opfer::: wenn die schwester ein ohr ihres vierjährigen bruders vom boden aufliest, damit es im spital wieder operativ angenäht werden kann und das kleinkind stark blutend und mit schwersten bissverletzungen am kopf ins spital eingeliefert werden muss, sein leben lang bleibende, sichtbare narben mit sich tragen wird, so sind dies horrorerlebnisse, die niemand der beteiligten je wieder wird vergessen können, am wenigsten der kleine knabe. sein leben wird zu einem teil durch diesen vorfall geprägt sein.
hundelobby::: wenn am folgetag der attacke hundebesitzer und rottweiler-züchter unisono erklären, ein verbot von kampfhunden bringe nichts, es komme einzig und alleine auf den hundehalter an, alle hunde seien im grunde genommen liebe tiere, das richtige verhalten, wenn ein solcher hund auf einem zurase, sei, ruhig stehen zu bleiben, allfällige esswaren in der hand wegzuwerfen und dem hund nicht in die augen zu blicken, zudem gebe es fast täglich verkehrsunfälle, bei denen kinder schwer verletzt würden, ... so stimmt das meiste, es kommt aber zum falschen zeitpunkt und wird nur unverständnis und kopfschütteln hervorrufen.
rottweiler-halterin::: tragisch auch, wie stark geprüft seit jahren die ältere frau ist, die die zwei rottweiler hielt. ihr mann verfolgte und überrollte darauf vor nicht allzu langer zeit mit seinem taxi einen jungen mann, der ihm sein portemonnaie stahl. der vorfall wurde in fast allen schweizer medien abgehandelt. ihr schwerkranker mann starb noch, bevor die gerichtsverhandlung stattfand und konnte nicht mehr erleben, wie seine frau das haus für ihn rollstuhlgänig umgebaut hatte. dann wurde ihr sohn verhaftet, weil er verdächtigt wird, menschen umgebracht zu haben. erneut fette schlagzeilen in der ganzen schweiz. die frau nimmt nun die beiden besitzerlosen rottweiler ihres sohnes bei sich auf. den altersschwachen im haus, den jungen rottweiler artgerecht in einem zwinger. man sei daran gewesen, eine neuen besitzer für den hund zu suchen, der erfahrungen mit rottweilern habe, gab ein nachbar zu protokoll. und jetzt dieser schreckliche vorfall mit dem vierjährigen knaben, weil sie den hund - unverzeihbar und grobfahrlässig - nicht angeleint hatte. auch nach diesem vorfall belagerten schweizer und ausländische medien ihr haus mit ganzen kamerabatterien. diese frau hat einiges durchgemacht und braucht dringend unterstützung und hilfe.
täterhund::: er erhielt die todesstrafe, nachdem sein verhalten durch drei fachleute mit einem wesenstest geprüft worden sei. warum das verhalten noch prüfen? man sehe ja, was er angerichtet habe, finden die einen leserbriefschreiber. warum die todesstrafe? bei einem raser, der ein kind schwer verletzt, mache man dies auch nicht und man müsse doch dem tier noch eine chance bei einem versierten halter geben, schreiben die anderen. beide argumente leuchten irgendwie ein. soll oder muss man menschen und tiere gleichbehandeln? wie steht es da mit der mücke, deren leben wir oft schon auslöschen, bevor sie zur täterin wurde? oder der fliege, die wir mit grauslich klebenden fliegenstreifen langsam töten, obwohl sie uns gar nichts tut. oder gilt die gleichbehandlung erst ab einer gewissen tiergrösse? und dann wiederum nur, wenn wir diese tiere nicht auf unserem speisezettel haben?
