25.07.2010

Jede 13. Bank versagte beim harmlosen Stresstest

trotz mildem, gnädigem stresstestchen versagten 7.7% der banken ganz, einige erreichten das soll nur knapp. mager!

freitagabend, 18 uhr schweizer zeit: die stresstestresultate von 91 banken werden der öffentlichkeit mitgeteilt. "nur" 7 von 91 banken hätten versagt. helle begeisterung, schulterklopfen in der bankenbranche, alles bestens, ist ja toll. der deutsche finanzminster schäuble zeigt sich gegenüber den medien sofort höchst erfreut und ist fast stolz auf die kraft der europäischen banken.

  • "nur" 7 von 91 banken hätten versagt?!
  • 7 von 91? will heissen, ganze 7.7% der banken versagten! 
  • oder anders ausgedrückt, jede 13. bank hat diesen "harmlosen" stresstest nicht bestanden? 

was bitte, soll daran berrauschend oder beruhigend sein?

die versuchsanordnung des stresstestes war mit ausnahme der arbeitslosenzahlen (11% im 2011) eher harmlos. so rechnete man 2010 mit einem nullwachstum und im jahr 2011 mit einem geringen wachstumsrückgang von nur gerade 0.4%. staatsanleihen auf griechische papiere würden einen verlust von 23% erleiden (heute bereits fast erreicht). auch bei den anderen hochverschuldeten ländern war man mit den negativ-prognosen relativ gnädig. was passieren würde, wenn griechenland bankrott ginge, zahlungsunfähig würde, wurde im test gar nicht berücksichtigt.
wenn 7 von 91 banken sogar bei diesem milden stresstestchen versagten, den die nzz mit dem titel "stresstest blendete risiken aus" versah und einige es nur knapp schafften, so ist dieses ergebnis alles andere als erfreulich.

die konstrukteure des testes müssen sich den vorwurf gefallen lassen, dass es bei diesem testchen einzig darum ging, eine versuchsanordnung zu schaffen, die es ermöglichte, den börsen, der welt ein zeichen der stärke unserer banken zu senden.


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