brisante neuigkeiten in der schweizer parteienlandschaft
: hans-jürg fehr und ueli maurer, die parteipräsidenten der sp und svp geben ihr amt ab. beide wollen ihr amt im märz 08 einer neuen führungskraft übergeben, wie sie an heutigen medienkonferenzen kundtaten................
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Hans-Jürg Fehr war ein guter Präsident für die SP Schweiz. Er ist klug, ein guter Zuhörer und gewiefter Debattierer, authentisch, bescheiden und fair. Er wirkte integrierend, was in einer heterogenen Partei wie der SP sehr wichtig ist. Was Fehr aber weitgehend abgeht: Charisma.
Für die Nachfolge geht es nicht nur um Personen, sondern vor allem um die Positionierung der Partei. Man darf davon ausgehen, dass nun die Grabenkämpfe offen ausbrechen werden. Die grossen WahlverliererInnen vom letzten Sonntag werden sich im Lazarett bekämpfen statt wieder zu Kräften zu kommen.
Die SP in der Romandie fährt einen pointierten Linkskurs und ist stark gewerkschaftlich geprägt. Eines ihrer Aushängeschilder ist Christian Levrat (FR), Präsident der Gewerkschaft Kommunikation. Levrat ist jung, dynamisch, clever, eloquent, und er spricht ausgesprochen gut Deutsch.
In der deutschen Schweiz drängen sich Ursula Wyss (BE) und Jacqueline Fehr (ZH) auf. Wyss hat als Fraktionschefin an Statur gewonnen, Fehr gehört zum Reformflügel.
Der Wähleranteil der SP bewegt sich seit Jahren zwischen 18 und 24 Prozent. Entscheidet sich die Partei, ihren Linkskurs beizubehalten oder noch zu akzentuieren, wird sie weiter verlieren und unter die 18-Prozent-Marke fallen. Lachende Erben im Mitte-Links-Spektrum dürften die Grünliberalen sein. In Deutschland zeigt die SPD seit zwei Jahren vor, wie man es nicht machen sollte.
Entscheidet sich die SP, eine echte Reformpartei zu werden und sich auch in der Sozialpolitik aus ihrer konservativen Haltung zu lösen, wird es wieder aufwärts gehen.
fehrs leistungen lassen sich wirklich sehen: er brachte die pole innerhalb der sp wieder zusammen, grabenkämpfe unterblieben fast, er sanierte die sp finanzen und erreichte eine grosse akzeptanz in der schweizer bevölkerung.
zur aussage über sein charisma: hans-jürg fehr ist nicht der blender, nicht der süffige populist. So jemand braucht länger, bis er politisch etabliert ist, politisch "einschlägt". aber er, resp. sein stil wurden immer mehr geschätzt. dies zeigten die letzten ratings in verschiedenen zeitschriften. bei befragungen der bevölkerung über die bedeutung der schweizer politiker rangierte fehr nach den bundesräten meist an 1. oder 2. stelle der restlichen politikerInnen.
fehlendes charisma ist ein hindernis zu beginn einer karriere, zu beginn des ausübens eines neuen amtes. nach einer gewissen zeit spielt dies eine untergeordnete rolle, das den leuten herausragende fähigkeiten
bewusst werden. dies erklärt auch fehrs ungefährdete wiederwahl im heimatkanton schaffhausen. bestes ergebnis von allen kandidaten trotz einer bürgerlichen übermacht.
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