13.03.2007

mit Video gegen Asylheim !!

"hallo flüchtling, falls dein traum die schweiz ist, sei auf der Hut, dass du nicht dem kanton graubünden überliefert wirst. ... "
.
mit dieser einleitung beginnt ein videospot der arbeitsgruppe "öffentlichkeitsarbeit valzeina" (graubünden, schweiz). man wolle nur das beste für die flüchtlinge. schnell wird jedoch klar, dass mit diesem film nur das flüchtlingsheim in ihrem ort verhindert werden soll. da bleibt mir sogar die satire im halse stecken. bereits über 2000 mal wurde dieses video auf youtube betrachtet. "gschämig, liebe valzeina-bürgerinnen und bürger !!"

12 Kommentare:

AminoAcids hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AminoAcids hat gesagt…

Die armen Asylanten brauchen doch ein Gebäude in der City damit sie sich auch ins Nachtleben integrieren können. Was 7€? Dann müssen sie ja noch das essen was man ihnen auftischt. Also die Wahl zwischen 5 Sterne Restaurant sollten sie schon haben. Da müssen sie ja fast mit Drogen dealen um über die Runden zu kommen. Aber oh nein... nicht mal dafür finden sie in diesem Scheiss Kaff Abnehmer. Sollen doch die doofen Schweizer dort wohnen!

Anonym hat gesagt…

Krass, wirklich kein Sarkasmus mehr notwendig. THX fürs Video, werd ich auch posten.

Anonym hat gesagt…

Ich würde mal kurz das hier lesen:

"Die Gemeinde Valzeina wird am Freitag 23.2.2007 bei Nachteinbruch eine Lichtanlage auf der Fluh, in der Nähe des vom Kanton geplanten Asylheims Flüeli in Betrieb nehmen. Diese wird weithin ins Rheintal sichtbar sein.

Mit den Riesenlettern »S.O.S.«, die für »S.O.S. Menschlichkeit« stehen, wollen wir an alle Menschen im Tal, auf der Autobahn wie im Zug, appellieren. Wir ersuchen damit die Unterstützung gegen das unsägliche Projekt des Kantons Graubünden, im Flüeli 40 bis 50 Asylbewerber unterzubringen. Hier wird die Menschlichkeit nämlich mit Füssen getreten, und dagegen wehrt sich die Gemeinde Valzeina einhellig. Nicht weil wir fremdenfeindlich sind, lehnen wir das Überrumpelungsprojekt des Amtes für Polizeiwesen ab, sondern aus Mitgefühl mit den Menschen. Einerseits mit den Menschen, die da oben auf dem Berg wie in einem Ghetto leben müssten, ohne sinnvolle Beschäftigung, ohne Arbeits- oder gar Einkaufsmöglichkeiten. Anderseits mit der Bevölkerung unserer Kleinstgemeinde (weniger als 140 Einwohner, erst noch in einer Streusiedlung), die überfordert wäre mit so vielen Asylbewerbern auf sinnvolle, integrierende Art zusammen zu leben. Aus Mitgefühl auch mit den unmittelbaren Nachbarn des Flüelis (zwei Familien, die isoliert 1 km oberhalb des Dorfes wohnen).

Die Infrastruktur des seit zwanzig Jahren leerstehenden ehemaligen Kurhauses präsentiert sich ebenfalls sehr ungünstig: ein altes, geringhöriges Holzhaus mit ca. zwanzig teilweise sehr kleinen Zimmern, einem einzigen Aufenthaltsraum, einer einzigen Nasszelle und einer Küche (einkaufen und kochen müssen die Asylbewerber selbst). Der Kanton beabsichtigt darin bis zu 50 Leute aus verschiedensten Kulturkreisen einzupferchen. Da wird es zwangsläufig zu Frustrationen und Konflikten kommen. Im Ernstfall ist eine sofortige Intervention der Polizei nicht möglich.

Die Gemeindeversammlung hat aus all diesen Gründen am 26. Januar 2007 einstimmig beschlossen, den Fehlentscheid des Kantons zu bekämpfen und die Zusammenarbeit bezüglich des Flüelis zu verweigern. Sie machte aber das Alternativangebot, im ehemaligen Restaurant und Gasthaus Alpenrose, unweit des Dorfkerns, eine überschaubare Anzahl von Asylbewerbern einzuquartieren und sie auch in der Gemeinde zu integrieren."

Anonym hat gesagt…

matthias, nehme an, dass du nur "copy and past" vollzogen hast und nicht ein mitglied dieser AG bist.
hans, du liegst völlig richtig.

Anonym hat gesagt…

Ich würde gern dorthin ziehen. Ich glaube es ist ein guter Ort... als Städter habe ich die nase voll vom Dauerverkehr und der Mobilität.

Ich kann mir Vorstellen, dass es dort oben recht friedlich zu und her gehen könnte, gerade weil es so weit weg von der Stadt ist. Dann können gemeinsame Wanderungen, Holzhacken und so weiteres ziemlich gut für die Psyche sein. Die Stadtfixierung ist für Migranten nicht sehr gesund, dann kommt man schnell in schlechten Einfluss.

