12.07.2009

Biometrie: Reise froh und selbstvergessen

Am 17. Mai 2009 stimmte das Schweizer Volk über den biometrischen Pass ab. Dieser wurde mit einer knappen Differenz von 5'504 Stimmen angenommen.
Nun hat eine Vox-Analyse das Geheimnis dieser Knappheit gelüftet: Es gibt zwei Sorten Schweizer – Die Offenen und die Verschlossenen.

Den Offenen ist die Reisefreiheit wichtig und sie vertrauen einer korrekten Datenverarbeitung durch die Schweizer Regierung. Zudem sind sie der modernen Welt zugewandt.
Die Verschlossenen stehen mehr auf Schweizer Tradition, befürchten hingegen, mit den im Pass integrierten Daten könnte Schindluder getrieben werden.
www.tagesanzeiger.ch/.../Die-Analyse.../story/30926729


Offen und durchschaubar

Die Offenen sind langfristig am längeren Hebel und können unbeschwert ihre Mobilität geniessen, während die Verschlossenen sich lieber einschliessen oder nur holpernd und schlotternd ins Ausland verreisen.
Den Verschlossenen ist deshalb anzuraten, moderner zu werden und sich zu öffnen. Es ist doch auch ein Akt der Höflichkeit, möglichst vielen Staaten, dem CIA beispielsweise, dem FBI und weiteren liebenswerten Gruppierungen den vollen Durchblick zu gestatten, statt verstockt auf Persönlichkeitsrechten zu beharren, die ohnehin langsam aus der Mode kommen.

Sollten Sie ein Verschlossener sein, seien Sie bitte nicht so narzisstisch, stellen Sie Ihre Persönlichkeit etwas in den Hintergrund. Sie gehen dabei sicher nicht vergessen. Aufgrund Ihrer Kredit- und Kundenkarten, Ihrer E-Mails und Telefonrechnungen sind Ihre kleineren oder grösseren Geheimnisse längst vielen bekannt. Die denken überall und jederzeit an Sie.
Tja, vielleicht belustigt sich so ein Datenbank-Hai gerade jetzt über die Tatsache, dass Sie letztes Jahr 140 Salatköpfe einkauften, Unterhosen nur in Himmelblau mögen, Ihre Kinder wenig Gummibärchen hingegen extrem viel Überraschungseier essen und Sie Reis und Teigwaren nur zum Aktionspreis kaufen.

Eine grauenhafte Vorstellung, wenn einem Verschlossenen in der Wüste Nevadas oder in den texanischen Pampas der «alte» Pass sogar samt Visum abhanden kämen.
Könnte der Offene beim nächsten Sheriff bloss einen Fingerabdruck hinterlassen und tief in einen Sensor gucken, wäre der Verschlossene vollkommen verloren und würde zu Kontrollzwecken inhaftiert.

Da auch amerikanische Gefängnisse hoffnungslos überfüllt sind, in Guantanamo hingegen nach und nach Plätze frei werden, weil Obama die meist illegal Inhaftierten in alle Welt verteilen will, stände der Einfachheit halber einem Reislein in ein Camp dorthin nichts im Wege. Und Abklärungen dauern in Guantanamo lange!

Wollen Sie das wirklich?
Wollen Sie ums Verrecken über den Datenschutz ihre Persönlichkeitsrechte schützen, um schliesslich in Guantanamo zu landen?
Da ist doch nackter Irrwitz.

1 Kommentar:

Vega hat gesagt…

[satirefrei]Weisst du was: Du hast eigentlich gar nicht unrecht. Vielleicht von Anfang an etwas weniger Informationen auf Facebook freigeben und schon ist man gleich dran wie mit dem Pass... mehr oder weniger[/satirefrei]

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