08.01.2009

Gaza-Propaganda-Krieg im Web 2.0

naher osten, gaza, israel, hamas, krieg ... alle beteiligten versuchen mit geschickten pr-strategien die öffentliche meinung auf ihre seiten zu ziehen, zumindest zu beeinflussen. das web spielt dabei eine immer wichtigere rolle.

die israelis versuchen mit eigenen blogs die berichterstattung über den krieg im gaza-streifen zu beeinflussen, wenn nicht zu steuern. das israelische verteidigungsministerium hatte eine eigene youtube-präsenz eingerichtet (http://www.youtube.com/user/idfnadesk) , um insbesondere auf jugendliche user einfluss nehmen zu können. als jedoch die videos als schlecht eingestuft wurden, wurden sie vom netz genommen. das israelische konsulat in new york richtete einen twitter-feed ein. innerhalb innerhalb einer Woche verzeichnete er bereits 2.900 Abonnenten (quelle cnet).

die palästinenser haben ihre linientreuen pr-unterstützer. so tauchte in vielen berichterstattungen renommierter medien immer wieder der unverdächtige name eines mediziners aus norwegen auf: arzt mads gilbert. er leistet anscheinend zufällig hilfeleistungen imn gaza-streifen und stellte dabei unsägliche zustände, verursacht durch die israelis fest. gilbert wurde zum medienstar, berichtete in den renommierten medien bbc, cbs, cnn, abc, independent, sky news, und new york times über haarsträubende geschehnisse in gaza. dumm nur, meint eine andere internet-quelle (camera), dass gilbert u.a. links-extremen kreisen angehöre, öfters schon palästinenser vor ort im kampf gegen israel auf die eine oder andere art beraten habe und dass der hilfsbereite arzt gilbert sogar den angriff 9/11 fast verteidigt habe.
wie weit man dabei wiederum der erwähnten quelle "camera" (jüdischen kreisen nahestehend) glauben schenken darf, sei dahingestellt. relativiern muss man hüben wie drüben

wem kann man denn überhaupt noch trauen? den offiziellen korrespondenten der schweizer medien, die zum teil bewundernd über israels erfolge berichten? den speziell für den gaza-krieg eingerichteten blogs? den youtube videos? den palästinenser-freundlichen ärzten? am besten ist, sich möglichst vielfältig über die situation zu informieren. ob nun ein transatlantik-blog scheinbar nicht vorbelastet über die ereignisse berichtet, oder ein spiegel-online magazin. eine breite vielfalt an informationsquellen kombiniert mit gesundem menschenverstand, bringt die beste information.

lupe-beiträge über den konflikt:
Sandkasten-Konfliktlösung im Krieg zwischen Israel und Hamas
Der Gaza-Krieg: die grausame Wahrheit (Fotos)
das schreiben andere blogger
(übernehme keine verantwortung über die meinung oder die inhalte der verlinkten blogger:
Krieg gegen Gaza - 7.1.2009 (linkezeitung)
All around the world is gaza - der Mainstream stellt sich taub (duckhome: videoberichte über weltweite gaza-demos)
Vorführung erster Kriegsgefangener aus Gaza (video via schall und rauch)

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

um Isreal den Wind aus den (Youtube)-Segeln zu nehmen sollte man einfach jedes Video was auftaucht negativ bewerten. ;)

Anonym hat gesagt…

Es ist tatsächlich die Frage, wem man in diesem PR-Krieg noch trauen soll. Gerade die Quelle, die Sie angeben, die den norwegischen Arzt in ein schlechtes Licht stellt, ist nicht gerade vertrauenswürdig. Handelt es sich dabei um CAMERA, eine jüdisch-amerikanische Organisation, die negative Berichte über Israel verhindern will. So hat CAMERA schnell einen tendenziösen Artikel über den norwegischen Arzt zusammengebastelt, den man wohl kaum ernst nehmen kann. Bedenklich finde ich, dass Sie diese Behauptungen hier ganz ungefiltert veröffentlichen. Da sind Sie wohl selber in die PR-Falle getappt.

Anonym hat gesagt…

ganz so ohne wert ist dieser bericht von camera - zumindest was die verlinkten zeitungsbelege anbelangt, allerdings nicht. aber tendenziös sicherlich.
ich habe darum auch jene passage noch etwas relativiert.

und wie du sagst, es ist schwierig, den überblick zu behalten und zu wissen, welchen quellen man trauen soll.

ich hätte wohl einem norwegischen arzt, der schon in verschiedenen medien über gaza berichtete, ebenfalls vertraut.
aber darum ist es wichtig, dass eine andere quelle (wenn auch einseitig) ein paar zusammenhänge aufzeigt. nur muss man dabei auch wieder relativieren.

Anonym hat gesagt…

Herzlichen Dank für die Anpassung des Textes. Schon den Krieg an sich finde ich schlimm, egal wer jetzt angefangen hat. Aber der mediale Krieg nimmt teilweise groteske Züge an. Man denke dabei an die Affäre um den Schal des SF-Korrespondenten André Marty.

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