27.07.2009

Die Tour de Doping ist beendet

die dominatoren der tour de france hatten es dieses jahr etwas einfacher, wenn es um dopingkontrollen ging. man will vermutlich das grossereignis nicht gefährden, resp, die mega-einnahmequelle "tour de france" nicht versiegen lassen. lance armstrong konnte seine urinprobe unbeaufsichtig ins gläschen lassen, der kontrolleur blieb draussen (die tv-kameras filmten diese szene). auch sonst hörte man nicht viel von der doping-kontrollfront.
Ist es nicht eine Schande, dass die schwer vorbelasteten Contador (1.), Armstrong (3.), Frank Schleck (5.) und Klöden (6.) die anderen in Grund und Boden fahren (dürfen)?
... fragt bild am sonntag und listet auf, inwiefern die erwähnten fahrer bereits mit drogen in verbindung gebracht wurden oder in welcher beziehung sie zum ominösen drogenhändler und blutdoper dr. fuentes standen. drei der vier erwähnten fahrer stammen aus derselben siegermannschaft. äusserst vielsagend auch die aussage des tour de france siegers contador in der sonntagszeitung auf die frage des journalisten, ob er drogen verwendet habe.

Sonntagszeitung: "Können Sie hier bestätigen, dass Sie nie leistungssteigernde Mittel zu sich genommen haben, und die Gelegenheit für ein klares Statement gegen das Doping benützen."
Contador: "Ich bin an 365 Tagen im Jahr erreichbar für jede Art von Kontrollen, ich stehe dafür gerne zur Verfügung und habe ein gutes Gewissen. Es ist gut für den Sport, den ich liebe."


contador hätte es in der hand gehabt, zu sagen, er habe nie leistungssteigernde mittel zu sich genommen. aber eben, wenn dem nicht so ist, so sagt man lieber, man stehe 365 tage für kontrollen zur verfügung, in der hoffnung, die neue substanz lasse sich noch nicht nachweisen. im ersten durchgang des interviews liess er diese frage unbeantwortet. erst auf das nachdoppeln gab er diese antwort.
zum abschluss noch ein ausschnitt aus der genialen kolumne von andré mielke in der welt am sonntag. er beschreibt den zusammenhang von 5 stunden pro tag im sattel sitzen und der fruchtbarkeit der fahrer. allerdings habe diese zunehmende unfruchtbarkeit auch vorteile für die ehefrau:

Bei den getesteten Leistungssportlern, so heißt es, habe jedenfalls nur jedes zehnte Spermium urgesund gewirkt. Wahrscheinlich werden die Tour-Fahrerfrauen deshalb demnächst ihre Helden fragen: „Was ist denn nun? Fährst du auch noch die Spanien-Rundfahrt, oder muss ich im Herbst wieder die Pille nehmen?“

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ungedingt die ganze kolumne mit dem titel "Macht die Tour de France die Pille überflüssig" lesen?

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karikatur von wiedenroth
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mehr über sport oder doping:
Doping-Alternativen für Sportler (Bild)
Terminator im Strampelanzug (Doping-Helden)
SP: Doping- vs Drogenkonsum
Sport macht sexy (16 Fotos) (turmspringer-gesichter)

2 Kommentare:

Stefan hat gesagt…

Die Karikatur hat aber einen Fehler, einen solchen Satz bringt kein Sportler über die Lippen, die Sprachregelung lautet "Ich wurde nie positiv getestet."

lupe hat gesagt…

finde nach wie vor die antwort von contador die herrlichste.

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