zukunft::: was ist zu tun, damit solche beissattacken noch weniger vorkommen? auch hier gibt es keine idealantwort. auf jeden fall braucht es nun ein klares und griffiges, schweizerisches hundegesetz, so dass in allen kantonen dieselben vorschriften gelten. es darf nicht mehr sein, dass eine hunderasse in einem kanton verboten ist, in einem anderen einen maulkorb tragen muss und im dritten gar keine auflagen kennt. einfuhr, zucht und haltung von jenen hunderassen, die ursprünglich zum kampf gezüchtet wurden, sollte man verbieten, weil diese hunde, wenn sie zupacken, nicht mehr so schnell loslassen und - vorallem kleinkindern - schwerste verletzungen zufügen können. es ist, wie bei jedem gesetz klar, dass es für jene, die wollen, schlupflöcher geben wird und es nicht allzu einfach sein wird solche bestimmungen umzusetzen. halterkurse für alle hundebesitzer scheinen inzwischen nicht mehr umstritten zu sein. ebenso der leinenzwang an bestimmten orten. andere lösungsansätze finde sich in den kommentaren von "quantensprung" und "bobsmile" im vorangegangenen post zu diesem vorfall (link siehe unten)
allgemein::: hunde sind sehr oft des menschen bester freund, nicht zu unrecht und ich kann jeden verstehen, der einen hund hält. vergessen werden in der ganzen debatte (die es ohne kampfhunde oder mischlinge dieser rassen in dieser ausprägung gar nicht gäbe) hunderttausende von lieben, treuen und oft sogar leben rettenden hunde. unter den tragischen vorfällen mit den kampfhunden leiden auch jene 95% der hundebesitzer, die ihren hund vorbildlich erziehen und halten. denn um sie und ihren hund herum wird plötzlich beim spazieren ein bogen gemacht. es komme sogar oft vor, dass einem spaziergänger einen vorwurfsvollen blick zuwerfen, nur weil man einen grösseren hund halte, erzählte mir ein hundebesitzer. darum verstehe ich nicht ganz, warum sich insbesondere die hundelobby so massiv gegen ein kampfhundeverbot stellt. es müsste ja kein lebender kampfhund abgetan werden, es sei denn, er fällt jemanden an und/oder würde den wesenstest nicht bestehen. aber es dürften keine neuen mehr eingeführt, gezüchtet oder gehalten werden. dadurch geht kein menschenrecht verloren. es stärkt aber bei vielen nicht-hundehaltern das - wenn auch vorwiegend subjektive - sicherheitsgefühl und damit dürfte sich auch das verhältnis zwischen hundehaltern und einigen aufgebrachten oder verängstigten nicht-hundehaltern wieder etwas entspannen, was zu wünschen wäre.
........
vorangegangener post zum thema: Rottweiler-Attacke: Bund muss handeln
umfrage zum kampfhunde-verbot beendet: klares JA zu einem verbot von einfuhr, zucht und haltung von kampfhunden: ........
andere blogger zur ganzen debatte:
Hundeattacke in Schaffhausen (bericht über den vorfall bei "schaffhausen.net", inkl. videos)
Kampfhunde gehören verboten! (silversnowflake)
hundelobby::: wenn am folgetag der attacke hundebesitzer und rottweiler-züchter unisono erklären, ein verbot von kampfhunden bringe nichts, es komme einzig und alleine auf den hundehalter an, alle hunde seien im grunde genommen liebe tiere, das richtige verhalten, wenn ein solcher hund auf einem zurase, sei, ruhig stehen zu bleiben, allfällige esswaren in der hand wegzuwerfen und dem hund nicht in die augen zu blicken, zudem gebe es fast täglich verkehrsunfälle, bei denen kinder schwer verletzt würden, ... so stimmt das meiste, es kommt aber zum falschen zeitpunkt und wird nur unverständnis und kopfschütteln hervorrufen.
rottweiler-halterin::: tragisch auch, wie stark geprüft seit jahren die ältere frau ist, die die zwei rottweiler hielt. ihr mann verfolgte und überrollte darauf vor nicht allzu langer zeit mit seinem taxi einen jungen mann, der ihm sein portemonnaie stahl. der vorfall wurde in fast allen schweizer medien abgehandelt. ihr schwerkranker mann starb noch, bevor die gerichtsverhandlung stattfand und konnte nicht mehr erleben, wie seine frau das haus für ihn rollstuhlgänig umgebaut hatte. dann wurde ihr sohn verhaftet, weil er verdächtigt wird, menschen umgebracht zu haben. erneut fette schlagzeilen in der ganzen schweiz. die frau nimmt nun die beiden besitzerlosen rottweiler ihres sohnes bei sich auf. den altersschwachen im haus, den jungen rottweiler artgerecht in einem zwinger. man sei daran gewesen, eine neuen besitzer für den hund zu suchen, der erfahrungen mit rottweilern habe, gab ein nachbar zu protokoll. und jetzt dieser schreckliche vorfall mit dem vierjährigen knaben, weil sie den hund - unverzeihbar und grobfahrlässig - nicht angeleint hatte. auch nach diesem vorfall belagerten schweizer und ausländische medien ihr haus mit ganzen kamerabatterien. diese frau hat einiges durchgemacht und braucht dringend unterstützung und hilfe.
