12.07.2010

Leuenbergers Rücktritt im Medienspiegel: Tag der Abrechnung

(text satirefrei) bundesrat moritz leuenberger geizte in den letzten jahren bei öffentlichen auftritten nicht mit medienschelten. insbesondere, wenn er sich nicht verstanden fühlte, konnte er mit zynischen anmerkungen hart austeilen. wenn er etwas hasste, dann war es der umgang mit den medien, resp, mit unvorbereiteten journalisten:


der in letzten jahren oft etwas griesgrämig und gehässig auftretende bundesrat muss nun ernten, was er gegenüber den medien sähte: sonntag war ein tag der abrechnung, besonders für die "nzz am sonntag":

die nzz am sonntag geht mit moritz am härtesten ins gericht: nebst vielen unvorteilhaften fotos und dem hinweis, dass aus gut unterrichteter quelle bundesrat merz versucht habe, mit leuenberger auf einen doppelrücktritt hinzuarbeiten, der eigensinnige leuenberger dafür aber kein musikgehör gehabt habe und man nun vielleicht sogar mit zwei wahltagen innert monate rechnen müsse, rechnet das blatt mit der art ab, wie leuenberger seine regierungsgeschäfte erledigte:

chappatte in der nzz am sonntag
"15 jahre lang hat er die beschäftigung mit solch trivialen dingen seinem generalsekretär hans werder überlassen, der die täglichen departementsgeschäfte leitete, während leuenberger an seinem denkmal als intellektueller meisselte: so viel aufwand steckte er in seine reden, so viel energie in die würdigung jubilierender oder verblichener künstler, so viel zeit in seinen blog, soviel energie in seine bücher."   
ein paar seiten davon entfernt, kritisiert die nzz am sonntag aber gleichzeitig, dass leuenberger in letzter zeit kaum mehr zeit für seinen "blog des leidens" aufgewendet habe. einen weiteren grösseren hintergrundbericht titelt das sonntagsblatt mit "im amt ermattet"

die sonntagszeitung erwähnt genüsslich allle lücken und offenen baustellen, die leuenberger hinterlasse. auch punkto bildmaterial verschont es den magistraten nicht.  im kommentar lobt chefredaktor walther dann allerdings die politprofi-fähigkeiten des abtretenden bundesrates. der freisinn habe nun die 2 auf dem rücken.
karikatur zu leuenbergers rücktritt aus der sonntagszeitung
der sonntagsblick erwähnt den streit leuenbergers mit seiner partei, seine katastrophale personalführung, zählt aber ansonsten relativ fair die stationen seiner karriere auf.

1 Kommentar:

antoine hat gesagt…

Der einzige Trost ist, dass die Leserschaft der Printmedien schwindet. Jedes werden es 2 Prozent weniger.
;-)

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