17.07.2009

Gaddafis Kalter Krieg

Früher erwartete man von der Schweiz Jodeln, Schokolade und Käse mit Löchern. Heute ist Krise angesagt, und man verlangt von ihr Milliarden Fränkli, Euros, Dollars, je nach Belieben. Etliche Staaten möchten gerne ihre Finanzen sanieren und vermuten all ihr Geld in diesem jodelnden und durchlöcherten Schokolade-Käse-Land.

Franz Müntefering wollte vor wenigen Monaten die Armee in die Schweiz schicken, um seine vermuteten Moneten zu holen, Peer Steinbrück ist diesbezüglich zu vernachlässigen wg. Unwichtigkeit.
Osama bin Laden hat zwar nichts vom Verbleiben seines Kapitals erzählt, dies nahm anlässlich des G8 –Treffens in L’ Aquila offenbar Muammar Abu Minyar al-Gaddafi, Staatsoberhaupt Libyens, in die Hand, als ob der Sohn des Laden den Gaddafi nötig hätte.

Der Kalte Krieg, 1990 vor allem aufgrund von Michail Sergejewitsch Gorbatschows «Glasnost und Perestroika» beendet, soll durch Gaddafi rund zwanzig Jahre später mit der Drohung zum Bombardieren der Schweiz neu erblühen.

Laut gebrüllt, Löwe, aber miserabel.

Es geht denn schon gar nicht, dass sich der betreffende Herr auf der Autobahn die Füsse vertritt, um dem Stress der G8-Show zu entfliehen, um danach die Schweiz bombardieren zu wollen bzw. bombardieren zu lassen, denn es ist zweifelhaft, was dieser Gaddafi überhaupt kann, ausser, er lässt es machen.

Und es klingen die Namen aus der Geschichte: Lockerbie und La Belle.

In Gaddafi mögen sich vielerlei Arten des Wahnsinns kumulieren, am einfachsten fährt man mit dem Grössenwahnsinn – quasi eigenen Rechts erworben und von ihm hausgemacht. Vielleicht hatte es mit diesem Wahnsinn bereits damit begonnen, als er einem seiner Söhne den Namen «Hannibal» verlieh, frei gewählt nach einer der grössten historischen Figuren, dem karthagischen Feldherrn Hannibal.
Dieser Feldherr wollte es seinerzeit den Römern zeigen, zog mit Elefanten durch die Alpen, verzeichnete höchste Verluste, errang aber auch Teilerfolge.

Hannibal, Sohn des Muammar Gaddafi, brachte es bis nach Genf, wo seine offenbar einzige Schlacht darin bestand, Angestellte zu misshandeln. Nachdem er dort verhaftet und freigelassen wurde, reiste er heulend zu Papi Muammar, der sich in verschiedenen Aktionen rührend für sein Söhnchen einsetzte.

Man möge nun nicht glauben, die Geschichte wäre zu Ende.

Gaddafi gedenkt, nach dem Bombardement, die Schweiz aufzuteilen, nach dem uralten Schema, das längst zur Zeit des Kalten Krieges grassierte unter dem Motto: Gib den Staaten, was der Sprache ist: Romandie zu Frankreich, Deutschschweiz zu Deutschland, Tessin zu Italien. Das Rätoromanische geht wie oft verschütt - ein Desaster.

So recht unklar wird nun die Sache mit dem Bombardieren: Wenn die Schweiz ohnehin verscherbelt werden soll, wieso denn vorher bombardieren? Da gehen alle Fränkli, Euros, Dollars und weitere fluchtgeldmässige Devotionalien kaputt, samt Käse, Löchern und Schokolade. Und gejodelt würde in einem solchen Fall denn schon gar nicht mehr.

Und was hätte dieser Muammar Abu Minyar al-Gaddafi davon, wenn all die Al-Kaida-Milliarden bloss an Frankreich, Deutschland und Italien verteilt würden, so sie denn das Abfackeln der Schweiz irgendwie und überhaupt überstanden hätten?

Ach Wüstensohn, das ist doch alles kalter Kaffee.

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