14.08.2008

World of Warcraft, der Existenzen-Killer: droht Sammelklage? (inkl. Videos)


2 millionen menschen seien online-süchtig, schätzen fachleute. ein grosser teil davon sind "wow"-user. das online-computerspiel "world of warcraft" hat es fertig gebracht, ganze existenzen zu zerstören: freunde weg, familie weg, job weg.
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kein game hat ein grösseres suchtpotenzial als "wow". täglich mehr als 6 stunden sitzen süchtige vor dem pc. weltweit über 10 millionen mitspieler kämpfen online in "world of warcraft" um macht und anerkennung. je länger und je besser einer spielt, umso grösser wird seine macht, umso mehr kann er sein ansehen in der spielergilde steigern. dies wirkt sich verheerend aus. immer mehr spieler trennen sich kaum mehr vom pc, werden online-süchtig, verlieren freunde, verlieren ihren job und müssen therapiert werden, sofern sie überhaupt dazu einwilligen. in china wurde vor einem jahr bereits die spieldauer pro spieler auf 3 stunden am tag begrenzt, weil sich scheinbar einzelne spieler praktisch zu tode gespielt haben.

diese woche (dienstag) brachte die ard eine eindrückliche dokumentation (lässt sich leider nicht direkt verlinken, aber youtube macht es möglich) zum thema: spielen, spielen, ... wenn der computer süchtig macht.

filmbeschrieb:

Wenn Marc-Oliver am Nachmittag von der Schule nach Hause kommt, hat er nur ein Ziel: seinen Computer. Mindestens sechs Stunden spielt er täglich, am Wochenende auch mal Nächte durch. Marc-Oliver ist süchtig - süchtig nach Computerspielen. Wegen seiner Spielsucht hat er das Gymnasium geschmissen und nur mit Mühe einen Hauptschulabschluss geschafft. Immer war der Computer ihm wichtiger.

Kampf gegen die Sucht. Es ist eine Sucht, die seine Mutter nicht versteht und gegen die sie hilflos ist. "Wir haben alles versucht, um ihn vom Bildschirm wegzuholen. Wir haben mit ihm über die Spiele gesprochen, haben gedroht und den Computer schließlich abgeschaltet. Es hat alles nichts genützt."

Der Film gibt Einblicke in den täglichen Kampf von Familien gegen die Computerspielsucht ihrer Kinder. Wie der 17-jährige Marc-Oliver verlieren sich immer mehr Jugendliche in den virtuellen Welten. Bis zu zehn Prozent aller Spieler sollen laut Studien suchtgefährdet sein.

Über ein Jahr lang hat das Autorenteam Marc Oliver und seine Familie begleitet - ein Jahr im Leben eines Spielsüchtigen. Es wird gezeigt, was an den Online-Rollenspielen begeistert und gleichzeitig so gefährlich ist. Die Dokumentation zeigt die Auswirkungen der Computerspielsucht sowie die Hilflosigkeit der Eltern und nähert sich diesem neuen Krankheitsbild auch aus Sicht von Neurologen und Psychiatern.

Außerdem sprechen die Autoren mit einem jungen Mann, der gerade ein Therapie gegen Computerspielsucht macht. Er hat alles verloren, Job, Freundin, Wohnung und sucht einen Weg zurück aus der virtuellen in die reale Welt.

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teil 1:





teil2:





teil 3:





teil 4:





teil 5:



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die anzahl "wow-süchtiger" nimmt frappant zu. inzwischen gibt es hilfeorganisationen, selbsthilfegruppen und diverse internetautritte, die hilfe anbieten.

die spieleindustrie nimmt dies gelassen und verharmlost: nur wegen ein paar spielern, die süchtig geworden seien, könne man doch nicht ein erfolgreiches spielkonzept verbieten oder ändern.

nachdem 2005 die klage einer chinesischen familie, deren sohn sich zu tode gespielt haben solle, im sande verlief, weil die eltern nicht nachweisen konnten, dass die todesursache "wow" war, könnte in den usa, wo für alles und jedes millionen-klagen möglich sind, ungemach drohen. bin gespannt, wie lange es dauert, bis sich in amerika betroffene eltern zusammen tun und eine sammelklage gegen blizzard (hersteller von "wow") vorbereiten.

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weitere infos zum thema wow macht süchtig:
einer der die wow-sucht überwand, beschreibt, wie er los kam
http://www.onlinesucht.de/ hilfestellungen, grosses forum. ärztetipps
http://www.rollenspielsucht.de/ betroffene eltern gründeten diese anlaufstelle

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine Sammelklage würde mich nicht wundern.
Wo kann ch wow spielen und wo kann ich micht für die Sammelklage melden?
Ich könnte ein paar Millionen gut gebrauchen ;-)
Wo bleibt die Selbstverantwortung?

Wenn ich mich wegen dem heutigen Regenwetter erkälte, kann ich da Petrus (alternativ die Wettervorhersager) verklagen?

