unglaublich, dass man in der heutigen zeit mit wahlkampfmethoden, die offensichtlich nationasozialistische züge tragen, in der schweiz massenhaft wähler dazu gewinnen kann.
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da überrollt eine partei mit einer dreckig-braunen tsunamiwelle das image unserer schweiz über monate hinweg, ohne deshalb von den wählern abgestraft zu werden. da können in einem computerspiel dieser partei grüne überfahren, ausländer an der grenze weggekickt, und rechtliche errungenschaften der schweiz mit den füssen getreten werden, ohne dass dies folgen hat. da können linke als ratten, ausländer als schwarze schafe bezeichnet werden, ohne dass dies gross stört. da kann ein bundesrat in der öffentlichkeit diesen ausländerhass immer wieder gezielt mit äusserungen schüren, ohne dass es für ihn folgen hat. mit ausnahme weniger, bundesrat couchepin als beispiel, wagen es politiker der cvp, politiker der fdp nicht, diese tendenzen massiv zu kritisieren. viele fdp-politiker, wie zum beispiel der zürcher ober-opportunist felix gutzwiller, den ich vor diesen wahlen fast bewunderte, steigen ohne mit der wimper zu zucken - um besserer wahlchancen willen - mit scharfmachern der svp ins gleiche wahlbett. wundern sich dann, wenn dieses lotterbett für einmal zu fest lotterte (wie in schaffhausen), dass sie plötzlich massive verluste einfahren. siegen ist eine sache, die glaubwürdikeit aufs spiel zu setzen eine andere. dies an alle "gutzwillers" unserer schweiz.
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das ausland wundert sich, dass man in der schweiz diese braunen wellen, diese an nationalsozialistische wahlkämpfe erinnernden methoden so locker, so gelassen nimmt, kaum reagiert. bundesrat blocher machte diese woche in dem von der schaffhauser nachrichten gesponserten wahlspott auf eine gefälligkeitsfrage von hofjournalist matthias ackeret (ob der je wieder einen auftrag erhält, mit ausnahme von der weltwoche) sogar bundesbern den vorwurf, nichts gegen diese medienberichte über unser land unternommen zu haben. man müsse doch sagen, dass das image der schweiz nicht so schlecht sei, wie es diese medien nun darstellten.
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und die schweizer medien und politologen? sie loben den svp-wahlkampf in den höchsten tönen. attribute wie "hochprofessionell", "hervorragend", "ausgezeichnet" lösen sich ab. kaum kritik am rüden stil dieses svp-wahlkampfes. im gegenteil: medien wie politologen machen jenen parteien, die gegen diese scharfmacher auf die hinterbeine standen, noch den vorwurf, auf diese "falle der svp" hereingefallen zu sein. man hätte doch wissen müssen, dass dies auf die wahlen hin nur schade.
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wie gesagt: siegen ist eine sache, auf die hinterbeine stehen und rückgrat zeigen, einen andere. schade, dass man dafür, wie die sp, von den wählern abgestraft wird.
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in diesem ausmasse gewonnen hat die svp nur, dies ist klar, weil sie taktisch geschickt, den schachzug 6.oktober geplant und umgesetzt hat. dass sie zusammen mit den glatzköpfen, skinheads und anderen jungen neonazis durch die altstadt von bern marschierte und von den deppen der linksautonomen gestoppt wurde, zahlte sich aus. ohne krawalle hätte die svp 4 neue sitze weniger, die sp 4 verluste weniger.
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dass in der ganzen klimawandel-debatte einige sp-sitze an die grünen oder grünliberalen gehen werden, war zu erwarten. trotzdem, die sp muss den grossteil der massiven verluste selbst verantworten. die ausländerthematik zum beispiel beschäftigt die schweizer bevölkerung stark. ein thema, das die zweitgrösste partei der schweiz im wahlkampf völlig ausklammerte, anstatt griffige lösungen bereit zu halten und damit das thema selbst zu besetzen.
da hat die sp in ihrem migrationspapier einen passus, der besagt, dass migranten, die länger in der schweiz leben wollen, verpflichtet werden sollen, sprachkurse zu besuchen. nur wer in der schweizer bevölkerung weiss dies? man müsste solche beschlüsse auch offensiv "vermarkten" und politische vorstösse diesbezüglich lancieren. kurz: das ruder in dieser thematik übernehmen und die richtung einer besseren welle vorgeben.
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alle lupe-artikel zu den wahlen 2007:
wahlen 2007
4 Kommentare:
Sehr guter Beitrag zum Thema. Du hast mich wiedereinmal inspierit und ich denke ich werde garantiert auch über das Thema bloggen. Immerhin haben auch die Grünen ein Paar zusätzliche Sitze erobert :)
Was ich aber erschreckend finde ist das bei deiner Umfrage sehr viel oberflächliches relevant zu sein scheint (7% Erscheinungsbild des Kandidaten).
"monsieur fischer" hat in seinem blog diese tendenz aufgenommen und einmal prominente newcomer bezüglich schönheit unter die lupe genommen.
Absolute Propaganda auf der Seite. Sogar zu schade zum lesen. 28% der Bevölkerung sollen plötzlich braun sein. Interessant...
ob sie braun sind, weiss ich nicht, aber sie tragen diese "grüne überfahren und ausländer wegkicken" - spiele mit und man hört auch nichts von ihnen, wenn die svp-hardliner gegen ausländer hetzen.
.... mitläufer halt.
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