19.12.2007

Giezendanner wollte SVP-Knigge

ein offenes gespräch, eine konstruktive diskussion, ein gutes klima sei es gewesen, diese aussprache gestern innerhalb der bundeshausfraktion der svp. fazit: kein ausschliessen mehr von andersdenkenden in kommissionssitzungen. es hätte sogar einen antrag für einen svp-stil-knigge gegeben. alle sind zufrieden.
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wow, begriffe, die man sich von der svp gar nicht gewohnt ist, da weihnächtelts aber sehr, innerhalb der svp. doch moment, da war doch noch was? ... ach ja ....
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was erklärte jetzt auch fraktionschef bader gegenüber den medien:
  • heikle themen waren an der sitzung ausgenommen.
  • man will keine untergruppen, die mit bundesräten zusammen sitzen
  • keine spätere wiederaufnahme der beiden bundesräte
  • giezendanner wollte einen stil-knigge für die svp, ging dann aber früher, was bedeute, dass es keinen stil-knigge gebe.
  • geschlossen beschlossen, in die opposition zu gehen.
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geschlossen, einstimmig, keine ausnahmen, keine wiederaufnahme, keine untergruppen, kein stil, opposition, .... also doch alles beim alten. hatte schon befürchtet, mein weltbild über die schweizer parteienlandschaft würde über den haufen geworfen.
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bin übrigens gespannt, wie es mit diesem einstimmigen oppositions-entschluss der svp-fraktion weiter geht, gibt es doch viele kantonalsektionen der svp, gibt es doch viele exekutiv-politiker in den kantonen, gibt es doch eine svp-basis, die da etwas anders denkt.
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geschlossenheit demonstrieren blocher, mörgeli, schmid und widmer-schlumpf auch in einem gemeinsamen elfen-tanz. mehr dazu im nächtsen beitrag.
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frühere beiträge zur bundesratswahl:

9 Kommentare:

Tinu hat gesagt…

Der Tagesanzeiger wirft in einem Kommentar heute denjenigen 3 SVP-Parlamentiariern, die sich gegen die Einheitsmeinung gestellt haben, den genauso Populismus vor - die wollten sich gegenüber den Medien und sonstwie nur profilieren - würden aber ja nur Dank der starken SVP-Vertretung überhaupt im Parlament sitzen.

Aber hallo! Soweit sind wir also schon...

Anonym hat gesagt…

ja, der Tagi nimmt den Kurs der ihm während der Wahlen soviel Manna hat zukommen lassen wieder auf. Das war schon in der Arena ersichtlich. Schliesslich hat die Empörungsbewirtschaftung der Medien der SVP zu ihrem sogenannt "historischen Sieg" verholfen. Man wittert weitern Geldsegen. Gleichzeitig scheint den etwas beschränkten Journis entgangen zu sein, dass im wesentlichen die Strategie der SVP ein Flopp war. Das wird sich weiterziehen. Der diktatorische Stil opfert die vernünftigen SVP Bundesräte dem "Führer". Der Vertrag mit dem Volk (hat mich amüsiert damals, dieses kindergartenerlebnisorientiere Siegel behangene Kitchpapierchen. Ein einseitiger Vertrag, den niemand interessiert) Der Aufstand des Volkes, den sowohl der Führer wie seine Gattin hinzureden versuchten ist ausgeblieben. Die Basis der SVP kann (zumindest die, die ich kenne, das Spielchen nicht mehr goutieren.) Den Führerkult finden auch sie widerlich. Zudem sehen sie, dass die SVP mit ihrer Beliebigkeitsopposition sich als unzuverlässige, unwürdige und lächerliche Partei selber jegliche Glaubwürdigkeit entzieht. Das kann ja heiter werden. :-) Frau Widmer-Schlumpf wird wohl die Heldin der Parteibasis und in dieser Rolle den Führer ablösen. Welch eine glückliche Fügung das wäre.:_)

Tinu hat gesagt…

Den Umstand, dass viele SVPler den Personen- und Führerkult (wie du schreibst) nicht mehr goutierten, kann ich voll und ganz bestätigen. Die SVP-Fraktion lässt sich aber ganz offensichtlich immer noch von der Züricher Partei Zentrale steuern - mindestens nach aussen gibt man sich wieder geschlossen. Das schon wieder im Widerspruch zu gestern, als plötzlich feinere Töne (Entschuldigung, Knigge) zu hören waren. Ich glaube aber kaum, dass Frau Widmer zur Führerin werden kann - 1. ist sie eine Frau und 2. aus dem Bündnerland. Aber wie du sagst - es kann ja heiter werden...