täterhund::: er erhielt die todesstrafe, nachdem sein verhalten durch drei fachleute mit einem wesenstest geprüft worden sei. warum das verhalten noch prüfen? man sehe ja, was er angerichtet habe, finden die einen leserbriefschreiber. warum die todesstrafe? bei einem raser, der ein kind schwer verletzt, mache man dies auch nicht und man müsse doch dem tier noch eine chance bei einem versierten halter geben, schreiben die anderen. beide argumente leuchten irgendwie ein. soll oder muss man menschen und tiere gleichbehandeln? wie steht es da mit der mücke, deren leben wir oft schon auslöschen, bevor sie zur täterin wurde? oder der fliege, die wir mit grauslich klebenden fliegenstreifen langsam töten, obwohl sie uns gar nichts tut. oder gilt die gleichbehandlung erst ab einer gewissen tiergrösse? und dann wiederum nur, wenn wir diese tiere nicht auf unserem speisezettel haben?
zukunft::: was ist zu tun, damit solche beissattacken noch weniger vorkommen? auch hier gibt es keine idealantwort. auf jeden fall braucht es nun ein klares und griffiges, schweizerisches hundegesetz, so dass in allen kantonen dieselben vorschriften gelten. es darf nicht mehr sein, dass eine hunderasse in einem kanton verboten ist, in einem anderen einen maulkorb tragen muss und im dritten gar keine auflagen kennt. einfuhr, zucht und haltung von jenen hunderassen, die ursprünglich zum kampf gezüchtet wurden, sollte man verbieten, weil diese hunde, wenn sie zupacken, nicht mehr so schnell loslassen und - vorallem kleinkindern - schwerste verletzungen zufügen können. es ist, wie bei jedem gesetz klar, dass es für jene, die wollen, schlupflöcher geben wird und es nicht allzu einfach sein wird solche bestimmungen umzusetzen. halterkurse für alle hundebesitzer scheinen inzwischen nicht mehr umstritten zu sein. ebenso der leinenzwang an bestimmten orten. andere lösungsansätze finde sich in den kommentaren von "quantensprung" und "bobsmile" im vorangegangenen post zu diesem vorfall (link siehe unten)
allgemein::: hunde sind sehr oft des menschen bester freund, nicht zu unrecht und ich kann jeden verstehen, der einen hund hält. vergessen werden in der ganzen debatte (die es ohne kampfhunde oder mischlinge dieser rassen in dieser ausprägung gar nicht gäbe) hunderttausende von lieben, treuen und oft sogar leben rettenden hunde. unter den tragischen vorfällen mit den kampfhunden leiden auch jene 95% der hundebesitzer, die ihren hund vorbildlich erziehen und halten. denn um sie und ihren hund herum wird plötzlich beim spazieren ein bogen gemacht. es komme sogar oft vor, dass einem spaziergänger einen vorwurfsvollen blick zuwerfen, nur weil man einen grösseren hund halte, erzählte mir ein hundebesitzer. darum verstehe ich nicht ganz, warum sich insbesondere die hundelobby so massiv gegen ein kampfhundeverbot stellt. es müsste ja kein lebender kampfhund abgetan werden, es sei denn, er fällt jemanden an und/oder würde den wesenstest nicht bestehen. aber es dürften keine neuen mehr eingeführt, gezüchtet oder gehalten werden. dadurch geht kein menschenrecht verloren. es stärkt aber bei vielen nicht-hundehaltern das - wenn auch vorwiegend subjektive - sicherheitsgefühl und damit dürfte sich auch das verhältnis zwischen hundehaltern und einigen aufgebrachten oder verängstigten nicht-hundehaltern wieder etwas entspannen, was zu wünschen wäre.
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vorangegangener post zum thema: Rottweiler-Attacke: Bund muss handeln
umfrage zum kampfhunde-verbot beendet: klares JA zu einem verbot von einfuhr, zucht und haltung von kampfhunden: ........
andere blogger zur ganzen debatte:
Hundeattacke in Schaffhausen (bericht über den vorfall bei "schaffhausen.net", inkl. videos)
Kampfhunde gehören verboten! (silversnowflake)
14 Kommentare:
Die Sache bleibt Sache vor dem Gesetz und wird deshalb anders verfolgt und bestraft als der Raser der ein Kind überfährt oder der Sexualstraftäter der ein Kind missbraucht.
Eine Patentlösung gibt es nicht. Ich täte allerdings auf gewisse Rassen verbieten lassen resp die Züchtung derselben.
man sollte sowieso nicht das eine übel mit dem anderen vergleichen oder entschuldigen. raser kontra kampfhunde oder ähnliches. jedes übel gilt es für sich anzuschauen und zu lösen
Es stimmt schon was da geschrieben ist nur, ein Hund ist kein Mensch. Er kann nicht so weit denken wie ein Mensch, er fühlt nicht wie ein Mensch, und versteht nicht wie ein Mensch. Ein Hund kann sich nicht entschuldigen, er bereut nicht...
