23.02.2010

Die vier Phasen des Hartz-IV-Todes

nach dem satirischen westerwelle-argumentarium für sozial-rassisten nun der etwas schwierige, aber notwendige wechsel zu der brutalen realität von hartz IV. wie schnell kann einer in die hartz-IV-falle rutschen, aus der er kaum mehr herauskommt.



Vier Phasen bis zum Hartz-IV-Tod

1. Phase
Der Betroffene steht noch ordentlich in Lohn und Brot, führt eine intakte Beziehung oder Ehe (vielleicht sogar mit Kindern), wohnt in einem Reihenhaus und ist materiell hinlänglich versorgt, bis er durch irgendeinen dummen Zufall (wie z. B. Diebstahl von Pfandbons oder Brötchen) seinen Job verliert. Der Betroffene bekommt subjektiv das Gefühl, Pech zu haben und fühlt sich weniger glücklich als zuvor, aber immer noch optimistisch genug, um zu glauben, dass er ohne Hilfe von außen wieder Arbeit findet. Auch seine Familie ist noch zuversichtlich und naiv genug zu glauben, dass er sich von allein wieder aus der Misere befreien kann. Die 1. Phase des Hartztodes wird daher oft die Phase der Verleugnung genannt.

2. Phase
In diesem Stadium ist der Betroffene jetzt im wahrsten Sinne des Wortes betroffen. Er verdient nun sein mageres Einkommen für ein mageres Auskommen mit dem Ausfüllen von Abertausenden demütigenden Formularen über seine Person (auch ALG I genannt). Seine Kinder verlieren den Respekt vor ihm, seine Frau empfindet statt Liebe nur noch Mitleid. Zur zusätzlichen Demoralisierung wird er gezwungen, sich bei dubiosen Arbeitgebern (Zeitarbeit) zu bewerben. Darüber hinaus erwartet die Bundesagentur für Arbeit von ihm unterwürfige Dankbarkeit und dass er jeden Scheiß mitmacht, den man von ihm verlangt. Er muss aus seinem Reihenhaus in eine 4-Zimmer-Wohnung ziehen. Seine Kleidung kauft er jetzt im Kik oder im Second-Hand-Laden, seine Lebensmittel im Discounter. Er hat die Hoffnung aber noch nicht gänzlich aufgegeben und sucht weiter nach einem Job, obwohl sich schon erste psychosomatische Leiden eingestellt haben (z. B. Rückenschmerzen vom Nixtun, Hirnschwund vom Nixdenken, erhöhter Augeninnendruck vom vielen Fernsehglotzen).

3. Phase
Unter den argwöhnischen Blicken der Umstehenden versucht ein tapferer Hartztodeskandidat, sich ein Zubrot zu verdienen. Der Betroffene hat noch immer keine Arbeitsstelle gefunden, obwohl die 12-monatige Anspruchszeit beendet ist. So langsam wird's eng. Der Betroffene realisiert nun, wo es schon zu spät ist, dass er weder von allein noch mit Hilfe des Amtes Arbeit finden wird und beginnt, Mülltonnen nach Pfandflaschen zu durchsuchen, um sich sein Taschengeld ein wenig aufzubessern. Seine Kinder verleugnen ihn und seine Frau verlangt die Scheidung (nicht nur, damit sie ihm gegenüber nicht unterhaltspflichtig wird, sie erträgt auch die soziale Schmach nicht mehr). Damit greift Hartz IV: Er rutscht von ALG I direkt in ALG II, sprich: noch weniger Entgelt zu noch schlechteren Konditionen. Er muss aus seiner 4-Zimmer-Wohnung in eine Plattenbauwohnung umziehen. Zusätzlich darf er sich 1 EUR pro Stunde als Penner oder Vertreter ähnlich angesehener Berufszweige hinzuverdienen und muss sich zusätzlich von der ARGE beleidigen und schikanieren lassen. Seine Kleidung klaut er aus der Altkleidersammlung, seine Lebensmittel holt er nach Ladenschluss aus dem Supermarktcontainer. In dieser Phase stellt sich die Selbstvernachlässigung ein: Der Betroffene hört auf sich zu waschen, fängt spätestens jetzt an zu saufen und isoliert sich immer mehr. Sein einziger Freund ist noch der Fernseher.

4. Phase
Dem Betroffenen ist mittlerweile alles egal. Er kümmert sich um gar nichts mehr. Er säubert seine Wohnung nicht mehr, macht keine Besorgungen, stattet keine Besuche ab, bringt die Pfandflaschen nicht mehr weg und wechselt auch den Jogginganzug nicht mehr. Nicht einmal fernsehen macht ihm mehr Spaß. Es stellen sich weitere medizinische Leiden ein (Depressionen, Mundfäule, Alkoholismus, Wundliegen). Dies ist das Endstadium des Hartztodes. Der Betroffene kann sich aus alleinigem Antrieb nicht mehr vor ihm retten. Er vegetiert so lange vor sich hin, bis die Fliegen ihn aufgefressen haben. Sobald das Amt merkt, dass der Leistungsempfänger seiner Meldepflicht nicht mehr nachkommt, werden die Leistungen gestrichen und Tatortreinigungstrupps in seine Wohnung geschickt, doch bis dahin können schon mal ein paar Monate ins Land gehen.

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gefunden via Nordhausen Info zu Hartz IV, quelle stupedia
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wer nach diesem harten, aber durchaus vortstellbarem phasenmodell dringend bitterböse satire zum thema hartz IV braucht, desm sei folgendes empfohlen:
Hartz IV-Hetze: 10 Argumente für Sozialrassisten
Westerwelle hetzt gegen schwule Lehrer Spät-Rom im Jahre Hartz IV (Video)

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