15.01.2014

Mit sexy DDR-Strümpfen den Westen unterminiert

dpl.thalheim.hoheneck. DDR-Gefangene nähten zwanghaft StrümpfeI. In DDR-Gefängnissen unterminierten politische Häftlinge die Zonenmoral durch sexy Strümpfe für den westdeutschen Klassenfeind. Aldi so ahnungslos wie IKEA – nur Volkswagen wusste – wie immer – Bescheid.
ddr-gefangene nähten zwanghaft strümpfe
Kaum hat man die Schlagzeilen über die üble IKEA-DDR-Connection aus dem Mediengedächtnis ins sichere Vergessen gerettet, spielt die Zone ihren neuesten Strumpf aus. Nach einem Bericht des ARD-Magazins „Report Mainz“ haben westdeutsche Männer während der siebziger und achtziger Jahre offenbar massiv von Strumpfhosen profitiert, die in DDR-Betrieben hergestellt wurden, in denen Gefangene zwanghaft nähten. So stehts in den Stasiakten, die jetzt von der Stasi-Unterlagenbehörde (BDSM) produziert wurden.

Erst im Mai 2012 enthüllte der schwedische TV-Sender SVT, dass so manch IKEA-Möbel verdächtig nach ostbewährter Mufu-Meublement-Tradition hergestellt daherkämen. Auch dieser Verdacht konnte durch Unterlagen des BDSM erhärtet werden. Offensichtlich hobelten auch hier zwanghaft Politische.

Unter Bezug auf die neueste BDSM-Studie deckte „Report Mainz“ nun auf, dass ALDI Strumpfhosen vom stalinistischen Strumpfkombinat VEB Esda Thalheim bezog – genäht von berüchtigten Gefangenen des sonst unverdächtigen DDR-Frauenzuchthauses Hoheneck! Die ehemalige Insassin Inge Naumann räumt ein, dass sie eine von vielen Frauen war, die den Osten damals „kaputt nähen“ wollten, zwanghaft, bis zu 1400 stasifeindliche Strumpfhosen am Tag. Danach gings meist zum Blutspenden – als wäre nichts gewesen!

Der Verdacht war zuerst BDSM-Historiker Thomas Wunschick beim Ausmisten seines Strumpfkästchens gekommen. Meist hielten die hauchdünnen Nylons bei ihm nur zwei, maximal drei Tage. Doch bei einem Höschen war es anders, das muss er bereits so 1978 gekauft haben, bei Aldi damals, und nicht eine Laufmasche ist bis heute zu sehen – das sah verdächtig nach Wertarbeit Marke DDR aus. Und tatsächlich. Ein DNA-Test brachte die bittere Wahrheit ans Licht: 35 Jahre lang trug Wunschick eine Strumpfhose von drüben.

Genäht wurde das Höschen, wie so viele Tausend andere zwischen 1978 und 1984, in unrechtsstaatszersetzenden Absichten. Möglichst viele Westfrauen, so der Plan der Redelsführerin Inge Naumann – die auch die Konstruktionspläne für die selbst für Ostwarenverhältnisse laserscharfen Fishnet-Nylons entwarf – sollten möglichst haltbar-sexy Strumpfhosen tragen. Immer mehr Westfernsehseher im Osten sollten – je nach Geschlecht und sexueller Orientierung – geil oder neidisch werden und: rüber machen.

Und VW soll von alledem gewusst haben! Eigene Verbindungen mit DDR-Strumpf- oder sonstigen Kombinaten seien laut Konzernleitung aber wahrscheinlich eher unwahrscheinlich.

Wie groß der durch die Zonenzuchthäuslerinnen mit dem fatalen Hang zur klandestinen Nadel entstandene Schaden für die DDR letztendlich ausgefallen war, ist nicht bekannt. Und es ist ja nun auch längst egal. Der wirtschaftliche Schaden im Westen war (und ist) jedenfalls enorm. BDSM-Historiker Thomas Wunschick schätzt, dass Arbeitsausfälle in der BRD einen gesamtwirtschaftlichen Schaden in nahezu unbekannter Höhe verursachten. In besagtem Zeitraum 1978-1984 war es zu einem bislang unerklärlichen Anstieg von Verlängertes-Wochenende-Krankmeldungen nach Aldi-Einkäufen gekommen. Die Erklärung liegt dank BDSM und „Report Mainz“ jetzt klar wie Kloßbrühe auf der Hand: Sexy-Strumpfhosen! Ob IKEA die Kosten wenigstens teilweise zu erstatten bereit ist, hat der sture Konzern aus dem Wir-können-alles-immer-etwas-besser-Norden bislang nicht mitgeteilt.

Nicht zu vernachlässigen sind auch die zu erwartbaren psychischen Spätfolgen für die vielen gehörnten westdeutschen Beischläfer, die unter Vorspiegelung falscher Strumpfhosen zum Sex mit ihren Ehefrauen betrogen wurden. Hier immerhin zeigt zumindest Aldi Süd ein Einsehen und hat bereits vernehmen lassen, dass die betroffenen Ehemänner wahlweise durch 10.000 Mark der DDR entschädigt oder prozentual am Verkauf von sogenanntem Lagerschnee beteiligt werden könnten.

Gastautorin: Nollie Kitschbach
Hintergrund



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