Swiss-Lupe-News: Jörg Haider: Die Sprüche des Heiligen

genauso, wie die satirische auswertung des haider-todes, geht die verehrung des betrunken und alkoholisiert in den tod gerasten österreichischen rechtspopulisten munter weiter. eine heiligsprechung des verbal-brandstifters scheint nicht mehr allzu weit entfernt. all jenen, die haider folgten, ihn verehrten, in fast anbeteten, seien hier noch einmal einige seiner sprüche aufgelistet:
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“Dieses Land wird nur dann frei sein, wenn es ein deutsches Land ist!” (profil, 13.8.1984)

«Das wissen sie so gut wie ich, dass die österreichische Nation eine Missgeburt gewesen ist, eine ideologische Missgeburt, denn die Volkszugehörigkeit ist die eine Sache und die Staatszugehörigkeit ist die andere Sache.» – Jörg Haider 1988 im ORF

“Im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht. was nicht einmal Ihre Regierung in Wien zusammenbringt” (Protokoll der Sitzung des Kärtner Landtags, 13.6.1991)

“Hitlers Arbeitsprogramm hatte positve Effekte” (Wall Street Journal, 8.9.1993)

“Außerdem ist das Recht der Inländer auf Heimat stärker als das Recht der Ausländer auf Familienleben. Österreich soll daher von der Europäischen Menschenrechtskonvention abgehen”. (Salzburger Nachrichten, 6.10.1995)

«Es ist gut, dass es in dieser Welt noch anständige Menschen gibt, die einen Charakter haben, die auch beim grössten Gegenwind zu ihrer Überzeugung stehen.» – Haider 1995 zu Veteranen der Waffen-SS. (Bild: Keystone/Hans Klaus Techt)

Jörg Haider über den bei seiner Abschiebung erstickten Marcus Omofuma, der kein Drogendealer war: “Und ich frage mich amal wirklich, was wiegt denn mehr für jene, die Krokodilstränen zerdrückt haben für den zu Tode gekommenen Schubhäftling…Das Risiko beim Abschub oder die Vernichtung von jungen Menschen, deren Leben vernichtet wird, durch den Drogenkonsum, der von jenen kommt, die hier illegal in Österreich ihr schmutziges Geschäft treiben…Mörder unserer Kinder haben hier in Österreich nichts verloren…” (FPÖ-Bundesparteitag, 28.5.1999)

Nochmals über Omofuma: “Ich habe gesagt es ist ein tragischer Vorfall gewesen, aber man muss auch umgekehrt die Seite – und darum geht’s mir -, dass man auch die Seite der Opfer einmal sieht. Dass man also nicht dauernd Krokodilstränen für einen abgeschobenen Drogendealer hat, während man gleichzeitig die Opfer, die er verursacht hat” (Falter-Interview, 23.9.1999).

«Ich verstehe überhaupt nicht, wie einer, der Ariel heisst, so viel Dreck am Stecken haben kann.» – Jörg Haider 2001 über Ariel Muzicant, den Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. (Bild: Keystone/Robert Jaeger)

«Wenn einer schon Adamovich heisst, muss man sich erst einmal fragen, ob er eine aufrechte Aufenthaltsbewilligung hat.» – 2002 greift Haider Ludwig Adamovich, den Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs, an. (Bild: Keystone/Rudi Blaha)

«Die Amerikaner freuen sich nicht, wenn die Europäer einen eigenständigen Dialog mit den arabischen Ländern pflegen.» – Mit seinem Besuch bei Saddam Hussein machte Jörg Haider kurz vor dem Irak-Krieg 2003 Schlagzeilen. (Bild: Keystone/str)

«Nach jener von Lazarus ist meine Auferstehung die eklatanteste der Geschichte, glaube ich.» – Jörg Haider im September 2008 nach dem überraschendes Erfolg seines BZÖ bei der Nationalratswahl. (Bild: Keystone/Lilli Strauss)
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zum schluss aber doch noch ein wenig satire zum thema. wie schrieb doch der "sumpfnoodle"-blog in seinem satirischen überblick nach haiders tod:

"Satire über tragische Momente zu schreiben, ist immer so eine Art Gratwanderung. Haider's Ableben wird satirisch ausgeschlachtet, wie noch nie zuvor nach einem Tod eines Politikers. Vermutlich weil Haider ebenso so oft, wie Satire es tut, knallhart provozierte, knallhart die Grenzen des guten Geschmackes überschritt."

die sendung xtra3 des ndr nahm sich, wie viele andere ebenfalls, dem thema haider-tod an und trauerte öffentlich mit: