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lupe: herr vasella, schreiben sie die spesen auf, für die präsenzzeit bei diesem interview?
vasella: sicherlich nicht, ich verdiene ja genug. die fahrtspesen allerdings schon, denn die werden bei einem dienstwagen so oder so über die firma abgewickelt.
lupe: haben sie sich schon gegen die schweinegrippe geimpft?
vasella: natürlich, irgendwie müssen wir die produzierten impfportionen ja wieder los werden.
lupe: sie haben doch grosse abnehmer. die schweiz z.b., die mit 13 mio impf-dosen sogar fast doppelt so viele bestellte, wie sie einwohner hat.
vasella: über dieses joint-venture sind wir selbstverständlich sehr glücklich.
lupe: staaten sind ihre besten kunden. deutschland hat ja bereits im gegenwert von 90 mio tamiflu und relenza eingelagert.
vasella: dies nennt man verantwortungsvolles, vorausschauendes handeln im sinne der sicherheit und gesundheit der einwohner.
lupe: in deutschland rechnet man, das die ganze impfkampagne gegen die schweinegrippe 600 mio euro kosten wird. dank der schweinegrippe sahnen novartis und glaxo smith klein mächtig ab.
vasella: es ist für alle eine win-win-situation.
lupe: wie darf ich dies verstehen?
vasella: wir werden unsere impfportionen trotz dem lauen sauvogelgrippchen trotzdem los und der staat ...
lupe: aber sie könnten die dosen doch wohltätig gratis abgeben?
vasella: nein, denn dann stünden viele arbeitsplätze auf dem spiel, wir müssten wohl den firmensitz ins ausland verlagern. zudem wollten wir den oh-wie-nett-effekt dem bundesrat überlassen. so konnte der bundesrat verkünden, die impfrationen seien für alle schweizerinnen und schweizer "gratis". die kosten würde der bund und die versicherer übernehmen.
lupe: "gratis" ist doch die staatliche lüge des jahrzehntes. wir einwohner zahlen diese zig millionen mit unseren steuergeldern und versicherungsbeiträgen.
vasella: lüge des jahrzehntes? darum geht es doch gar nicht. sie müssen dies psychologisch sehen. man kann doch die leute besser dazu motivieren, die impfung zu machen, unsere impfdosen zu konsumieren, wenn man sagt, es sei "gratis".
lupe: aha und wenn man noch sagt, man verhalte sich gegenüber seinen mitmenschen unverantwortlich, wenn man sich nicht impfe, weil man andere anstecken könnte und dadurch menschenleben gefährde, so kurbelt dies die impfbereitschaft und ihren gewinnzuwachs noch mehr an.
vasella: war meine idee.
lupe: wie brachten sie eigentlich den ansonsten kritischen "beobachter" dazu, so euphorisch für die impfung zu schreiben?
vasella: wir sponserten denen eine sonderbeilage für ihre zeitschrift, zum thema schweinegrippe. aber das hat sie nicht in der meinungsbildung beeinflusst.
lupe: ach ja, und wo soll jetzt auch der staat, resp. wir steuerzahler profitieren.
vasella: sie haben mich ja zuvor nicht ausreden lassen. es gibt tatsächlich die win-win-situation für alle beteiligten.
lupe: auch für sie. da bin ich sicher.
vasella: ja sicher, auch für mich. sonst wäre es ja keine win-win situation. auch ich profitiere durch die novartis-profite aus der unnötigen schweingrippen-panikmache. denn so kann ich meine 40 mio jahreslohn rechtfertigen. meine arbeiter profitieren, habe ich erwähnt und der staat auch.
lupe: durch die mio franken für den impfstoff, der nachher im staatshaushalt fehlt?
vasella: nein, aber durch die grosszügigen staatlichen impfdosenabnahmen konnte verhindert werden, dass wir - übrigens auch glaxo smith klein in der finanzkrise hätten von den staaten gerettet werden müssen. dies wäre den steuerzahler viel teurer gekommen.
lupe: was machen sie denn mit den nächsten 40 mio franken jahressalär.
vasella: ach, damit baue ich meine yachten, meine ferien- und gartenhäuser wieder auf, die ein schweinegrippen-befallener angezündet hat.
lupe: da bleiben aber noch ein paar franken übrig.
vasella: da schliesse ich mich den aussagen von ubs-chef oswald grübel in ihrem blog an, habe das interview gelesen (link unten, anmerkung der red.), es wird immer schwieriger so viel geld auszugeben. also heisst es stille reserven anlegen und hie und da gut essen gehen.
lupe: appropos stille fettreserven anlegen. haben sie im aktuellen "beobachter" auch vom lebensversicherer "quantum" gelesen, der die schweiz erobern will und dicke raucher mit hohen renten ködert, weil diese durchschnittlich 10 jahre weniger lang leben und die versicherung so deutlich weniger belasten.
vasella: mir sind - aus geschäftlicher sicht - schlanke nichtraucher lieber. die müssen in den zusätzlichen lebensjahren mit langwierigen aber nicht unmittelbar tödlichen altersbeschwerden rechnen.
lupe: also profitabler für die pharmabranche, als dicke raucher, die früh sterben.
vasella: etwas brutal ausgedrückt, aber es ist so. eine niederländische studie zeigte, dass dünne nichtraucher im verlaufe ihres lebens für 420'000 franken medizinische leistungen konsumieren. 92'000 franken mehr als raucher.
lupe: herr vasella, vielen dank für das gespräch. bereits das zweite interview, das sie dem lupe-blog gewährten.