Grüsse aus der Stadt

Anonym hat gesagt…

Ich möchte mich als Mitglied der Arbeitsgruppe zu Wort melden:

Die Arbeitsgruppe, die diesen Film lanciert hat, möchte sich mit ebendiesem gegen eine menschenunwürdige Asylpolitik im Kanton Graubünden positionieren. Glaubt uns, wir haben uns Mühe gegeben, uns zu informieren, denn wir arbeiten ja auch mit den lokalen Hilfswerken für Asylsuchende zusammen, und auch die SP Graubünden bildet dabei unser Rückgrat. Wir möchten einen Teil dieser Informationen nicht vorenthalten: Seit der Verschärfung der Asylgesetze in unserem Land wird der grösste Teil der Asylsuchenden bereits an unseren Landesgrenzen bei den Aufnahmezentren ausgewiesen. Diejenigen, die man nicht ausweisen kann aus Gründen eines wütenden Krieges in ihrem Heimatland u. ä. werden nach einem bestimmten Schlüssel an die Kantone verteilt, wo sie solange bleiben, bis sie nach Hause geschickt werden können. Dies sind de facto also alles Leute, welche das erste Prüfverfahren bestanden haben und daher in keiner Weise als »Schmarotzer« oder »Betrüger« verunglimpft werden können (ansonsten muss das erste Prüfverfahren als unzureichend bezeichnet werden). Für diese Personen müsste eigentlich Integration anstatt Isolation gelten, da sie oft bis zu vier Jahren in unserem Land weilen. In Graubünden untersteht jedoch das Asylwesen nicht mehr dem Sozialwesen sondern dem Polizeiwesen (wie in unserem Film auch gesagt wird). Dieses Polizeiwesen versucht, den Aufenthaltsort für Asylbewerberinnen und Asylbewerber möglichst unattraktiv zu gestalten, auf dass sich die oder der Betroffene zur freiwilligen Ausreise entscheidet. »Freiwillige Ausreise« ist zum Unwort des Jahres 2006 erkürt worden. Mit unserem Film richten wir uns gegen ebendiese und in unseren Augen verfehlte und unmenschliche Asylpolitik des Kantons, welcher die Flüchtlinge in grosse Ballungszentren abschieben möchte. Ob nun ein solches auf unserem Berg steht oder auf einem anderen ist ohne Belang. Das geplante Asylheim »Flüeli« dient als Anschauungsbeispiel, welches illustriert, in welche Richtung die neuen Asylgesetze steuern. Wir sind gegen die menschenunwürdige Asylpolitik im Kanton Graubünden und nicht gegen Asylheime in generalis, obwohl alle von uns es begrüssen würden, wenn man zu dem Zustand zurückkehren könnte, als das Asylwesen noch dem Sozialwesen unterstand, unter dem alle Flüchtlinge in eigenen Wohnungen leben durften und nicht zusammengepfercht in unwürdigen Verhältnissen eines Heimes auszuharren hatten. Aus diesem Grund erarbeiteten wir mit dem Verein »Hilfe für Asylsuchende« einen Alternativvorschlag, mit dem in unserer Gemeinde Asylsuchende in einer angemesseneren Zahl, dafür jedoch zentraler gelegen und mit integrativerem und humanitärerem Charakter aufgenommen hätten werden können. Leider versickerte dieser Vorschlag beim Kanton sang- und klanglos. Jede Gemeinde soll sich bereit zeigen, Asylsuchende aufzunehmen. Auch wir möchten unseren Beitrag leisten jedoch nicht mit den menschenunwürdigen Rahmenbedingungen, die das Polizeiwesen vorgibt, sondern mit den Hilfswerken, die sich für Menschlichkeit einsetzen. Die Gemeinde hat den Alternativvorschlag zur Unterbringung von Flüchtlingen im ehemaligen Gasthaus »Alpenrose« an der Gemeindeversammlung ohne Gegenstimme angenommen.
Wir haben versucht, uns zu informieren. Und wir haben auch schon einmal über die Grenze unseres Dorfes geblickt und mit Asylsuchenden in corpore gesprochen. So organisierten wir am 02.03.2007 in einer Nachbargemeinde einen Informationsabend, an der wir zusammen mit den Hilfswerken und einer Asylsuchenden aus einem Heim in Schluein über die untragbare Asylpolitik im Kanton Graubünden aufmerksam machen wollten.
Wir bitten daher, das Urteil über uns zu korrigieren. Es würde uns sehr freuen und unseren Glauben an ein Umdenken in der derzeitigen Asylpolitik bestärken, denn dies wird nicht zustande kommen, wenn die Leute nicht verstehen, was wir eigentlich bewirken wollen.
Womöglich hilft folgender Link dabei, der zum Informationsabend führt, den wir organisiert hatten:

http://www.valzeina.ch/asylheim/
index.php?moduleid=publikationen
&kat=59

Gruss,
Arbeitsgruppe »Öffentlichkeitsarbeit Valzeina«

Anonym hat gesagt…

liebe arbeitsgemeinschaft, nach dem studium eures langen emails (nicht hier im blog) nehme ich euch teils ab, dass ihr die situation für die flüchtlinge als nicht ideal empfindet.
Da aber immer wieder stimmen aus eurem dorf zu vernehmen waren, die klar äusserten "wir wollen einfach kein flüchtlingsheim" nehme ich euch euren uneigennutz doch nicht ganz ab.

die bumerang-wirkung eures filmes habt ihr offensichtlich nicht einberechnet.