Anonym hat gesagt…

Stimmt, einfach jeden Quatsch mitmachen und danach den Produzenten verklagen, weil das ja im Übermass negative Folgen haben kann. Unglaublich. Ich verklage ja auch nicht die Autohersteller, weil ich durchs Autofahren weniger fit bin. Lustiger wirds, wenn die Eltern jemanden verklagen.

Wobei, man kann WoW nicht eine gewisse Struktur absprechen, die süchtig machen kann. Immer weiter aufleveln, hier noch ein Gegenstand, dort noch was.

Was mir auffällt: Per Zeit-Definition bin ich auch süchtig. Jedoch habe ich weder keine Freunde, noch schlechte Schulnoten.

(Ich schau mir das mal an. Ja ich kommentiere, bevor ichs gesehen habe ;)

Anonym hat gesagt…

at zynik:
"...nicht süchtig" ... kommt noch, sobald du deine virtuellen wow-gruppen-mitstreiter nicht alleine lassen willst.

kannst froh sein, dass du nicht in china lebst, dort dürftest du "nur" noch drei stunden am tag wow-en.
hinweis dazu in folgendem video aus dem jahre 2007:
http://www.youtube.com/watch?v=kElS9XUfj4o

Anonym hat gesagt…

Nene, ich WOWe auch nicht, spiele aber andere Spiele.

Der Vorwurf an die Industrie ist ja recht gesucht. (haha suchen, Sucht...) Werden die Alkohol-Firmen (Jack Daniel's, Baccardi, was weiss ich) denn bös angeschaut, weil es Alkoholsüchtige gibt?

Ich will die Sucht nicht verharmlosen (der Satz muss immer in solche Diskussionen rein) Aber Spiele-Sucht ist eine Sucht wie alle anderen auch. Sie wird dadurch begünstigt, dass sich alles mehr und mehr ins virtuelle verlagert. Hausaufgaben? Mach ich per Skype. Mit einem Handy ist man überall erreichbar, egal ob man in der Natur sitzt oder im Keller.

Es stimmt, viele Jugendliche sitzen stundenlang vor dem Computer, zuhause. Aber es ist doch illusorisch zu glauben, die könne man mit zwei Handgriffen wieder zum nachmittäglichen Fussballspielen bringen.

Swiss-Lupe-News hat gesagt…

at (leider) anonym. (nimm doch wenigestens einen nicknamen):

die kriegt man nicht weg, dies zeigt auch das video. erschütternd der videobeitrag des erfolgreichen informatikspezialisten, der job, wohnung und familie wegen "wow" verlor, sich selbst in eine psychiatrische therapie einwies und nach einer längeren clean-phase, weil immer noch arbeitslos, wieder in die wow-sucht zurückfiel.

Anonym hat gesagt…

anonym war ich, hab zu früh auf Veröffentlichen geklickt...

Unknown hat gesagt…

In erster Linie ist jeder für sich selbst verantwortlich, danach sollten die Familien angehörigen und freunde was tun, weggehen ist nicht die Lösung. Ich habe jetzt 3,5 Jahre WoW gespielt seit gut einem Monat spiele ich es nicht mehr, weil nicht im RL alles kaputt ging sondern im Spiel, aber das ist neben Sache.
Ich würde sagen das ich eine zeit lang, gut 1 Jahr (das anfangs Jahr) echt süchtig nach diesem Game war aber irgendwann gehts nicht mehr man hat alles gesehen usw.
Den "Süchtigen" aber auch nur den wirklich süchtigen sollte man Professionelle hilfe geben und bei den anderen sollten die Verwanten/Freunde/Eltern was machen und nicht gleich aufgeben und verlassen.
WoW war für mich das beste was ich jemals gespielt hab.

Anonym hat gesagt…

vermutlich ist es auch so, dass wer eine sucht fahren lässt, in die andere rutscht.
wow - chat
wow - bloggen

Kreuzberg-Jakob hat gesagt…

Ich begreife gar nicht, wie man auf die Idee kommen kann, etwas gegen WoW-Sucht unternehmen zu wollen!
Das ist doch der Süchte harmloseste!
Die Spieler verprügeln nicht die Familie wenn sie nachhause kommen, liegen auch nicht ewig in Krankenhäusern rum oder fallen deer Gesellschaft sonstwie zur Last. Ja, sie klauen nichtmal Flaschen im Supermarkt. Keine Zeit dazu!
Sie belästigen niemanden und verpesten nicht die Luft. Was gibt es besseres?

Anonym hat gesagt…

Wenn ich das schon wieder lese , WoW hier WoW da was is denn mit denn ganzen anderen Games warum nur die MMORPG´s ?
Klar einige könn solche Games nich ausstehen aber so an die 80% die über WoW herr ziehen haben es noch nich ma gespielt und führn sich auf wie die alleswisser.
Und auserdem wer nur ein bissel ahnung hat weis das man im Spiel selbst ne Zeit beschrenkung einstellen kann von wegen Elterliche Freigabe ! aber wir sind ja alle süchtig ! dazu bleibt mir nur LoL

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