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hintergrundinfos:Beobachter schwenkt auf Impfempfehlung ein (aktueller beobachter)
Raucher kommen besser weg (aktueller beobachter)
angaben über zahlen oder löhne im text entsprechen den tatsachen (u.a. studien).
Foto via vorwaerts.ch
Schweinegrippe: Fragen und Antworten (satire)
weitere interviews mit abzockern:
Interview mit CS-Chef Dougan: "Wir mussten den Gewinn künstlich senken" (2009)
Interview mit Oswald Grübel: "Ich käme mit weniger Geld aus" (2006)
Interview mit Bundesrat Merz (mercedes auf staatskosten) (2006)
Interview mit TV-Arzt Samuel Stutz über unlautere Produktwerbung (2006)
das erste interview mit daniel vasella:
Lupe interviewt Vasella zum Alzheimerpflaster
5 Kommentare:
Tief betroffen dürfen wir Kenntnis nehmen von den grossen Worten des Vorsitzenden des Verwaltungsrates von Novartis, Herrn Daniel Vasella.
In weiser Vorsehung leitet er die Geschicke der Bürger dieses unseres Landes und in tiefem Vertrauen sehen wir ihn als bescheidenen Leader, baut er doch auf Kosten des Souveräns bloss Jachten und Häuser, berappt hingegen das Wiederherstellen familieneigener und geschändeter Gräber in edler Manier aus dem eigenen Geldsäcklein.
Mit Freude und in grosser Dankbarkeit anerkennen wir, dass ein bisschen Saugrippenpanik noch keinem geschadet hat, kann doch solcher Stress die Immunsysteme positiv beeinflussen, und den letztlichen Saugrippenwahnsinn, der zum Entladen niedrigster Triebe führt, tunlichst verhindern, so er denn nicht durch die Impfung per se ausbricht.
So lasset uns Arme, Alte, Raucher, Fettwanste und Kranke als erste dem Impfungszwang unterwerfen – sie kosten den Staat ohnehin einfach zu viel. Je eher sie allfälligen Nebenwirkungen wie dem Saugrippenwahnsinn zum Opfer fallen, je vorteilhafter für alle Kassen. Und die letzten destruktiven Kräfte ihres Wahnsinns können gemäss hoch wissenschaftlichen Studien umgepolt und eingesetzt werden zum Holzfällen, ja zur Holzverarbeitung schlechthin.
Neues Holz braucht das Land, damit Leute wie der ehrenwerte Vorsitzende des Verwaltungsrates von Novartis, Herrn Daniel Vasella, weitere Jachten und Häuser bauen lassen und ihre Reserven in stiller Einfalt und edler Grösse weiter anhäufen dürfen.
Und sollten sich die Winde einmal drehen, sollten diese Ehrenhaften mit den fetten Geldbeuteln im eigenen Lande von den Abgezockten, Ausgemergelten und Wahnsinnigen verfolgt werden, bleiben ihnen – aber ja doch! - alle Fluchtwege offen: Über Genua und Sizilien, Larnaka oder Tanger werden sie von ihren Jachten heil an die nordafrikanischen Gestade getragen, wo die Völker sie schliesslich mit offenen Armen empfangen und die Regierungen sie herrlich umsorgen.
Ist schon eine paradoxe Situation mit der Schweinegrippe und dem Rauchen.
Roger Kaufmann
"So lasset uns Arme, Alte, Raucher, Fettwanste und Kranke als erste dem Impfungszwang unterwerfen – sie kosten den Staat ohnehin einfach zu viel. Je eher sie allfälligen Nebenwirkungen wie dem Saugrippenwahnsinn zum Opfer fallen, je vorteilhafter für alle Kassen."
auch vorteilhafter für die CDU-Ziele: Danach weniger Arbeitslose, weniger Unterstützungsbedürftige, ...
Hallo! Sehr amüsantes und kurzweiliges Interview, gute Einstiegsfrage - aber der Partner war auch gut drauf. Interessant, wie alle Dickverdiener von ihrer gesellschaftlichen Wichtigkeit überzeugt sind und meinen, der Staat würde sie unbedingt retten; diese Überzeugung führt erst zu Risikoverhalten. Als ob wir nicht genug Pharma hätten! Viele Grüße Manfred Poser.
genügend pharma haben wir schon, aber es braucht zwischendurch wieder einen input, wie die schweinegrippe.
nun hoffen alle pharma-leute auf die urkraine, wo zigtausende an der grippe erkrankt seien und eine panik ausbrach, ..... aber erst bei 28 personen die schweinegrippe nachgewiesen werden konnte. na ... :-)
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