Anonym hat gesagt…

lieber lupe

der Verein Hilfe für Asylsuchende in Chur hat sich seit längerer Zeit schon mit der Beherbergungspolitik des Kantons Graubünden befasst und ist klar der Meinung, dass die Ghettoisierung von Flüchtlingen auf dem Berg mit einer humanitären Haltung unvereinbar ist. Jedem Menschen soll mit Achtung begegnet werden. Ein Leserbriefschreiber in der Prättigauerzeitung hat kürzlich geschrieben, man spreche nur immer darüber was der Kanton wolle und die Valzeiner nicht wolle und vergesse, mal auch die Menschen zu fragen die es betreffen. Der Kanton füllt seine Heime gegenwärtig mit Leuten, die seit Jahren in individuellen Wohnungen gelebt haben. "geschämig", müsste man sagen, wenn artgerechte Haltung nur für Tiere, aber nicht für Menschen wichtig sein sollte.
Ich war selber an der Orientierungsversammlung in Valzeina, wo der Kanton sein unausgereiftes Projekt verteidigt hat und damit sehr schlecht angekommen ist. Ich habe Ängste gehört, klar, bei diesem Missverhältnis von Fremden und Einheimischen, aber ich habe, auch nach der Versammlung nicht, keine fremdenfeindlichen Worte gehört. Das Alternativangebot, in einem zentraler gelegenen verfügbaren Haus einige - in der Anzahl integrierbare - Flüchtlinge unterbringen zu wollen, ist an der nächsten Gemeindeversammlung einstimmig bestätigt worden. Die Valzeiner haben ein Recht, für ihre Interessen zu schauen, aber sie schauen auch auf die Interessen der Betroffenen Flüchtlinge, und das rechne ich ihnen hoch an. Ihre Worte "geschämig" finde ich in diesem Zusammenhang unangebracht und nur entschuldbar, wenn sie nicht durchdacht wären.
Ich hoffe, sie können nun besser verstehen worum es geht.

Danke. Gustav Ott,
Präsident des Vereins Hilfe für Asylsuchende Domat Ems

Anonym hat gesagt…

Bauernschlaue Taktik aus Valzeina

Als Valzeina aus der Presse vom geplanten Asylheim erfuhr, war aus Valzeina blankes Entsetzen zu vernehmen. Aus humanitären Gründen: die Valzeiner sind nämlich auch Menschen, und wollen in einer schönen Welt ohne Störefriede leben. – Nach dem ersten Schreck versucht Valzeina zu retten, was zu retten ist. Dazu hängen sich die konservativen Bauern und Bäuerinnen ein SP-Mäntelchen um. Die Sorge lautet nun offiziell nicht, es käme zu Reibereien, wenn sich die Asylanten unter das Dorf mischen, sondern die offizielle Sorge lautet, die Asylanten würden *zuwenig* integriert.

Komisch auch, dass Valzeiner sagen können, es sei menschenunwürdig, in Valzeina zu leben, da Valzeina abgelegen ist. Heisst das: "Wir wünschen den Asylanten ein Hotel in St.Moritz, wir selbst sind weniger kostbare Menschen und leben weiterhin in dieser Einsamkeit." ?

Komisch auch, dass gesagt wird, es sei gefährlich, 50 Asylanten aus unterschiedlichen Ländern beieinander zu haben. Friedliches Zusammenleben von Leuten verschiedenster Nationen gibt es doch auf jedem Zeltplatz. Sie wollen doch nicht etwa sagen, Asylanten seien mit erhöhter Wahrscheinlichkeit kriminelle Schlägertypen ?

Der Bündner Regierungspräsident Martin Schmid teilte den Valzeinern mit, es sei keine Integration vorgesehen, da diese Leute auf ihre Rückreise warten. Sicher waren da alle Valzeiner erleichtert - auch wenn man offiziell aus taktischen Gründen die umgekehrte Masche vertritt.

Die Bündner Regierung hat punkto Asylwesen einen mutigen ersten Schritt in die richtige Richtung getan.

Warum freuen sich die Valzeiner Bauern nicht auf die netten Asylanten ? Bezahlte Arbeit ist ihnen zwar verboten. Sicher nicht verboten wäre es, wenn ein Asylant aus Dankbarkeit für Valzeiner Kost und Logie einem Bauern gratis beim Heuen hilft. – Was, freiwillige Gratis-Arbeit ? Unzumutbar ! Aha, den Asylanten ist langweilig, aber sobald sie einen Finger dagegen krümmen müssten...

Anonym hat gesagt…

und die moral der geschichte: nun, ein jahr später, wollen die valzeiner diese leute nicht mehr hergeben.

Anonym hat gesagt…

hier noch ein anderes Video zum Thema
http://www.youtube.com/watch?v=eDWN9afJBjI

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