03.06.2009

Darbellay und die Ehrlichkeit

die ganze peinliche situation rund um parteispenden legt keiner besser dar, als cvp-präsident christoph darbellay in den interviews, die er gibt, seit sonntag.ch schrieb, die cvp sei mit 150'000 franken vor der abstimmung über die managerlöhne ruhig gestellt worden. gegenüber sonntag.ch meinte darbellay, der termin der überweisung sei rein zufällig gewesen. im interview mit tagi-online behauptet er nun wieder, es seien noch keine spenden geflossen, verstrickt sich aber innerhalb des interviews in widersprüchlichkeiten, schöner geht es nicht. ein ausschnitt aus dem interview:
.
Herr Darbellay, trifft es zu, dass die UBS der CVP in diesem Jahr 150'000 Franken gespendet hat?
Die Zahlen sind vertraulich.

Wann haben Sie mit der UBS diese Summe vereinbart?

Über die Summe wurde mehrmals im vergangenen Jahr gesprochen – noch vor der Krise.

Wann hat die UBS das Geld überwiesen?

Die UBS hat noch gar nicht bezahlt. Das Geld ist noch nicht überwiesen worden. Aber die UBS hat korrekt gesagt: Für 2009 halten wir Wort, danach ist Schluss.

Es ist also kein Geld geflossen, bevor der Ständerat letzte Woche die Frage eines Lohndeckels für die UBS vertagt hat?

Das hat keinen Zusammenhang.
.......
lupe meint: für einen parteipräsidenten, dessen partei das "c" (christlich) im namen trägt, erstaunlich, wie schwer ihm der umgang mit der ehrlichkeit fällt
.
......
mehr über parteispenden:
Darbellay und die Zufälle ... rund um parteispenden
Politiker kuschten vor UBS-Lobby
SP-Präsi Levrat: "Parteispenden von Banken verbieten" (satirefreies lupe-interview mit dem sp-präsidenten)
Ständerat kuscht vor UBS-Lobby

6 Kommentare:

flöschen hat gesagt…

Die JUSO zeigt jetzt die UBS und CVP wegem Bestechung an: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Juso-wirft-CVP-und-UBS-Bestechung-vor/story/13800122

lupe hat gesagt…

nicht schlecht, danke für den hinweis

Anonym hat gesagt…

die juso ist auf dem richtigen weg. nur müsste sie noch konsequenter und radikaler vorgehen.
darbellay steht in konkurrenz mit blochi und ist gleichzeitg dessen cloon.
der katholische heuchler imitiert den protestantischen heuchler perfekt. "ethik" hat man, wer kritisiert ist ein "lingger" moralist. etc.

die juso sollte eine initiative lancieren. die "besitzverhältnisse" (wem gehört ein parlamentarier, wer finanziert den unterhalt) müssten offengelegt und transparent gemacht werden.

die kandidaten sollten durchnummeriert und anstelle des gesichts, die hinterbacken abgelichtet werden. auf der rechten werden die besitzverhältnisse deklariert (zb. svp= blocher, ubs, cs, novartis, roche etc) auf der linken die leasingverträge: also helsana, ruag, usw) dazu müsste nebst der nummer gross leserlich stehen: das objekt ist nicht schuldfähig. für fehlleistungen und nebenwirkungen wird keine haftung übernommen.

damit würden die wahlen zumindest ansatzweise transparent und die direktdemokratischen volkswahlen nur noch zur halben pharse.

oder so

:-))

Lupe hat gesagt…

super idee, lieber anonym.

ergänzung: auf den vorderbacken wird pro "besitzverhältnis" ein kleines piercing angebracht. für arg besitzende verhältnisse (ab zweistelligen millionenbeträgen) einen nasenring.

Daniel hat gesagt…

Jetzt gibt's auch eine Facebook-Gruppe, die die Offenlegung der Parteispenden fordert: http://www.facebook.com/group.php?gid=82784034035
Schluss mit dem Parteispendenskandal!

lupe hat gesagt…

vielen dank, habe bereits im neusten (umfassenden) artikel zu den parteispenden, ...

http://swiss-lupe.blogspot.com/2009/06/offenlegung-von-parteispenden.html

...den link zur facebook-gruppe geschaltet.

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