"technorati" musste 10 mio dollar an geldern "sammeln", um einen bankrott vorläufig abwenden zu können. ginge technorati bankrott, so wäre nicht nur die ur-blogsuchmaschine, sondern auch viele blog-ranglisten vorübergehend tot, weil diese als einziges wertungs-kriterium die anzahl der blogverlinkungen aufführen und eben diese auf den angaben und daten-erfassungen von technorati basieren?
technorati hintergrund:
das unternehmen wurde 2002 in san francisco gegründet. etwa 110 millionen weblogs und 2 milliarden links sind in technorati, einer der grössten suchmaschinen indexiert. täglich kommen nach eigenen angaben etwa 70.000 neue blogs hinzu. werbeunternehmen und blogranglisten benutzen von technorati erfasste zahlen als wertungskriterien. will man blogs bewerten, so gibt es verschiedene möglichkeiten:
- google pagerank (1-10)
- zahl der verlinkungen (wie viele blogs verlinken auf diesen blog
- traffic (anzahl besucher oder seitenaufrufe)
viele blog-ranglisten basieren einzig und alleine auf der anzahl der verlinkungen eines blogs (bsp: top 100 der schweizer blogs: blogug.ch). es gilt: ein permanenter link auf der startseite oder im blogroll (blog-favoriten des entsprechenden bloggers) zählt immer. einmalige verlinkungen in einzelnen beiträgen, die im laufe der zeit nach hinten rutschen oder wieder von der startseite verschwinden, zählen während 6 monaten für die erfassung der verlinkungen. bsp: verlinken für einen neuen beitrag 15 neue blogger auf diesen, so erlöschen diese 15 links nach 6 monaten wieder, es sei denn, einer der blogger verlinkte erneut. wer also durch eine blogparade 30 neue links dazu gewinnt, kann diese nach 6 monaten wieder verlieren. diese verlinkungs-angaben basieren meist auf den angaben von "technorati". von bloggern selbst wird technorati gerne benutzt, um zu schauen, welche anderen blogs auf den eigenen verlinken oder welche gesamtzahl an verlinkungen der eigene blog gerade aufweist.
nun ist technorati, die blog-suchmaschine der ersten stunde, in letzter zeit arg ins strudeln geraten: wartezeiten, fehlermeldungen wie "technorati-monster escaped" und finanzielle engpässe brachten technorati an den rand des konkurses. engine und crawler werden dauernden überarbeitungen und wartungen unterzogen. mit den neu gesammelten 10 mio dollar konnte der bankrott gerade noch einmal abgewendet werden. doch aus dem schneider ist man damit nicht. der krise entrinnen will man nun mit dem blog-werbenetzwerk "technorati media". bereits hätten ein paar namhafte technologie-blogs zum mitmachen gewonnen werden können. werbung werde im netzwerk auf cpm-basis verkauft, umsatzgarantien gebe es keine.
lupe meint: ob damit der turnaround gelingen kann, ist mehr als fraglich. blognetzwerke zu werbezwecken werfen zur zeit leider keine grossen einnahmen ab. wenn der riese technorati mit werbung auf der eigenen domain nicht aus dem schneider kam, dann wird der zustupf aus einem blognetzwerk kaum in der notwendigen zeit (technorati steht finanziell massiv unter druck) die misere abwenden können. auch wenn ich mir wünschte, dass technorati den definitiven konkurs abwenden kann, so denke ich, ist mit den zusätzlichen 10 mio dollar und dem werbenetzwerk der bankrott nur aufgeschoben. wir werden wohl in absehbarer zeit das wertungskriterium "verlinkung" nicht mehr von technorati-daten beziehen können. es sei denn, google denkt auch hier an eine übernahme.
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technoratis blog-werbenetzwerkseite:
http://www.technoratimedia.com/
berichte dazu:
Technorati startet Blog-Werbenetzwerk (internetworld)
Technorati startet Werbe-Netzwerk in den USA (lousigerblick)
2 Kommentare:
Was ist denn das für ein "massiver finanzieller Druck", dass 10 Mio nicht groß helfen??? Wird nicht das meiste auf Technorati von den Usern selbst geleistet? Was kostet denn da soviel Geld?
Im übrigen hab' nicht nur ich den Eindruck, dass jede Menge Blogs (und die Links von dort) bei Technorati gar nicht erfasst sind.
Ich wundere mich auch ein bisschen, wie dab bei einer Software, die ja irgendwann mal funktioniert und von einer Gruppe IT-ler auf dem neusten Stand gehalten wird, passieren kann. Allenfalls muss alle paar Monate Serverkapazität dazu gekauft werden. Dass es zu einer Verschuldung kommt, bei der 10 Millionen gerade mal das allergröbste verhindern, erinnert mich an junge Start-Uper, die mit dem Eigenkapital erst mal einen Sportwagen kaufen...
Ähnlich wie Technorati geht es z.B. SLUG (soll verkauft werden) und Trigami (Vermarker findet keine CH-Kunden mehr) und zeigt, dass bei der Masse an Blogs zu viele da sind die nehmen wollen und keine die geben können.
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