicht mehr jeder soldat oder ehemalige soldat der schweizer armee seine waffe zuhause im schlafzimmerschrank lagern darf. bis heute darf jeder armeeangehörige, auch über die deinstpflicht hinaus, seine armeewaffe zuhause lagern. gegen die verschärfung sträuben sich vor allem rechtsbürgerlichen kreise, währenddessen bereits die hälfte der polizeikommandanten für die vorlage stimmt, wie die sonntagszeitung weiss.

was machte nun die 'sonntagszeitung'? es gelang ihr in einem boulevardesken artikel über die waffeninitiative gegner der verschärfung dazu zu überreden, stolz mit ihrer waffe vor der kamera zu posieren. diese fotos möchte ich euch hier nicht vorenthalten. 

die vorzeige- und alibi-ex-ausländerin der ausländerfeindlichen svp, 
nationalrätin yvette estermann, erläutert, warum sie will,
dass armeewaffen im kleiderschrank gelagert werden dürfen: 

 polizistin und nationalrätin andrea geissbühler, svp, 
bekämpft ebenfalls die initiative, vermutlich musste sie noch nie ausrücken, 
wenn eine frau mit einer armeewaffe in ihrem heim erschossen wurde.

 fdp-juppie und politiker-sohn christian wasserfallen 
will seine waffe nicht ins zeughaus geben.
ob er hier in seinem kleiderschrank posiert, entzieht sich unserer kenntnis:  

 der christliche jakob büchler (cvp), 
co-präsident des nein-komitees, 
zeigt, warum es sturmgewehre zuhause braucht,  und
wie das sturmgewehr 90 seine männlichkeit hervorhebt: 

mit diesen fotos werden die gegner der waffeninitiative sicherlich viele überzeugen können, dass es sinn macht, diese waffen bis ans lebensende zuhause zu lagern

meine meinung: waffen gehören ins zeughaus, nicht in den kleiderschrank. fast täglich stirbt in der schweiz ein mensch im zusammenhang mit einem waffeneinsatz. (zitat von sp-nationalrat und major daniel jositsch)

7 Kommentare:

Scheibi hat gesagt…

ich bin voll ihrer Meinung und hoffe diese Fotos werden sich als Eigentor herausstellen.

Anonym hat gesagt…

Kleine Korrektur : Gifford wurde NICHT in ALASKA angeschossen
\Klugscheiss-m
Modus aus.

-- ansonsten : als "nicht betroffener" (aus D) : mich wundert schon lange, daß die Schweiz hier so sorglos ist, aber so lange "man" gewillt ist, eine gewisse Menge an "Kollateralschäden" hinzunehmen.....

Hier könnte eine theoretische Verbindung zum Überwachungsstaat sein : Ohne Rundum-Überwachung hat man eben "ab und zu" einen Anschlag ?!

Die "totale" Freiheit ist nicht nur schwer herzustellen, es bedarf auch einiges Langmutes, sie zu ertragen.

Nichts destotrotz ist es ja mit den Waffen viel einfacher handhabbar : ab ins Zeughaus !

IrlandsCall hat gesagt…

Meiner Meinung nach hat die Entwaffnung der Bürger nur den Sinn, dass diese in einem "inzenierten" Notstand dann keine Gegenwehr gegen diktatorische Regierungen mehr leisten können. Ich bin Gegen Gewalt, aber für ein Recht auf Gegenwehr gegen faschistische Staaten wie wir sie heute schon in Europa haben.

Lupe, der Satire-Blog hat gesagt…

at anonym: man sollte keine blogbeiträge um mitternacht schreiben, sonst nimmt man den ort, den palin gerne verwechselt.
hab es in arizona geändert.

Titus hat gesagt…

Die Botschaft der posierenden Politiker ist doch klar: Schiesst nicht auf uns, denn wir werden zurückschiessen... :-(

Lupe, der Satire-Blog hat gesagt…

Lieber aweakmale: habe deinen kommentar gelöscht, da er keinen bezug zum obigen blogbeitrag hatte. oder wolltest du den zu einem anderen beitrag posten?

Bobsmile hat gesagt…

Diese Fotos, die die wahre Gesinnung und Naivität der ProtagonistInnen entlarven, sowie die überzogene Plakat-Kampagne gegen ein angebliches Waffen-Monopol für Kriminelle (und damit meine ich jetzt nicht den Dennespresso - Kaffekapselkrieg), müssten sich doch eigentlich als Rohrkrepierer der Initiativgegnerschaft erweisen, oder etwa nicht?

Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.

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