05.06.2012

Lässt US-Armee Blogger-Beiträge sperren?

da erhält mein schweizer bloggerkollege sumpfnoodle ein e-mail von google, das ohne jegliche grussformel in perfektem deutsch erläutert, dass ein beitrag auf dem google-blogsystem des bloggers gelöscht, sprich auf entwurfs-niveau zurückgesetzt wurde, weil der beitrag vermutlich das us-amerikanische urheberrechtsgesetz (digital millenium copyright act, DMCA) verletzt habe. 

was war passiert? sumpfnoodle hatte sich vor knapp mehr als einem jahr den spass erlaubt, die 10-jährige suche nach osama bin laden aufs korn zu nehmen. "10 jahre vorbereitung, um den terroristen beim porno-gucken zu erwischen", die kernaussage.
der ein jahr alte beitrag, versehen mit fotos, die inzwischen millionen mal um die welt gingen, scheint nachträglich die gemüter zu erhitzen. auf dem sumpfnoodle-blog findet man den post tatsächlich nicht mehr. aber wozu haben wir die google-suche? gibt man in der suchmaske den namen des beitrages ein (verzichte hier wohlweislich darauf, den titel schriftlich zu erwähnen) so scheint der beitrag tatsächlich gelöscht, doch wenn man bei der google-fundstelle auf den doppelpfeil >> rechts klickt und danach auf archiv, findet sich die seite wieder. hier screenshot davon:


google unterstützt seit april/mai 2012 den kampf der dmca-regeln gegen urheberrechtsverletzungen intensiv und löscht kontinuierlich übeltäter aus den suchergebnissen.
trotzdem muss man sich fragen, was bewegt jemanden, ein jahr nach veröffentlichung, bei der dmca protest einzulegen? etwa wegen der kopierten fotos, die damals rund um die welt gingen, auch heute noch zu tausenden im netz zu finden sind? oder etwa der für den amerikanischen, technologisch hochgerüstete antiterrorkampf leicht peinliche umstand, dass sie so lange brauchten, den terrorchef zu finden? ersichtlich ist, trotz google-hinweis, auf der erwähnten seite chillingeffects.org nichts über den grund der "löschung"

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