14.10.2009

CVP will Wahl- und Stimmrecht ab Geburt

die selbsternannte bürgerliche "familienpartei" cvp will eine volksinitiative zur einführung des stimmrechts ab geburt lancieren (kein witz). damit jene eltern, die verantwortungsvoll kinder zeugen, einen vorteil haben gegenüber egomanen, die keine kinder wollen. nur, was sollen eltern, die unterschiedlicher meinung sind, auf den stimmzettel des neugeborenen schreiben? was, wenn es ein kuckuskind ist? wer entscheit bei einer ungraden zahl an kindern? wir fragten den medien- und wahlexperten jürg ramspeck um rat:

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Juerg,Ramspeck

Umsetzung des Vorstosses "Ab Geburt wahl­berechtigt"

Die junge CVF des Kantons Luzern beabsichtigt die Lancie­rung einer Volksinitiative zur Einführung des Stimmrechts ab Geburt. Da Babys noch nicht imstande sind, Abstim­mungstexte zu lesen und Wahlzettel auszufüllen, wird ihr bürgerliches Recht bis zu ihrer Volljährigkeit von den Eltern wahrgenommen. Es er­gibt sich daraus eine Stärkung der Familie gegenüber dem Einzelhaushalt. Tatsächlich ist es stossend, dass die Mutter, die zur Arterhaltung für Nach­wuchs sorgt, bei der Gestal­tung der Zukunft ihrer Kinder nur gerade so viel zu sagen hat wie eine Single-Dame, die nach dem Motto «nach mir die Sintflut» lebt.In Familien, deren erwachse­ne Oberhäupter politisch un-eins sind, wird das Kinder-Stimmrecht arithmetisch auf­geteilt. Übergangsmandate infolge ungerader Kinderzahl gehen an die Grünen, da diese im Bundesrat noch nicht ver­treten sind. Kinder, die in sol­chen Fällen eine eigene Dritt­meinung vertreten, sind als Selbstunterzeichner zugelas­sen, sofern sie dem Abstim­mungskuvert ein ärztliches Attest ihrer geistigen Frühreife beilegen.Ein heikles, in der Gesell­schaft nur ungern erörtertes Thema stellen die Kuckucks­kinder dar. Es fragt sich, ob ein Wahlergebnis nicht verfälscht wird, wenn sich ein Vater die Stimme eines Bürgers anmasst, der ihm, wenn auch ohne sein Wissen, nur unterschoben ist. Wenn in dieser Situation die Mutter insgeheim dem gene­tisch zuständigen Vater ihre Stimme zu Verfügung stellt, kann Ausgleich geschaffen werden. Man nennt das auch indirekte Demokratie.Wir wollen aber nicht hoffen,dass Kindern, die unfolgsam sind, mit der Abgabe ihrer Stimme für die marxistische Liga gedroht wird.

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besten dank, jürg ramspeck, für die einwilligung zur veröffentlichung. zu finden war diese kolumne unter der rubrik "einblick" im blick vom freitag, dem 9. okt. 09 (leider bislang kein link zu diesem artikel verfügbar)

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weitere familienpolitische themen:

McCain vs Obama 13:1 (Familien-Fahrzeuge)

RTL2 macht Familien fertig, der Quote zuliebe

Video: Schuldenberatung für Familie Merkel-Beck

Was Familien auf unserer Welt in einer Woche essen (Fotos)

2 Kommentare:

Mausflaus hat gesagt…

"verantwortungsvoll kinder zeugen" ist echt n super ausdruck für "ficken" ^^

hm, wenn DIE Eltern entscheiden, was ist dann wenn sich papa und mama uneins sind? wer füllt den wahlzettel aus?

Lupe hat gesagt…

jürg ramspeck hat das problem in der obigen umsetzungs-abhandlung beschrieben.

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