Aber der Mensch ist auch kein Gott der entscheiden kann, wer auf dem Planeten darf leben, wer nicht.
Dem Hund hätte man einen schönen Zwinger bauen können (auf Kosten des Besitzers und seiner Mutter) und dort hätte er sein leben verbringen können.
der war in einem zwinger, sogar artgerecht. aber dann kommt halt der menschliche faktor dazu (spazieren und dann leine los)
Schwarzer Hund = böse trifft mich als Labradorbesitzer verdammt hart. Meinem Hund wurde angeleint bereits Steine an den Kopf geworfen, er wurde beim vorbeilaufen getreten und absichtlich getreten in der Stadt. Gut, habe ich einen saulieben Hund. Es ist wirklich eine Katastrophe, was diese Berichterstattung den Hundehaltern antut. "Ich solle meinen verdammten Kampfhund doch zu Hause lassen", rief mir eine Frau auf dem Märit nach. Mein Labimädchen hat das nicht verdient, genau wie jeder andere wohlerzogene Hund. Rottweiler sind wirklich verdammt liebe Hunde. Diese Diskussion um die Kampfhunde erinnert mich schon fast an Rassismus in kleinem Rahmen...
@chlitierchnübler:
du und dein hund sind das beste beispiel dafür, dass die 95% oder mehr, die ihren hund vorbildlich halten, darunter leiden müssen, weil ein paar wenige (darunter einige höchst kuriose typen) das gefühl haben, sie müssten unbedingt einen oder gar gleich zwei kampfhunde halten.
der Rottweiler is laut planet-wissen.de in den Top 6 Polizeihunderassen vertreten in Deutschland. Der Doberman übrigens auch. Das sind so hervorragende Hunde, ich fände es einfach schade, wenn man so eine wunderbare Rasse ganz verbieten würde/müsste
In den nächsten Monaten sollte gemäss Sonntag.ch eine genaue Beissstatistik heraus kommen. Zwei Aussschnitte aus jenem Zeitungsartikel:
- Im Kanton Zürich gab es 2008 insgesamt 564 Übergriffe auf Menschen.
- An den Beissunfällen sind meist Hunde vom Typ Bullterrier, Staffordshire Terrier, Rottweiler oder Dobermann beteiligt.
Der Artikel:
Sonntag.ch
at anonym:
das dürfte, wenn man die angegebenen kantone hochrechnet auf die ganze schweiz, eine ganze menge attacken pro tag auf menschen geben. zum glück nicht alle, mit so schlimmem ausgang, wie jene mit kampfhunden.
@Anonym: Darauf bin ich gespannt. Denn ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Schäferhunde und Schäferhundmischlinge (welche vorwiegend) ziemlich hoch vertreten sein müssen, sind die Zahlen denn auch wirklich korrekt... Wie gesagt, der von oben geschützte Militär- und Polizeihund Schäfer... ;)
Und um das Ganze korrekt zu sehen: Es gibt eine Liste für die Beissunfälle Hund-Hund und eine für Hund-Mensch.
Oft beginnt ein Hund erst Aggressionen Artgenossen gegenüber zu zeigen, bevor er bei Menschen auffällig wird. Deshalb hoffe ich mal, die Journis der Schweiz sprechen diesbezüglich auch mit den Verhaltensmedizinern unter den Tierärzten! Für etwas gibt es solche Spezialisten nämlich. Die Dres. Susi Paul (Innerschweiz), Hanna Stoll (ZH) sowie Linda Hornisberger (BE) kann ich persönlich empfehlen dafür.
ein vorschlag einer frau, die als kind selbst von einem hund in den kopf gebissen wurde:
http://www2.shn.ch/?rub=news&subrub=Leserbriefe&page=detail&detail=249749
Link geht nicht
tatsächlich! wurde von der aktuellen ausgabe ins archiv verlegt. habe den leserbrief aber wieder gefunden:
http://www2.shn.ch/index.php?page=archivdetail&rub=news&detail=262388
ich verstehe die einen und die anderen... und mein Rottweiler auch. Allerdings verstehe ich nicht, wie sich die Spezis aus dem Millieu und die Halbstarken einen Hund anschaffen dürfen. Einfach eine Bewilligungspflicht einführen für Hunde ab 5 Kg und fertig. Der Kanton Solothurn hat das recht gut gelöst, auch wenn das Gesetz evtl. nicht zu 100% verhebt und nur Listenhunde und Listenhundmischlinge erfasst werden.
Wer einen Hund halten will müsste eine Wesensprüfung ablegen. Nicht der Hund, der Besitzer!
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