Anonym hat gesagt…

kleine korrektur. ich meinte: indem die svp frau widmer-schlumpf dem führer opfert, wird sie mittel bis langfristig zur heldin werden. blocher wird nicht, wie wohl geplant, als märthyrer gesehen. dazu ist er zu unbeliebt und zu grobschlächtig zu verhangen mit den zürcher lackaffen. viele sind froh, ist er endlich weg. (auch von der svp-basis) frau widmer-schlumpf wird dieser rolle aber (zu recht) gerecht. die dialektik...:-)

Anonym hat gesagt…

der tagi hat unter der jetzigen führung schon lange einen leichten, aber sich immer fortsetzenden kurs in richtung rechts eingeschlagen. schade.

ob sie damit präventiv gegenüber einem eventuellen svp-presseorgan terrain abstecken wollen?

Anonym hat gesagt…

schon möglich. wobei es doch eher unwarscheinlich ist, dass zwei völkische wochen gleichzeitig überleben könnten...die köppelsche serbelt doch schon mächtig. sie wird es in zukunft nicht leichter haben. vielleicht fehlen dem land auch bloss kluge, freie und kritische köpfe...ein journie ist heute, wie man mir sagte, wegen den sparmassnahmen ohnehin ein armes schwein. da sichert man sich mit mainstreamgeplapper vielleicht seine pesönliche zukunft. durch dämlichkeit und wohlverhalten kann einer persönlicher medienbeauftrgter des ex bundesrates werden. eine öde aber zumindest finanziell gesicherte zukunft...;-)

Anonym hat gesagt…

bist du sicher, dass die weltwoche serbelt? wenn die svp schon sagt, sie hätte 5000 neue mitglieder seit der blocher-abwahl (sagen kann man ja alles)so wird die weltwoche als ihr eines presseorgan sicherlich auch zulauf kriegen

Tinu hat gesagt…

Die Rechte und die rechtsstehenden Blogs wettern zwar weiterhin, die Medien seien alle links - ausser der Weltwoche natürlich. Doch auch ich habe den Eindruck, dass die Medien, mindestens aber verschiedene Printmedien, sich etwas nach rechts bewegen... Vielleicht tatsächlich, um ja nicht plötzlich vom Manna ausgeschlossen zu werden ("des Brot ich ess...") - soweit etwas zum Thema Pressefreiheit...

Anonym hat gesagt…

zur völkischen woche: ja, ich bin sicher, dass sie von herrlibergs gnaden und flüssen abhängt.

wie bereits oben erwähnt (und durch eine überflüssige studie der uni zürich bestätigt) hat die svp, dank der empörungsbewirschaftung der medien, zusätzliche wählerprozente gewonnen. eine grosse anzahl "stimmungswähler" also. einige davon sind nun aus emöprung über die abwahl ihres führers der partei beigetreten.

eine logische, wenn auch sehr gemässigte reaktion. erwartet wurde ja (eine weitere fehleinschätzung der parteistrategen) ein kleiner volksaufstand. stimmungswähler sind allgemein eher unpolitische menschen. sie schwanken zwischen der faszination für paris hilton und christoph blocher etc. je nach medienhype.
bestimmt aber bilden sie kein zuverlässiges potential für eine neue zeitung. auch werden wenige davon sich entschliessen können, die ww zu abnonnieren. andererseits haben viele bürgerlich liberale und linksliberale das abo beim völkischen blatt gekündigt. so gesehen wäre es ein grosses risiko eine neue zeitung zu lancieren. die verlage wissen das und versuchen nun mit einem schleichenden rechtsrutsch sich die pfründe und den mannasegen in vorauseilendem gehorsam zu sichern.

m.e. ein fataler fehler. warten wir ab, es wird sich weisen ob die rechnung aufgeht.

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