10.08.2009

UBS-Boni: CVP und FDP gehen in den Ausstand

hans-ruedeli merz, unser höchster schweizer, entscheidungsfreudig und voller tatkraft, soll die ubs-boni ä bire-bitzeli (klitzekleines bisschen) im auge behalten
  • die ubs hat 4400 leute entlassen, trotzdem stiegen die personalkosten massiv an (kaderlöhne, boni).
  • die ubs hat 1.4 mia defizit eingefahren, aber 1.7 mia für boni zurückgestellt.
  • die ubs hat 68 mia vom staat (steuerzahler) bekommen, die bürgerlichen politiker wollen der bank aber keine vorschriften machen
verschleiernd umschreiben tut dies die ubs so: "die personalausgaben stiegen wegen lohnerhöhungen in ausgewählten bereichen." und wegen "rückstellungen für die leistungsabhängige kompensation." zu deutsch: boni.
der sonntagsblick spekulierte nach etlichen gesprächen mit ständeräten, dass die cvp und fdp kommenden dienstag an der boni-praxis, resp an der höhe der löhne und boni nichts schrauben will. einverstanden seien die bürgerlichen nur mit einer softvariante: das finanzdepartement von hans-rudolf merz (66/fdp) soll die «angemessenheit der vergütungen der oberen führung» überprüfen. dabei sei – so der vorschlag der kommission – zu berücksichtigen, «dass das institut die wettbewerbsfähigkeit behält».
da dürfte also gar nicht passieren, u.a. auch, weil bundesrat merz und ubs-chef und fdp-mann kasperle villiger nicht nur parteifreund, nein auch sonst ein guter freund von merz ist.
der sonntagsblick hat bezüglich der ideologischen vorstellungen von fdp und cvp recht. aber wir haben bei den parteipräsidenten der beiden parteien nachgefragt, wie sie sich am dienstag im ständerat verhalten werden, denn die bürgerlichen parteien bekämen ja mindestens eine halbe million pro jahr von ubs und credit suisse und es treffe darum unserer ansicht nach der vorwurf der befangenheit vollumfänglich zu.
cvp-slalomläufer christoph darbellay, der bei der bundesratswahl nun einen gratisbundesratssitz ergattern will (fusion cvp und bdp: tagesanzeiger), wie auch der fdp-präsi gaben zu, dass dieser eindruck entstehen könne. darbellay wies noch einmal darauf hin, dass die 150'000 franken-spende der ubs kurz vor der letzten ubs-boni-abstimmung, in der die cvp-ler darauf kippten, absolut zufällig gewesen sei. um aber dem vorwurf der bestechlichkeit vorzubeugen, und dies die sensation, würde seine partei cvp am dienstag bei den entscheidenden abstimmungen den ständeratssaal wegen befangenheit verlassen. fdp präsi fulminanto pelli bestätigte gegenüber lupe, dass man den gleichen schritt tun werde.
endlich einmal ein sauberes ethisch-moralisches verhalten beider bürgerlichen parteien. die svp meinte auf anfrage, sie seien, solange noch ein blocher da sei, eh nicht auf ubs-gelder angewiesen und würden für eine rigorosere handhabung stimmen.
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nachtrag: zu schön, um wahr zu sein. denn selbstverständlich gehen die beiden parteien nicht in den ausstand. denn wenn boni und löhne limitiert würden, gegen die interessen der ubs, so dürften cvp und fdp nicht mehr mit 500'000 franken an (geheimen) parteispenden pro jahr rechnen. und da sagt man immer, politiker in südlichen ländern seien korrupt.

medien dazu im web:
blogbeiträge zur ubs:
credit suisse-chef dougan packt aus:

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